Genfs Höhenflug beendet?NLA - Eliteliga der Schweiz - Round up

Ausgerechnet die französisch sprechenden Nachbarn aus Fribourg haben die Genfer wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht. Nach einem in der Höhe starken 6:2 beim EV Zug standen am letzten Wochenende die beiden Derbys gegen Fribourg auf dem Programm und endeten mit einem 0:3 und 1:2 aus Sicht von Servette.
Im ersten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen vor natürlich aus verkauftem Haus zeigte vor allem Fribourgs Keeper, Juniorennationaltorhüter Benjamin Conz eine exzellente Leistung, die er mit einem Shut-out krönte. Für die Tore sorgten Joel Kwiatkowski, Andrey Bykov (Sohn des früheren Weltklassespielers Vyacheslav Bykov) und Cedric Botter. Dass auch das Rückspiel in Fribourg in der BCF-Arena mit 6.700 Fans ausverkauft war versteht sich von selbst und wiederum zeigten die Fribourger, dass ihre Abwehr auch den Anstrengungen des Tabellenführers widerstehen kann. Trotzdem wurden die heimischen Fans erst einmal heftigst erschreckt, denn der Genfer Kanadier Alexandre Picard bezwang bereits nach 48 Sekunden Conz im Tor der Hausherren. Diese zeigten sich jedoch nicht geschockt, spielten beharrlich weiter nach vorne und als der Center und Altmeister Christian Dube in der 19. Minute den Ausgleich bei Überzahl markierte, war es mit der Nervenstärke des Tabellenführers vorbei. Zuerst kassierte Genf zwei mal hintereinander eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler, dann holte sich der eben noch positiv erwähnte Picard eine Diszi ab und schließlich mussten auch Rivera mit Diszi und gar Friedli (Kontrahent Gerber musste nach dem „Check gegen den Kopf“ gar ins Krankenhaus) wegen einer Matchstrafe das Eis verlassen. Genau in dieser Phase traf Kwiatkowski zum 2:1, was sich die Fribourger nicht mehr entreißen ließen. Nach diesem schwachen Wochenende mit null Punkten und einigen gesperrten Spielern liegen die Genfer mit nur noch sechs Punkten in Front. Am Freitag wird beim Tabellenzehnten aus Rapperswil ein Sieg von Nöten sein, wenn der Punktevorsprung nicht hergegeben werden soll.
Den Rückstand auf die schwächelnden Genfer hätten die ZSC Lions verkürzen können, aber sie zogen es vor, sich von der Diva HC Davos blamieren zu lassen. 10.013 Fans hatten sich dabei auf das Rückspiel gefreut, denn der ZSC hatte in Davos 3:1 gewonnen und scheinbar nicht mit derartiger Gegenwehr gerechnet. Spielentscheidend war ein Doppelschlag bereits in der 22. Minute, als der augenblicklich sehr formstarke Dario Bürgler das 3:0 und 4:0 erzielte. Nach dem vierten Gegentor hatte zwar ZSC-Stammkeeper Lukas Flueler Platz für seinen Back-Up Tim Wolf gemacht, aber auch dieser hatte gegen die konterstarken Graubündner keine Chance.
Einen sehr ähnlichen Verlauf wie in Zürich gab es im Duell zwischen dem EHC Biel und dem SC Bern. In Bern gewann Biel mit 4:2, jetzt drehte der Altmeister den Spieß um. Vor endlich einmal ausverkauftem Haus (6.200 Fans) setzte erneut der Mann des Tages, New York Islanders-Leihgabe John Tavares, dem Spiel seinen Stempel auf, als er nach zwanzig Sekunden Byron Ritchie bediente und es 0:1 hieß. Tavares gab danach noch zu drei weiteren Toren die Vorlage und schoss zwei Tore selbst und da konnte nach dieser Galavorstellung auch die beiden heimischen Treffer von Tyler Seguin und Marc Weiser die Fans nicht mehr trösten. Biel und Bern liegen aktuell mit 38 bzw. 40 Punkten auf den Rängen 5 und 6 und können sich berechtige Hoffnung auf die Play-Off`s machen.
Ganz anders die Punkteteilung zwischen den Kloten Flyers und den Rapperswil Lakers. Zur Abwechslung gewannen hier jeweils die Gastgeber. Dem 6:4 für die Lakers am Freitag folgte im Rückspiel ein deutliches 5:0 der Flyers vor 4.845 Fans. Das schönste Spielerlebnis hatte jedoch Klotens Back-Up Lukas Meille. Meille, erst zwanzig Jahre alt, hatte in der NLA und NLB noch nie ein Shut-Out gefeiert, jetzt war es endlich soweit. Beide Teams stehen aktuell im unteren Mittelfeld, wobei vor allem die Lakers mit nunmehr 33 Punkten aus 25 Spielen sich sputen müssen, wenn sie den Kontakt zum, etwas besser platzierten, HC Davos (35 Punkte) nicht abreißen lassen wollen.
Ebenfalls deutlich unterlagen die Langnau Tigers dem EV Zug mit 2:7. Immer noch 5.474 Fans wollten die Gastgeber nach dem 2:6 vom Freitag gegen den gleichen Gegner sehen, aber es war ein trauriges Kapitel für die Tigers. Als Joel Genazzi für die Gastgeber in der 36. Minute endlich traf, stand es bereits 0:4 und nach dem 1:7 zehn Minuten später hatten die Zuger genug, wollten den demoralisierten Gastgeber nicht noch weiter schädigen.
Ganz andere Züge zeigte der Tabellenvorletzte aus Ambri. Im wie immer brisanten Tessiner Derby, in der mit 6.500 Fans ausverkauften Valasca, hatte der HC Lugano letztendlich knapp die Nase vorn, da der HCL mit Glen Metropolit (2 Tore) den Topspieler der Partie in ihren Reihen hatten. In der hitzigen Partie mit insgesamt 56 Strafminuten konnte Ambri zwar drei Minuten vor Schluss noch mit dem 2:2 Ausgleich einen Punkt einheimsen, den entscheidenden Treffer setzte jedoch die finnische HCL-Import Ilkka Heikkinen in der Verlängerung.