EBEL: Zwischen Skandal und Rekordspiel

Marco Pewal (rechts) erzielte im fünften Spiel das 1:0. Dahinter Matthias Trattnig, der den 3:2-Siegtreffer in der 96. Minute markierte. (Foto: Andreas Robanser - www.puckfans.at)Marco Pewal (rechts) erzielte im fünften Spiel das 1:0. Dahinter Matthias Trattnig, der den 3:2-Siegtreffer in der 96. Minute markierte. (Foto: Andreas Robanser - www.puckfans.at)
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Unspektakulär klingt zunächst einmal die Meldung, dass Red Bull Salzburg, der Meister der EBEL, mit 4:1 Siegen gegen Olimpija Ljubljana aus Slowenien das Halbfinale erreicht hat. Der Weg dahin hatte allerdings einiges zu bieten. Denn schon im zweiten Spiel der Begegnung am 1. März kam zu Ausschreitungen am Rande des 5:1-Auswärtssieges des Salzburger, bei dem insgesamt 126 Strafminuten verhängt worden waren. Nach dem 6:1 von Red Bull im dritten Spiel daheim in Salzburg eskalierte die Situation. Die Salzburger erklärten, dass sie am 1. März „unter untragbaren Bedingungen spielen“ mussten. Vorfälle die, wie Red Bull Salzburg außerdem erklärte, schon in den Spielen der letzten Jahre vorgekommen seien. Wörtlich erklärte der EC Red Bull Salzburg auf seiner Homepage: „Das äußerte sich zuletzt wieder in ständigen Spielunterbrechungen, weil Zuschauer immer wieder Gegenstände (Münzen, Feuerzeuge, gefüllte Plastikflaschen usw.) aufs Eis warfen, die Spieler auf der Spielerbank anpöbelten und angriffen, – die erste Zuschauerreihe befindet sich direkt hinter der Spielerbank, deren Plastikabdeckung nicht geschlossen ist – bis hin zum Bespucken von den Rängen. Vor dem Sportlereingang, der eigentlich frei von Zuschauern sein sollte, standen mehrere Dutzend slowenische Fans und beschimpften die Spieler aufs Tiefste. Sicherheitskräfte gab es zwar vor Ort, die aber haben kaum Anstalten gemacht, die Situation zu beruhigen.“

Der Österreichische Eishockey-Verband (ÖEHV) und die EBEL sahen die Sache – zumindest was das vierte Spiel anging – allerdings anders. Am vorgesehenen Spieltag, dem 6. März, kam es zu einer Sicherheitsbegehung des Stadions. Vor Ort waren neben Vertretern von ÖEHV und EBEL auch Funktionäre slowenischen Verbandes. Dabei monierte ein Vertreter von Red Bull Salzburg, dass der an der Gästebank angebrachte Sicherheitszaun nicht befestigt worden sei. Bis 16 Uhr sollte das behoben werden – die Salzburger reisten allerdings dennoch ab. Der EC Red Bull Salzburg erklärte den Verbänden, aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht anzutreten. Eine Ansicht, die die EBEL und die Verbände nicht teilten, sondern der erklärten, dass alle nötigen Vorkehrungen für die Durchführung des Spiels gegeben waren.  Als Reaktion darauf hat der Strafsenat der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) wegen Nichtantretens zu einem Pflichtspiel und ligaschädigendem Verhalten eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro gegen den EC Red Bull Salzburg verhängt und das Spiel mit 5:0 für Ljubljana gewertet. Außerdem wurde Salzburgs Manager Dr. René Dimter für zwei Monate gesperrt und von allen seinen Funktionen enthoben. Des Weiteren musste der EC Red Bull Salzburg für alle entstandenen Kosten vom Olimpija Ljubljana aufkommen. Außerdem hat der ÖEHV beschlossen, dass bei einem ähnlich gelagerten Fall künftig der „schuldhaft handelnde Verein mit sofortiger Wirkung aus dem laufenden Meisterschaftsbewerb ausgeschlossen“ wird.

Salzburgs Trainer Pierre Pagé erklärte im Rahmen einer Diskussion dazu:  „Wenn man den Eindruck hat, das man etwas tun sollte, was vernünftig sei, dann sollte man das tun. Am 1. März wurden die Liga und der Verband gewarnt, was passieren könnte. Wir wollen nicht die Helden spielen, nicht cool sein, wollen auch kein Red-Bull-Image aufbauen. Wir wollten nur etwas tun, was wir als vernünftig halten. Deshalb weil wir die Spieler schützen wollten und das Beste für die Liga wollen.“

Einen ähnlichen Skandal gab es in der Saison 1988/89 in der alten 1. Bundesliga. Im Play-off-Finale zwischen der Düsseldorfer EG und dem Sportbund Rosenheim kam es nach rund 55 Minuten zu einer Massenschlägerei. Da sich die Düsseldorfer bei der Strafverteilung vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten, verließ die Mannschaft beim Stand von 3:1 für Rosenheim das Eis. Das Spiel wurde mit 5:0 für den SBR gewertet, der durch das 4:2 im folgenden Spiel die Serie mit 3:1 gewann und damit Deutscher Meister wurde. Seither gilt in den deutschen Play-offs die Regel, dass eine Mannschaft durch einen verschuldeten Spielabbruch nicht nur das Spiel, sondern gleich die ganze Serie verliert.

Dann wurde aber doch wieder Eishockey zwischen den beiden Kontrahenten gespielt. Und wie! Denn mit seinem Treffer schrieb Matthias Trattnig Play-off-Geschichte in der EBEL. Sein Treffer in der 96. Minute – und damit in der zweiten Verlängerung – beendete das bislang längste Play-off-Spiel der Liga. Durch das 3:2 gewann Salzburg die Serie mit 4:1 und steht damit im Halbfinale. Zuvor hatte Tomi Mustonen in der 89. Minute den Sieg für Ljubljana auf dem Schläger, scheiterte aber an Red-Bull-Keeper Reinhard Divis. Im Halbfinale trifft der EC Red Bull Salzburg nun auf die Vienna Capitals. (Hockeyweb.de / Puckfans.at)

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