IIHF entzieht Weißrussland die WM-AusrichtungFranz Reindl: „Entscheidung ist wohl überlegt, konsequent und logisch“
Noch ist unklar, wo um die Eishockey-WM im Jahr 2021 gespielt wird. (Foto: dpa/picture alliance)
Offiziell sind es Sicherheitsbedenken, die „jenseits der Kontrolle der IIHF“ liegen, die der Weltverband als Grund für die Verschiebung geltend gemacht hat. Letztlich gab es viele Gruppen aus Weißrussland selbst und zuletzt sogar Hauptsponsor Skoda sowie Sponsor Liqui Moly, die Druck auf die IIHF ausgeübt hatten. Beide Unternehmen hatten angekündigt, sich vom Sponsoring der WM 2021 zurückzuziehen, sollte das Turnier wie geplant neben Lettland auch in Weißrussland stattfinden. Beide Sponsoren hatten auf die Menschenrechtslage in Weißrussland aufmerksam gemacht.
Die IIHF verweist nun auf einen Passus, der es dem Verband möglich gemacht hat, einem Gastgeberland die Ausrichtung einer WM zu entziehen, wenn das Wohlergehen und die sichere und freie Bewegungsmöglichkeit von Spielern, Offiziellen, Zuschauern und Medien fraglich ist. Die IIHF verwies dabei sowohl auf die anwachsende politische Unruhe als auch auf die Covid-19-Pandemie.
Ob Lettland Co-Gastgeber bleibt oder das anstehende WM-Turnier in ein anderes Land als Einzelgastgeber verlegt wird, steht noch nicht fest.
Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, erklärt dazu: „Die heute getroffene Entscheidung ist wohl überlegt, konsequent und logisch. Ausrichter Belarus kann die Voraussetzungen nicht garantieren, die notwendig sind, um in diesem Jahr ein würdiger Gastgeber einer Eishockey-WM zu sein. Wir haben uns im IIHF Council monatelang und intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, Für und Wider abgewogen, uns tiefgehend unabhängig beraten lassen und die Situation in aller Komplexität analysiert. Letztlich ist dieser Schritt in einer sehr sensiblen Lage ohne Alternative gewesen. Wir werden uns nun mit den verschiedenen Möglichkeiten weiter befassen, die hinsichtlich der WM 2021 auf dem Tisch liegen und in den Gremien zeitnah zu den Entscheidungen kommen, die die Gastgeberrolle für das diesjährige Turnier betreffen.“