HC Fribourg-Gottéron bleibt Spitzenreiter in der NL – zunächstBlick in die Schweiz
Gaetan Haas von SC Bern (rechts) präsentiert sich in starker Form. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)Die Wochenendbilanz
Wochenendsieger diesmal der HC Lugano (6 Punkte; 7:2 Tore)
Die Tessiner starteten in das Wochenende mit einem 4:1-Erfolg beim Kantonsrivalen Ambri-Piotta. 6500 Fans waren in der Valascia gespannt, ob Ambri sich erholt zeigen würde oder ob der HCL seinen Aufschwung weiter ausbauen würde. Ambri zeigte sich ebenbürtig, optisch stellenweise überlegen, nur die Scheibe wollte nicht an HCL-Keeper Merzlikins in den Kasten, der 39 von 40 Schussversuchen stoppte. Lediglich Diego Kostner konnte ihn in der 18. Minute überwinden. Für die viel effizienteren Luganesi trafen Fazzini, Hofmann, Lajunen und Laperriere, wobei die beiden letzten Tore auch noch als Shorthander fielen. Der zweite Sieg wurde beim 3:1 gegen Langnau hereingeholt, wobei es keine echte Überlegenheit des HCL gab. 5676 Fans wollten in der Resega das Spiel sehen und sie sahen Tore von Kparghai, Bürgler und Hofmann bei einem Gegentor von Neukom.
Platz zwei geht an den SC Bern (6 Punkte; 9:5 Tore)
Offiziell nur Platz zwei, aber inoffiziell klar Platz eins. Warum? Erst wurde der HC Davos mit 3:2 besiegt vor 16.600 Zuschauern (Tore SCB: Moser, Scherwey, Andersson; HCD: Nygren, Walser) und dann der Spitzenreiter aus Zug vor 7200 Fans in seiner Bossard-Arena gleich mit 6:3. Schon der Start war rekordverdächtig. Keine fünf Minuten war das Spiel alt und Bodenmann und Ruefenacht hatten eine große Strafe für Zugs Robin Grossmann wegen Bandenchecks mit zwei Toren bestraft. Die zu diesem Zeitpunkt leisen Zuger erhöhten ihre Soundqualitäten zwischen der zehnten und 20. Spielminute, als Roe Garrett, Carl Klingberg und David McIntyre das Spiel drehten: 3:2. Nach einem hartumkämpften aber torlosen zweiten Drittel wurden die Zuger innerhalb von 180 Sekunden abgeschossen, als Haas, Moser und Pyörälä aus dem 2:3 ein 5:3 machten. Der letzte Treffer von Haas in der 59. Minute war nur noch für die Statistik.
Platz drei holt sich der Zürcher SC Lions (4 Punkte; 5:3 Tore)
Auch wenn es aktuell nur Platz sechs ist. Vier Punkte Rückstand sind nicht die Welt und das der Zätt immer für ein starkes Wochenende gut ist, bewies das letzte. Als der ZSC in Genf nach 54 Minuten vor 5400 Zuschauern mit 2:0 (Klein, Pettersson) führte, war allen Anwesenden klar, das wird nichts mehr. Effiziente, kühle Zürcher hatten das Spiel im Griff, Genf verzweifelte bei seinen Angriffsbemühungen. Immer hatte ein Verteidiger einen Fuss dazwischen und wenn nicht, dann stand mit ZSC-Keeper Flüeler noch ein Spitzenmann zwischen den Pfosten. Dieser hatte dann keine Chance, als auch Genf auf Effizienz umstellte. Erst Romy und dann Bezina im Powerplay trafen noch zum 2:2. Im Penaltyschießen zeigte sich dann Genf deutlich besser. Gleich drei von vier Spielern trafen (Loeffel, Tömmernes und Gerbe; Shore) und machten aus den befürchteten null Punkten doch noch zwei Zähler. Der ZSC hatte jedoch bereits in den ersten 50 Minuten gezeigt, wie stark seine Abwehr ist und das wurde im Spiel gegen Kloten bestätigt. 9100 Fans sahen ein klares 3:0 (Tore: Wick, Schäppi, Pestoni), dass auch 8:1 hätte ausgehen können, hätte Klotens Keeper Boltshauser nicht einen Sahnetag gehabt.
Die letzten drei Plätze gingen an Genf, Lausanne und Ambri
Das 3:2 gegen den ZSC war glücklich, am 3. Oktober war Servette in Fribourg chancenlos. Die Gottérons, die zuvor zwei Spiele hintereinander mit 0:3 verloren hatten (in Davos, zu Hause gegen Zug) mussten gewinnen und das taten sie beim 5:2 auch. 45:26 Schüsse zeugten von der Überlegenheit und während Fribourg mit Platz eins eine komfortable Position hat, steht Genf auf acht mit sieben Punkten Rückstand auf Davos.
Lausanne hatte am Wochenende nur eine Partie zu spielen und die ging auch noch mit 1:2 in Kloten verloren. Damit gelang den Fliegern zumindest der Anschluss an die leicht besser platzierten Teams aus Lausanne und Genf.
Die rote Laterne holte sich Ambri ab. Relativ gut gestartet, gab es am Wochenende zwei auf die Mütze (1:4 gegen Lugano und 2:6 gegen Biel) und dabei offenbarte Ambri Schwächen in beiden Mannschaftsteilen. Bester Mann wiederum Neuerwerbung Benjamin Conz, der einem leidtun kann. Jetzt müssen schnellstens Siege her, wobei es am Freitag gegen Zug verdammt schwer wird. Da besteht eher die Chance am Samstag in Kloten.
Spieler der Woche: Gaetan Haas
Seine zwei Tore in der Auswärtspartie in Zug bedeuteten drei kostbare Punkte für den SC Bern, die in der Endabrechnung noch wirklich wichtig werden können. Damit hat sich die Neuerwerbung schon rentiert, denn Haas war bodenständig, spielte seit 2006 beim Ligarivalen Biel. Nach einer starken Saison 2016/17 mit 33 Punkten in 45 Spielen und einem echten Durchbruch im Nationalteam (neun Punkte in 18 Spielen) kommt er mittlerweile auch schon auf zwölf Punkte in acht Spielen.