Jetzt sind schon die Play-offs gefährdetSchweizer Nationalliga A

Der September war sensationell, der Oktober auch noch und dann begann der Niedergang des Sensationsteams vom Herbst. Die begeisterten Servette-Fans, regelmäßig war die eigene Halle mit 7.000 Fans rappelvoll, umjubelten ihre Lieblinge und das tun sie eigentlich immer noch, nur das Servette augenblicklich ins Mittelfeld zurückgefallen ist. Mittlerweile steht man auf Rang Sechs, liegt 17 Punkte hinter dem Kantonsrivalen aus Fribourg zurück und es scheint so, dass selbst die Teilnahme an den Play-offs s gefährdet ist.
Da tat der 3:2 Erfolg, schwererkämpft, gegen den EHC Biel am sehr gut. Der Tabellenneunte aus Biel, selbst noch um den letzten Play-off-Platz kämpfend, machte es den Hausherren aber nicht leicht. Trotz großer Genfer Überlegenheit im ersten Drittel mussten die Fans bis zur 20. Minute warten, ehe Ryan Keller endlich traf. Zwar konnte Alexandre Picard fünf Minuten später das 2:0 besorgen, aber danach hielt Nationalkeeper Reto Berrer sein Heiligtum puckfrei und der Zwei-Tore-Vorsprung vor dem letzten Drittel gab ja auch noch keine Siegesgarantie. Jacob Micflikier verkürzte dann auch prompt auf 2:1, aber es sollte nicht reichen. Picard setzte mit seinem 3:1 in der 49. Minute die eigene Marschroute fest und da konnte auch das sehenswerte Tor von Biels Außenstürmer Marc-Antoine Pouliots , ein Drehschuss unter die Latte, nichts mehr ändern. Die Negativserie von sieben Niederlagen in Folge für Genf war somit beendet.
Auch das zweite Dienstagspiel hatte Brisanz. Die gastgebenden Zuger möchten gerne wenigstens in der ersten Play-off-Runde Heimrecht genießen und am liebsten würden sie den führenden Teams aus Zürich, Bern und natürlich auch Fribourg auf den Zahl fühlen. Auf der anderen Seite die finanziell gebeutelten Klotener, die, auf Rang acht verweilend, noch Hoffnung haben, die sechs Punkte enteilten Davoser einzuholen, andererseits aber hoffen, dass die hinter ihnen liegenden Bieler ihren Play-off-Platz nicht streitig machen. Da eben diese Bieler 2:3 in Genf unterlagen, wäre es natürlich schön aus Klotener Sicht, wenn man gegen Zug gewinnt. Bereits am Samstag waren beide Teams in der Zürcher Vorstadt aufeinander getroffen und die erste Partie war mit 3:2 an Kloten gegangen. Sollte es eine Wiederholung geben? Nun, die Wiederholung gab es, und zwar in doppelter Hinsicht, nur nicht passend für Kloten. Wieder führte der Gast schnell mit 0:2 und wieder endete das Spiel 3:2. Man wird an dieser Stelle ahnen können, wer am Ende jubelte. Zuerst freuten sich jedoch die Flyers, die durch einen Doppelschlag von Defender Nicholas Steiner (3.) und Rechtsaußen Simon Bodenmann (4.) schnell führten. Danach zogen sich die Klotener zurück, warteten auf Konter, jedoch vergebens. Der EVZ zeigte ein starkes Spiel, wollte die wiederum über 6.000 Zuschauer nicht ein fünftes Mal in Folge vergraulen, musste jedoch bis zur 35. Minute warten, ehe Alessandro Chiesa das Anschlusstor im Powerplay markierte. Bereits zwei Minuten später glich Suri aus und in der 41. Minute traf Schwedens Nationalstürmer Linus Omark zum 3:2, ebenfalls im Powerplay. Die 50-Prozent-Überzahlquote der Zuger gab somit den Ausschlag für den Erfolg des Tabellenvierten.
Wie bereits beschrieben, standen vor der Partie die Davoser unter Druck. Sie mussten gewinnen, um jede negative Spekulation um Platz Acht im Keim zu ersticken, andererseits lockte Platz Sechs. Die Lakers wiederum mussten aufpassen, nicht noch Rang zehn an Ambri zu verlieren, dass heute, übrigens wie auch der Zürcher SC, spielfrei hatte. Der Anfang war dann auch ganz nach dem Geschmack der Davoser. Reto von Arx traf bereits nach vier Minuten zum 1:0, aber Sejna glich im Gegenzug aus. Dann brachte Sciaroni Davos in Führung, wieder glich Sejna aus. Hofmann markierte in der 38. Minute das 3:2 und als in der 51. Minute Wieser das 4:2 für den HCD schoss, schien die Partie entschieden. Aufbauend aber auf einen sensationell haltenden Ex-NHL-Keeper, David Aebischer, starteten die Lakers ihre Aufholjagd und bereits 15 Sekunden nach dem 2:4 traf Robert Earl zum Anschlusstor. Jetzt mussten die Davoser schwere Minuten überstehen und 25 Sekunden vor Schluss, jetzt ohne Keeper agierend, gelang den Lakers tatsächlich durch Kolnik noch der Ausgleich. Da in der Verlängerung nicht mehr passierte, ging es in das Penaltyschießen. Hier dürfen, im Gegensatz zu Deutschland, im ersten Anlauf je fünf Spieler antreten, aber nur einer von zehn traf und dieser Jemand war Sejna, der mit seinem dritten Tor des Abends auch die Entscheidung zu Gunsten der Rapperswil Lakers markierte.
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