Fribourg auf der „Pole“Play-offs in der Schweizer NLA stehen an

Der HC Fribourg-Gotteron hat es erstmals seit 1993 geschafft und hat die Vorrunde als Bester beendet. Die Fribourger unterstrichen dabei mit einem 4:3 bei den Rapperswil Lakers ihre gute Form. Bester Mann war dabei Kapitän Sandy Jeannin, dem gleich zwei Tore zum 0:1 und 1:3 gelangen. Die Lakers konnten zwar durch Peter Seyna (2) und Cyrill Geiger dreimal ausgleichen, aber Simon Gamache sorgte schließlich für den Fribourger Siegtreffer. Die Westschweizer zeigten bei dem Spiel eine sehr sportliche Haltung, denn sie wären auch bei einer Niederlage Vorrundenmeister geworden. Nun geht es gegen den Achten aus Biel. Fribourg ist zwar Favorit aber die Bieler sind in Topform. Eng, aber machbar.
Zweiter wurde der SC Bern und die Berner werden es trotz des Heimvorteiles im Viertelfinale schwer haben. Bereits am Wochenende verspielten sie im dritten Drittel eine 4:2 Führung gegen den EV Zug und verloren noch 4:5. Am Dienstag traf man schließlich auf den Titelverteidiger aus Zürich, während der direkte Konkurrent Zug in Biel antreten musste. Die konsternierten 15.500 Zuschauer mussten dann miterleben, wie aus dem 2:3 nach vierzig Minuten ein 2:7 wurde. Trotzdem blieben die Berner auf Rang zwei und treffen nun auf die Wundertüte Genf. Bern ist Favorit, muss aber aufpassen.
Dritter wurde der EV Zug. Die Heimschwäche der Berner hätten die Zuger verwerten können aber bereits nach einer Viertelstunde stand es in Biel 0:3. Bei dem Ergebnis blieb es dann auch. Somit geht es in der nächsten Runde gegen Lugano. Hier ist alles möglich. Zug kann einen „Sweep“ (also einen Seriensieg ohne Niederlage) schaffen, aber auch das Gegenteil.
Rang Vier erkämpfte sich der Titelverteidiger aus Zürich. Der ZSC zeigte beim 7:2 in Bern eine blendende Form und geht mit dieser Leistung als Favorit gegen den Fünften HC Davos ins Rennen.
Platz Fünf also für den HCD. Die 4.300 Zuschauer erlebten eine spannende Partie, die eigentlich unspektakulär war. Das 7:3 gegen Ambri war hochverdient, wobei erst ein Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden (!) in der 52. Minute durch Gregory Sciaroni und Petr Sykora entscheidend war. Die Spannung bezog die Partie aus der Tatsache, dass mit Lugano und Genf zwei weitere Teams diesen Rang hätten noch erreichen können. Durch den Erfolg überholte tatsächlich der HCD noch den Tessiner Altmeister aus Lugano und trifft nun auf Zürich.
Rang Sechs für den HC Lugano. Die Luganesi hätten Platz Fünf schaffen können, aber dann hätten sie gegen Kloten in der regulären Spielzeit gewinnen müssen und das klappte nicht. Der 2:1 Erfolg stand erst nach Penaltyschiessen fest.
Rang Sieben für Servette Genf, was für eine Enttäuschung. Das Superteam des Herbstes brach in der Weihnachtszeit ein und konnte nur noch mit gelegentlichen Siegen an die erfolgreiche Zeit anknüpfen. Wenigstens versöhnte der 3:1 Sieg in Langnau die Fans. Das Viertelfinale wird für die Servettois sehr schwer.
Rang Acht und gerade noch in das Viertelfinale gerutscht ist der EHC Biel. Die Westschweizer, an der deutsch-frankophonen Grenze beheimatet, zeigten jedoch starke Nerven. Das 3:0 gegen das Topteam aus Zug stand nach 15 Minuten durch Tore von Tschantre, Ulmer und Trutmann fest. Wenn dann noch der Nationalkeeper Reto Berra einen Shut-Out hinlegt, dann darf man sich auf die erste Runde freuen, die sicherlich für den Kantonsrivalen aus Fribourg keine leichte Aufgabe wird.
Rang Neun für die Kloten Flyers. Die finanziellen Probleme im Sommer, weitere Ränkespiele während der Saison, die Spielzeit war die Flyers und die Fans nicht leicht. Trotzdem zeigte die Mannschaft eine tolle Moral, kämpfte bis zum Schluss um Platz Acht aber auch ein Erfolg in Lugano hätte am Ende nichts mehr gebracht. In den Play-Downs sollte es einen deutlichen Erfolg gegen Schlusslicht Langnau geben.
Rang Zehn ist die Sensation. Nach einem tollen Start brach der HC Ambri-Piotta komplett zusammen. Stellenweise betrug der Abstand zu Rang Zehn fast zwanzig Punkte, aber die Mannschaft und die Fans kämpften sich heran und schafften das Unmögliche. Am 49. Spieltag wurden die Rapperswil Lakers überholt und weil diese gegen Fribourg unterlagen, machte auch das 3:7 von Davos nicht mehr viel aus. Ambri hat nun das erste Heimrecht, ist leichter Favorit aber es wird sehr eng werden.
Rang Elf für die Lakers aus Rapperswil. Das Team vom Südende des Zürichsees zeigte durchwachsene Leistungen. Knappe Erfolge und deutliche Niederlagen. Gegen Ambri wird es sehr schwer, aber ein Durchsetzen scheint möglich.
Letzter war und bleiben die Langnau Tigers. Das neue Team von Ex-DEB-Trainer Jakob Kölliker war mit Abstand (12 Punkte auf den Elften) das schlechteste Team der Liga. In den Play-Downs wird man gegen Kloten keine Chance haben und so bleibt nur die Hoffnung, den Verlierer des zweiten Play-Down-Spieles bezwingen zu können oder gegen den Meister der zweiten Liga, aktuell führt hier der HC Ajoie, bestehen zu können.