Erfrischender Start der Schweizer NLAÜberraschende Ergebnisse zum Auftakt

An erster Linie ist der Aufsteiger aus Lausanne zu sehen. Schon der Auftakt in Fribourg war trotz der 2:3-Niederlage eine Überraschung und es sollte noch besser kommen. Vier Spiele später, und vier Siege später, darunter ein 8:5 in Rapperswil und ein 3:2 gegen den Titelverteidiger aus Bern, stehen die Lausanner mit elf Punkten auf Rang drei.
Aber auch der Fast-Konkursverein aus Kloten überrascht die Experten. Dass die Flyers das Potenzial für das Halbfinale haben, war klar, aber Rang eins mit zwölf Punkten nach fünf Runden – nein! Lediglich beim Lausanner Aufsteiger mussten sich die Cracks vom Zürcher Flughafen mit 2:3 geschlagen geben. Sensationell die letzte Woche, als sowohl die Fribourger als auch Genf jeweils in fremder Halle mit 5:3 bezwungen werden konnten. Interessant die Tatsache, dass es in beiden Spielen fünf verschiedene Torschützen gab.
Die dritte absolute Überraschung ziert Rang vier. Das schon seit Jahren von finanziellen Sorgen begleitete Ambri schaffte gleich einen nahezu sensationellen Start mit dem 2:1 beim Geheimfavoriten Servette Genf. Es folgte ein glückliches 3:2 gegen Rapperswil und prompt gab es in Davos beim 2:5 die erste Schlappe. Jedermann erwartete nun den üblichen Abfall in die unteren Ränge, aber die Leventiner fingen sich. Zwar unterlag man dem HC Fribourg in eigener Halle mit 2:3 nach Penaltyschießen, aber schon dieses Match hätte Ambri gewinnen müssen und spätestens nach dem triumphalen 5:2 im Tessiner Lokalderby bei Lugano muss man die Leventiner wieder auf dem Schirm haben.
Zürich und Zug auf den Rängen fünf und sechs mit neun bzw. acht Punkten haben bisher nicht überrascht, nicht im positiven aber auch nicht im negativen Bereich. Beide haben das Potenzial zu mehr und werden es sicherlich bald abrufen.
Die Rapperswil Lakers haben nach schwachem Start ihre Form gefunden. Drei Niederlagen hintereinander folgten zwei Siege (4:3 n.V. in Biel sowie ein 3:1 gegen Zug). Besonders die starke Abwehrleistung gegen Zug sollte Headcoach Anders Eldebrink gefallen haben nach der Katastrophe gegen Lausanne (acht Gegentore!).
Auf den Rängen acht bis elf folgen die Favoriten und der Titelverteidiger. Genf zeigte bisher erst zwei starke Leistungen und das jeweils auswärts. In Lugano gewannen die Westschweizer 4:1, in Zürich 3:2. Auf eigenem Eis hat man dagegen Probleme, da sich die Gegner auf das Kontern verlegen und diese Spielweise den Gelb-Roten nicht so liegt. Ganz anders dagegen der HC Lugano. Die Luganesi starteten perfekt mit sechs Punkten, um sich dann drei Niederlagen, jeweils mit drei Toren Differenz (Genf, Zürich, Ambri) abzuholen und von Rang zwei auf neun abzustürzen. Headcoach Patrick Fischer wird sich etwas überlegen müssen, damit die Talfahrt nicht weiter geht. Noch drastischer sieht es beim SC Bern aus. Der Zuschauer-Europameister der letzten Saison musste in fünf Begegnungen schon dreimal in die Verlängerung, kassierte bei den beiden restlichen Spielen (1:5 in Lugano und 2:5 in Davos) dagegen empfindliche Niederlagen. Auch der HC Fribourg hat noch lange nicht seine gute Form des Vorjahres gefunden. Drei verletzte Stammstürmer (Hasani, Jeannin und Mauldin) lassen die Angriffsmaschinerie um die Starstürmer Bykov, Plüss und Dube noch stottern. Das wurde besonders im letzten Spiel gegen Kloten deutlich, als man volle sieben Minuten mehr Powerplay spielen durfte, aber nur zwei Tore in dieser Zeit zustandebrachte.
Auf dem letzten Platz, aber mit direktem Kontakt zum Vorletzten, der EHC Biel. Das Team aus dem Kanton Bern zeigte sich bisher im Sturm durchaus konkurrenzreif, muss aber in der Abwehr deutlich zulegen. Besonders weh tat daher auch das 3:4 gegen die Lakers sowie das 1:3 von Lausanne, als man mit 30:26 Torschüssen sogar leicht überlegen war.
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