Größtes Nachwuchsturnier Europas in Zell am SeeInterview mit „World Tournament“-Organisator Peter Buchmayr

Der fixe Termin in den Osterferien, das internationale Teilnehmerfeld (bis zu 20 Nationen je Turnier), die reibungslose Organisation, der sportliche Stellenwert (AAA Rating des kanadischen Verbands) und die finanzielle Bedeutung (470.000 Euro Wertschöpfung) unterstreichen den erfolgreichen Rahmen des Turniers zum Saisonabschluss. Teams aus der ganzen Welt spielen in den Altersklassen U11, U13 und U15 um die begehrten Pokale. Peter Buchmayr ist seit der ersten Auflage im Jahr 1992 in verantwortlicher Position für die Organisation tätig. Hockeyweb-Mitarbeiter Michael Sender sprach mit dem Eishockeyfunktionär.
Sie sind schon seit Beginn des World Tournament in Zell am See im Orgateam. Wie kam es zur Idee dieses Turnier zu veranstalten?
Peter Buchmayr: Helmuth Mayer, mein damaliger Nachwuchsleiter beim Eishockey Klub Zell am See kam mit der Idee der Veranstaltung auf den Vorstand zu – ich war damals Obmann des EKZ. Die Grundidee war internationaler Spielverkehr auf Nachwuchsebene, professionell organisiert, mit einer möglichst hohen Anzahl an teilnehmenden Nationen.
Was machen Sie eigentlich beruflich? Und wie sind Sie zum Eishockey gekommen?
Ich bin Programm- und Projektmanager beim Netzbetreiber in Salzburg (Salzburg Netz Gmbh) und arbeite an der Implementierung der neuen Smart Meter Technologie. Zum Eishockey kam ich über die Mithilfe bei den Spielen des Eishockey Klubs hier in Zell am See und die Tätigkeit im Vorstand und als Obmann. Ich war Vorsitzender im Bundesligaausschuss des Österreichischen Eishockeyverbandes (ÖEHV), Vizepräsident des Salzburger Eishockeyverbandes (SEHV), Landes- und Bundesfachwart im Eishockey beim Allgemeinen Sportverband Österreichs (ASVÖ).
Wie läuft die Organisation eines solchen Turniers ab? Was sind ihre Aufgaben als Turnierleiter?
Wir sind ein Kernteam von drei Personen: Hannes Tischberger ist zuständig für die Finanzen, Helmuth Mayer für die sportliche Abwicklung und ich kümmere mich um das Drumherum – Einladungen, Koordination und Organisation der Teams. Darüber hinaus sind etliche Mithelfer im Einsatz, ohne sie wäre ein solch großes Turnier nicht zu stemmen.
Handelt es sich beim „World Torunament“ wirklich um das größte Nachwuchsturnier in Europa?
Nach unserer Information gibt es kein vergleichbares Turnier in Europa in Bezug auf die Teilnehmerzahl und schon gar nicht in Bezug auf die Tradition – 28 Jahre am Stück sind sicher einzigartig.
Welche Bedeutung hat das Turnier für die Region?
Das Turnier ist ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender und bringt zu Saisonende noch Leben in die Stadt. Es ist damit auch ein touristisches und wirtschaftliches Highlight in der Region. Wir sorgen für rund 6500 Nächtigungen je Turnier, seit der ersten Auflage sind das rund 182.000 Übernachtungen und eine Wertschöpfung von 13,4 Millionen Euro.
Was hat sich in den vergangenen Jahren verändert im Turnier?
Die Professionalität der teilnehmenden Teams und der Coaches hat sich deutlich gesteigert. Das sehe ich in organisatorischer Hinsicht, aber auch in Bezug auf das Eishockeyspiel selbst: Ausrüstung, Skating, Koordination, Spielverständnis, taktische Disziplin usw. Alles hat sich weiterentwickelt.
Was ist Ihnen aus all den Jahren in besonderer Erinnerung geblieben?
Die Anreise eines Teams aus Nowokusnezk. Das sibirische Team ist insgesamt 6170 Kilometer in mehreren Etappen mit dem Bus angereist. Darüber hinaus viele Momente mit Siegen und Niederlagen. Für mich als Turnierleiter ist es immer wieder schön, wenn die Eröffnung geschafft ist und die ersten Spiele laufen. Und dann freue ich mich natürlich sehr über die Begeisterung der Spieler und ihre Freude bei der Siegerehrung.
Herr Buchmayr, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Weitere Informationen zum Turnier sind zu finden unter:
http://hockey-world.hockeydata.net/wt/