HC Ocelari Trinec nach 2011 erneut tschechischer Meister4:2 im Finale gegen Bili Tygri Liberec
Der HC Ocelari Trinec ist zum zweiten Mal tschechischer Meister. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
Dabei hatte der Saisonstart des aktuellen Meisters mit der glänzenden Realität nicht viel gemeinsam. Das Team aus Trinec tönte vor Beginn der Champions Hockey League, dass man den Wettbewerb nicht nur als Einspielzeit nutzen möchte, sondern sich auch selbst als Favorit auf den Titel sieht. Gleich das erste Spiel ging voll in die Hose, beim 2:8 gegen Tappara Tampere sah Trinec nicht wie ein Ligatopteam, sondern mehr wie ein Absteiger aus und nur beim 4:3 in Stockholm zeigten die Mannen von Trainer Vaclav Varada stellenweise, was in ihnen steckt. Aber vielleicht tat ihnen auch diese Bruchlandung gut, denn in der Meisterschaft spielte Trinec von Anfang an gut mit und kam letztendlich mit 99 Punkten nur knapp hinter Bili Tygri Liberec (101) über die Ziellinie. Allerdings war auch etwas Glück mit im Spiel, denn der HC Pilsen hielt bis zum Ende mit, schaffte immerhin 98 Zähler.
Danach folgten Mountfield HK Hradec Kralove (93), Titelverteidiger Kometa Brünn (88), HC Olomouc (85) sowie die für die Qualifikationsrunde platzierten Vitkovice Ostrava (83), Mlada Boleslav (82), Berani Zlin (77) und Sparta Prag (76).
In diese Qualirunde, die im Gegensatz zu vielen anderen Nationen im Best-of-Five-Modus absolviert wurde, setzte sich Vitkovice Ostrava mit 3:1 Siegen gegen das vom früheren Bundestrainer Uwe Krupp trainierte Sparta Prag durch sowie Mlada Boleslav mit 3:2 gegen Berani Zlin.
Im Viertelfinale war man gespannt, wie neben den beiden Topmannschaften vor allem Pilsen und vor allem Brünn auftreten würden. Brünn vor allem hatte in den letzten beiden Jahren auch nie in der Vorrunde geglänzt, um danach wie ein Wirbelwind durch die Play-offs zu fegen und den Titel zu holen.
Vorrundensieger Bili Liberec blieb gegen Mlada Boleslav mit 4:1 (5:1, 6:2, 1:4, 3:2, 2:1) siegreich und Ocelari Trinec setzte sich gegen Vitkovice Ostrava mit einem Sweep (3:2, 3:0, 2:1, 5:2) durch. Der HC Pilsen dagegen ließ sich vom HC Olomouc auf das Glatteis führen und musste beim 4:3 (8:1, 2:3, 2:3, 3:2, 2:0, 1:4, 3:2) lange zittern. Kometa Brünn dagegen schien die gute Form der letzten beiden Play-offs konserviert zu haben, hatte beim Sweep (3:1, 5:0, 2:1, 3:2) gegen HK Hradec Kralove kaum richtig Probleme.
Im Halbfinale kam es dann zu zwei hochbrisanten Duellen. Zum einen traf der amtierende Vorrundensieger Bili Tygri Liberec auf Titelverteidiger Kometa Brünn und Ocelari Trinec musste sich mit dem HC Pilsen auseinandersetzen. Die weißen Tiger aus Liberec zeigten im Duell mit Brünn, dass sie über eine ausgezeichnete Kondition verfügen. Liberec begann mit einem 4:3, unterlag im zweiten Heimspiel mit 2:3, gewann mit 2:1 in Brünn und verlor das zweite Auswärtsspiel mit 2:3. In Spiel fünf blieb Liberec mit 5:2 siegreich und Brünn konnte in der sechsten Begegnung dem Siegesdruck nicht standhalten und unterlag mit 1:3.
Ocelari Trinec begann mit einem 1:4 gegen Pilsen und unterlag auch im zweiten Heimspiel mit 2:3. Damit hatte Pilsen alle Möglichkeiten auf das Finale – und vergeigte sie. Trinec gewann mit 3:2 und 4:3 in Pilsen, gewann dann mit 3:2 zuhause um in Pilsen mit 1:3 zu verlieren. Im entscheidenden siebten Match blieb Trinec mit 5:1 aber deutlicher Sieger.
Im Finale zeigte sich der Vorrundenvizemeister aus Trinec sofort hellwach. Mit einem 2:1 schockte Ocelari den Gastgeber und auch nach dem 3:1 in Spiel drei schien der Stachel der überraschenden Heimniederlage für Liberec tief. In der dritten Begegnung gewann dann Trinec klar mit 4:1, unterlag aber dann mit 1:2 nach Verlängerung. Das Finale bewegte sich auf das Finish zu und jetzt zeigte Trinec seine Stärken. Die Ost-Tschechen, das polnische Krakau liegt nur 170 Kilometer entfernt, gewannen mit 3:2 nach Verlängerung und besiegten schließlich Liberec vor eigenem Publikum mit 4:2.