Jamaika und die Olympischen WinterspieleNeue Exoten in der IIHF - auch Katar nun Mitglied

Eishockey? In Jamaika? Doch, richtig gelesen: Jamaika ist seit Mai 2012 Mitglied der International Icehockey Federation (IIHF). Klingt komisch, ist inzwischen aber völlig normal. Der IIHF gehören auch andere „exotische“ Länder an: Argentinien, Brasilien oder Chile gehören genauso dazu wie Katar, das zusammen mit Jamaika aufgenommen wurde.
Während es in Katar zwei Eishallen gibt und das Land um die 70 Spieler aufweisen kann, hat Jamaika nur eine Eishalle und knapp 20 Spieler.
Doch eines macht Jamaika gleich anders. Sie gründeten das Jamaican Olympic Ice Hockey Team (J.O.I.H.T.). Jamaika will nach eigenen Angaben, so schnell wie möglich an den Olympischen Spielen teilnehmen. Für Sotschi 2014 war die Zeit freilich zu knapp. So verschieben die Jamaikaner ihren ambitionierten Plan nach hinten und arbeiten nun auf Olympia 2018 hin. Die Winterspiele 2018 finden im südkoreanischen Pyeongchang statt.
Doch bis Jamaika überhaupt erst einmal die Möglichkeit hat, an einer Weltmeisterschaft und sei es nur der Divison III und damit auf der untersten Stufe des WM-Ligensystems teilzunehmen, muss der dortige Verband erstmal einen Spielbetrieb in Jamaika aufbauen.
Die Statuen der IIHF besagen nämlich, dass es mindestens eine Eissporthalle mit Eis in internationaler Größe in dem jeweiligen Land geben muss. Dabei legt die IIHF auch Wert darauf, dass es eine Eishalle ist, also keine Outdoor-Eisflächen. Dazu sollte es mindestens einen Spielerpool von rund 60 Spielern geben. Das wichtigste allerdings ist, dass Jamaika eine eigene Liga auf die Beine stellt.
Dies ist in jedem Land, das an einer IIHF-Weltmeisterschaft teilnehmen darf, der Fall. Island hat als Beispiel gerade erst seine Liga von drei auf sechs Teams erweitert. Da hat Jamaika also noch eine Menge Arbeit vor sich.
Aber eines müssen die Spieler der kommenden Nationalmannschaft von Jamaika wissen: Das Ei geht beim Eishockey unter dem Trikot garantiert kaputt. Womit wir dann wieder bei „Cool Runnings“ wären. Dort düsten die Bobfahrer mit einem rohen Ei durch den Eiskanal. Auf diese Idee werden die Eishockeyspieler wohl nicht kommen. Aber, wer weiß?