Dramatisches Vorrundenfinale in der SchweizNoch drei Spieltage in der NLA

Lesedauer: ca. 5 Minuten

1. Zürcher SC 142:99 Tore, 93 Punkte

Der ZSC ist so gerade eben noch in finale Form gekommen. Herausragend dabei das 3:1 gegen den direkten Konkurrenten aus Bern, als im mit 11.200 Zuschauern ausverkauften Hallenstadion Tallinder, Nilsson und Shannon den schnellen Rückstand nach 40 Sekunden durch Moser im zweiten Drittel beantworteten. Dieser Sieg war auch nach dem brutalen 1:6 von Genf notwendig. Wie selbstbewusst der Zürcher SC danach auftrat, bewies das 5:0 in Valascia gegen Ambri.

2. SC Bern 151:112 Tore, 93 Punkte

Punktgleich mit dem ZSC, nur das leicht schlechtere Torverhältnis verhindert den Sprung an die Tabellenspitze. Noch schlimmer scheint jedoch das kleine aktuelle Loch zu sein, in dem sich die Hauptstädter aktuell befinden. War das 1:3 in Zürich noch vertretbar, so gab es dann doch lange Gesichter, als der Außenseiter aus Lausanne nicht nur durch Yannick Herren und Alain Mieville zwei Punkte in die Westschweiz holte, sondern auch noch mit einem Shutout für Keeper Caminada dem SCB ein heimisches Null-Erlebnis bescherte.

3. EV Zug 156:122 Tore, 86 Punkte

Achtung, die Jungs aus dem Steuerparadies sind gefährlich und immer für eine Überraschung gut. Leider auch manchmal im negativen, wie das 2:3 gegen Biel bewies. Zuvor allerdings, beim 4:2 gegen wieder erstarkte Fribourger, zeigte der EVZ, was in ihm steckt. Dass die Kondition stimmt, bewiesen die Zuger beim 3:2 gegen den HC Lausanne, als zwar eine 2:0-Führung nicht reichte, aber dafür die Nerven während des Penaltyschießens hielten.

4. HC Davos 159:126 Tore, 85 Punkte

Im Herbst noch die Überflieger, nach dem Spengler-Cup ging es bergab. Und das trotz der zahlreichen Ausländer, die während des Cups halfen, die Kräfte zu bewahren. Besonders das 2:4 beim direkten Konkurrenten Lugano tat weh, da man zweimal (1:0 und 2:1) in Führung gehen konnte. Auch beim 5:1 gegen Ambri tat man sich schwer, als es erst im dritten Drittel (4:0) richtig lief. Wenigstens gab es einen Punkt in Genf (4:5 n.V.) aber es muss schon perfekt laufen, wenn der dritte Platz noch erkämpft werden soll.

5. HC Lugano 146:122 Tore, 84 Punkte

Für die Luganesi ist noch alles drin. Der Serienmeister aus den achtziger Jahren hechelt einem ähnlichen Erfolg hinterher mit großen finanziellen Mitteln. Obwohl augenblicklich nur auf Platz fünf, ist bei ihnen ähnlich wie bei Zug alles möglich. Wie gut es mit der Moral aussieht, zeigte das letzte Match gegen Fribourg, als man in den letzten Minuten (Fazzini und Brunner) noch zum 3:3 ausglich und Juraj Simek in der 64. Minute auch den zweiten Punkt noch sicherte. Das waren wichtige Zähler, denn gleich drei davon hatte man am 14. Februar liegen lassen, als es beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Rapperswil gar ein 2:4 setzte.

6. Servette Genf 146:141 Tore, 76 Punkte

Genf sollte am Ende bei Platz sechs landen. Drei Runden vor Schluss acht Punkte hinter Lugano und fünf vor Lausanne. Das wird reichen. Dazu kommt unbändiger Kampfgeist, der dem Gegner im Viertelfinale vermutlich Kopfschmerzen bereiten wird. Gegen Davos lag Genf nach 22 Minuten mit 0:3, nach 25 Minuten mit 1:4 zurück, um letztlich, angetrieben von 6.600 Fans durch Treffer von Pyatt (2) und Almond noch die Verlängerung zu erreichen, wo man im Penaltyschießen glücklicher Sieger war.

