Höhenflug von Servette drastisch gestopptSchweizer NLA

Um die Wunden zu lecken, die die Gegner aus Fribourg und Bern geschlagen hatten, musste ein Sieg her und dass musste ausgerechnet gegen den Angstgegner Kloten gelingen. Das es kein Spaziergang werden würde, war von vornherein klar, denn zuletzt hatte es gegen die Klotener aus Genfer Sicht fünf Niederlagen in Folge gehagelt und auch dieser Sieg fiel den Genfern nicht leicht. Die Les-Vernets-Halle war nicht ganz ausverkauft, 6950 Fans wollten dem Spiel beiwohnen und sie mussten nicht nur das schnelle 0:1 von Lundberg (3.) miterleben, sondern auch eine starke Phase der Klotener, die mit ruhigem, passivem Spiel Servette auch nicht ins Spiel kommen ließen, auch nach dem diese schnell durch Romy (6.) ausgeglichen hatten. Nach dem 2:1 durch Weber (39.) schien das Spiel seinen normalen Verlauf zu nehmen, aber der schnelle Ausgleich von Klotens Abwehrspieler Philippe Schelling zum 2:2 machten den Hausherren einen Strich durch die Rechnung und ließ die Halsschlagader von Servette-Coach McSorley fast platzen. Lautstark herrschte er seine Equipe an und diese schien endlich zu verstehen. Ein Doppelschlag von Alexandre Picard (48.) und Dan Fritsche (49.) beendete die Angstzustände des Trainers und ließen das Klotener Kollektiv zusammenbrechen. Den Abschluss verbuchte daraufhin Picard (54.) mit seinem zweiten Tor zum schwer erkämpften 5:2 Endstand.
Leader Fribourg hatte dagegen keine Mühe, die Tabellenführung gegen den Vorletzten aus Ambri sicher zu verteidigen. In der mit 6.700 Fans ausverkauften St.Leonard-Halle überraschte Fribourg mit kraftvollem Spiel, obwohl man einen Tag zuvor noch in Kloten bis an die physischen Grenzen gehen musste, um mit 4:2 zu siegen. Als Jason Williams für Ambri das erste Mal traf, stand es bereits 4:0 für die Hausherren. Als eine Minute vor dem zweiten Drittelende Schlagenauf für Ambri sogar auf 4:2 verkürzte, schien eine Überraschung möglich, aber bereits im Gegenzug schaffte Sprunger das 5:2. Der gleiche Akteur sowie Ngoy (Erstes Saisontor seit zwei Jahren) schossen für zwei weitere Tore für Fribourg, während Duca für Ambri noch ein drittes Mal in die Maschen traf.
Um da mit zuhalten, musste der SC Bern natürlich gewinnen und er tat dies im Stil einer Klassemannschaft. Ausgerechnet beim direkten Konkurrenten um den zweiten Platz, dem EV Zug mussten die Hauptstädter antreten und wie sie das taten, das beeindruckte die Konkurrenz so sehr. Auch die Zuger konnten sich über eine ausverkaufte Halle mit 7.015 Fans freuen, aber das war auch schon alles. So sehr sich die Innerschweizer bemühten, es klappte nichts und auch der Auftakt war frustrierend. Bereits nach 28 Sekunden traf NHL-Import John Tavares zum 0:1. Überhaupt war die erste Sturmreihe der Berner mit Tavares (1 Tor), Byron Ritchie (2 Assists) und Joel Vermin (1 Tor und 2 Assist) nicht zu stoppen und gewann das Duell mit der Zuger Topreihe Brunner, Zetterberg, Omark deutlich. Das Spiel war aus Hausherrensicht derart frustrierend, dass EVZ-Coach Shedden bereits dreieinhalb Minuten vor Schluss seinen Keeper Jussi Markkanen aus dem Tor nahm, aber nur das vierte Gegentor durch Roche kassierte.
Im oberen Mittelfeld der Tabelle rangiert augenblicklich der Meister aus Zürich. Der ZSC hätte mit einem Erfolg in Davos zumindest den Abstand auf die Führenden nicht verkleinert, aber auch diese Motivationshilfe brachte nichts. Trotz des schnellen 0:1 von Cunti (5.) blieb man harmlos, lud die Gastgeber zur verstärkten Offensive ein und diese bedankten sich. Vermutlich hatte man auf Seiten des ZSC darauf gehofft, dass der Spengler-Cup an den Kräften des HCD nagen würde, aber das war nicht so. Besonders Topmann Joe Thornton war in Spiellaune und nach dem Ausgleich durch Wieser (14.) war der Kanadier für die Tore zum 2:1 (20.) und 3:1 (40.) persönlich verantwortlich. Damit hielt der HCD Anschluss an die punktgleichen Klotener und wehrten gleichzeitig den Ansturm des HC Lugano ab. Dieser wollte an Davos vorbei ziehen und der Gegner schien genau richtig. Die Rapperswil Lakers, bereits vor zwei Monaten mit 0:9 in der Resega unterlegen, hatten auch diesmal gegen ein Team, das wie aus einem Guss spielte, keine Chance. Besonders interessant war die Tatsache, dass diesmal die Schweizer im Luganesi-Team die ersten fünf Tore erzielten. Ein Umstand, der nicht dem Durchschnitt entspricht. Für die Tore sechs und sieben sorgten dann mit Heikkinen und McLean wieder bekanntere Namen. Zu seinem NLA-Debüt kam überraschend der dritte Keeper der Lakers, Simon Scherrer. Der 19jährige Wettinger spielt bei der U-20 Vertretung der Lakers, trat die Reise aber auf Grund einer Erkrankung der etatmäßigen Nr. 2, Jonas Müller, an und weil Stammkeeper Aebischer nach dem 0:4 die Nase voll hatte, musste Scherrer ran. Trotz einer guter Leistung musste er in 25 Minuten drei Gegentore hinnehmen.
ZU einer super spannenden Angelegenheit wurde die Partie zwischen dem Neunten Biel und dem Tabellenletzten Langnau. Die zuletzt stärker spielenden Tigers brachten die um einen Play-off-Platz kämpfenden Bieler in arge Nöte, führten vor 4.972 Fans vor dem letzten Drittel mit 1:3. Die bis dahin farblosen Hausherren zeigten auf einmal die Krallen, trafen und spielten sich in einen Rausch. Innerhalb von nur acht Minuten machten Kellenberger, Micflikier, Kane und Ehrensperger daraus ein 5:3, ehe Genazzi zwei Minuten vor Schluss noch einmal verkürzte. Trotz der Herausnahme von Keeper Bäumle konnten die Langnau Tigers das 5:5 nicht mehr erzwingen. Interessant auch die Statistik zum 1:0. In seinem zweiten NLA-Spiel schoss der erst 16jährige Däne Nikolaj Ehlers, Sohn des auch in der DEL bekannten Heinz Ehlers (Augsburg, Berlin Capitals) sein erstes NLA-Tor.
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