7. HC Lausanne 101:107 Tore, 71 Punkte

Die Waadtstädter haben ein großen Problem, das sich schon seit fünf Monaten wie ein rotes Tuch über die Mannschaft legt: Den Angriff. Sie können versuchen, wie sie es wollen, das gegnerische Tor scheint wie zugenagelt. Selbst das Schlusslicht aus Rapperswil hat häufiger getroffen und somit wird sicherlich im Sommer versucht, dieses Problem mit einigen Neuzugängen zu beseitigen. Bis dahin muss die Abwehr die Hauptarbeit verrichten und wenn sie dies weiter so gut macht wie bisher, dann sollte jeder Viertelfinalgegner auf der Hut sein. Das beste Beispiel war das 2:0 von Bern. Auch in Zug klappt es beim 2:3 n.P. ganz gut aber auf eigenem Eis, wenn der Gegner ebenfalls abwartet, sieht der HCL meistens schlecht aus. Deutlich beim 0:3 gegen Kloten zu sehen.

8. EHC Biel 135:157 Tore, 62 Punkte

Die Überraschung der Saison kommt nicht nur aus Bern oder Lugano, sondern ganz bestimmt auch vom EHC Biel. Die Westschweizer, an der Sprachengrenze zum Französischen angesiedelt, haben einen echten Höhenflug hinter sich und die Play-offs wirklich verdient. Beeindruckend, wie die Bieler kleine Schwächen wie beim 3:6 gegen Genf immer wieder einstecken und in diesem Fall mit einem 2:1 in Kloten und einem 3:2 in Zug zurückschlagen.

9. HC Fribourg-Gottéron 134:166 Tore, 55 Punkte

Langsam begreift man in Fribourg, dass die Titelträume ausgeträumt sind. Eine Chance wäre da gewesen, wenn die letzten beiden Spiele nicht in die Binsen gegangen wären. Das 2:4 vor immer noch 6.100 Zuschauern gegen Zug und das 3:4 n.V. in Lugano waren dann wohl des Guten bzw. zu Wenigen zu viel.

10. EHC Kloten Flyers 111:137 Tore, 55 Punkte

Was für Fribourg gilt, gilt auch für Kloten. Der Finalist des Vorjahres ist mächtig auf die Nase gefallen und das einzige Ziel kann es jetzt nur sein, im direkten Abstiegsduell mit Ambri wenigstens mit einem Heimvorteil in die Serie zu gehen. Wie blank die Nerven liegen, wurde deutlich beim mühevollen 2:1 nach Verlängerung am 20. Februar wird es endgültig geklärt, ob wenigstens Platz 10 sicher ist oder ob weitergezittert werden muss, denn an dem Tag trifft Kloten auswärts auf Rapperswil, während sich Ambri zu Hause mit Zug auseinandersetzen muss.

11. HC Ambri-Piotta 118:159 Tore, 51 Punkte

Die Play-offs sind schon lange passé. Jetzt müssen die Tessiner aufpassen, dass sie rechtzeitig in Form kommen, damit es nicht zu einer bösen Überraschung kommt. Beim 6:3 gegen Rapperswil zogen die HCA-Cracks nach einem 0:1 auf 5:1 davon und hatten das Spiel klar im Sack. In Davos zeigte sie 42 Minuten eine sehr gute Abwehrarbeit, bis die Kraft fehlte und aus dem 1:1 noch ein 1:5 wurde. Ganz schlimm wurde es dann auf eigenem Terrain gegen den ZSC. Beim 0:5 war man zwar optisch gleichwertig aber letztendlich chancenlos, auch weil Keeper Flückiger im Gegensatz zu ZSC-Goalie Flüeler einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte.

12. Rapperswil Lakers 110:161 Tore, 35 Punkte

Und wieder gehen die Lakers in die Play-downs. Dass man sich nicht sicher sein kann, hatte vor zwei Jahren Langnau erleben müssen, als man gegen Lausanne den Kürzeren zog. Die Moral ist da und im Finale warten dann gegen ein NLB-Team vier Heimspiele. Das sollte reichen für einen Verbleib in der höchsten Spielklasse der Schweiz.

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