Die Eishockey Exoten: Mexiko – Weichenstellung für eine glorreiche Zukunft?

Die Eishockey Exoten: Mexiko – Weichenstellung für eine glorreiche Zukunft?Die Eishockey Exoten: Mexiko – Weichenstellung für eine glorreiche Zukunft?
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Wenn man an Mexiko

denkt wird einem nicht sofort der Begriff „Eishockey“ durch den Kopf gehen.

Eher träumt man da schon von Sonne, Strand, Senioritas und Tequila. Doch das

Land der Kakteen hat auch eine Eishockey-Nationalmannschaft – die heuer

erstmals sogar ein IIHF Weltmeisterschaftsturnier gewinnen konnte.

Unserer Serie „Die

Eishockey-Exoten“, berichtet heute über die aufstrebende Eishockeynation

Mexiko

Mexiko – Weichenstellung für

eine glorreiche Eishockeyzukunft?

Wenn man an Mexiko denkt wird einem nicht sofort der Begriff Eishockey durch den

Kopf gehen. Eher träumt man da schon von Sonne, Strand, Senioritas und Tequila.

Doch das Land der Kakteen hat auch eine Eishockey-Nationalmannschaft – die

heuer erstmals sogar ein IIHF Weltmeisterschaftsturnier gewinnen konnte.

Am 12. März 2005

sicherten sich die Mexikaner, vor eigenem Publikum, den Titel der Division III

(vierte Leistungsstufe). In der Halle des Traditionsklubs Lomas Verdes, auf über

2300m Seehöhe, besiegte man die Teams aus Luxemburg (2:0), Südafrika

(4-2), Armenien (48-0) und Irland (6-1) und gewann das Turnier mit einem Torverhältnis

von 60:3.

Damit

qualifizierten sich die Mittelamerikaner für das Divisions II Turnier im nächsten

Jahr in Bulgarien oder Neuseeland.

Die Vereinigten Mexikanischen Staaten sind seit 1985 offizielles Mitglied des

Internationalen Eishockeyverbandes. Auf 100 Million Einwohner kommen ganze 600

registrierte Eishockeyspieler, die in 14 Eishallen der Hartgummischeibe

nachjagen.

Auf den ersten

Blick mag es etwas kurios klingen, doch der Eishockeysport in Mexiko boomt.

Ein Großteil der

Spieler, die heuer den Aufstieg in die Division II schafften, ist nicht einmal

20 Jahre alt und eine Vielzahl an noch jüngeren Talenten rückt bereits nach.

Auffallendster

Akteur bei den heurigen Titelkämpfen war der erst 19jährige Adrian Cervantes.

Mit 17 Toren und 10 Vorlagen, aus vier Partien, hatte der Stürmer in allen

Scorerwertungen die Nase vorn.

Bei der heurigen U20 Weltmeisterschaften der Division III (auch in Mexiko-City)

triumphierten die Mexikaner ebenfalls ohne Punkteverlust und schafften mit einem

Score von 37:6 Treffern, aus fünf Begegnungen, eindrucksvoll den Aufstieg in

die Division II. Kurios, dass der bei den Senioren so fulminant aufspielende

Adrain Cervantes, in diesem Turnier insgesamt nur fünf Scorerpunkte ergattern

konnte. Seine zwei Jahre jüngeren Teamkollegen Santiago Sierra (14 Punkte) und

Cristofer Kelo (13 Punkte) liefen ihm hier schon den Rang ab. In der Unter

18-Klasse ist Mexiko bereits in der Division II vertreten und erreichte bei den

heurigen Titelkämpfen in Bukarest hinter Ungarn, Litauen und Kroatien den

vierten Rang.

Auf nationaler Ebene konzentriert sich der Eishockeysport vorwiegend auf den

Einzugsbereich der Hauptstadt Mexiko-City. Die Traditionsklubs Lomas Verdes und

San Jeranimo bestimmen seit Jahren das Geschehen im mexikanischen Eishockey. Die

Nachwuchsarbeit funktioniert hervorragend und die Traditionsvereine speisen die

Nationalmannschaft immer wieder mit talentierten Spielern.

Der Schlüssel für eine weitere Expansion des mexikanischen Eishockeysports

liegt allerdings in den Grenzgebieten zu den USA. Den Grund dafür liefert die

amerikanische Central Hockey League, eine Minor League die immer wieder Spieler

für AHL und NHL herausbringt. Acht der 15 aktuellen CHL-Franchises sind in

Texas beheimatet und mit Laredo und Hidalgo befinden sich zwei Städte direkt an

der mexikanischen Grenze. Die zweisprachigen Medienberichte brachten in den

letzten Jahren einen wahren Eishockeyboom über den Süden der USA, den auch der

Grenzfluss Rio Grande nicht aufzuhalten vermochte. Der heurige

Divisions-Titelgewinn der Laredo Bucks wurde von zahlreichen Menschen auf beiden

Seiten der Grenzstadt ausgiebig gefeiert. In den Planungen für die Saison

2006/2007 erwägt die CHL ein Franchise im mexikanischen Monterrey zu

etablieren. Die vier-Millionen-Metropole gilt als die modernste mexikanische

Stadt und ist, aufgrund der Nähe zu den Teams der Southeast Division der CHL,

ein ausgesprochen interessanter Expansionspunkt.

Die Weichen für eine große Eishockeyzukunft im Land zwischen Sierra Madre und

der Halbinsel Yucatan sind also schon gestellt. Nun gilt es an der tollen

Nachwuchsarbeit festzuhalten und die Kooperation mit dem nördlichen

Nachbarstaat auszuweiten. Aufgrund des Potentials an zukünftigen

Eishockeyspielern könnte sich Mexiko schon bald als dritte große Kraft in

Amerika behaupten. Ob Mexiko allerdings jemals ein ernstzunehmender Gegner für

die großen Eishockeynationen werden kann gilt als eher unwahrscheinlich.

Derzeit rangieren

die Mexikaner noch auf Platz 43 der aktuellen Weltrangliste. Doch die Zeichen für

die Zukunft des Eishockeysports in Mexiko stehen gut, denn das Interesse für

den schnellsten Mannschaftssport der Welt nimmt stetig zu. Die nächsten Jahre

werden zeigen ob die engagierte Aufbauarbeit tatsächlich Früchte trägt und

sich das heiße Mexiko in der kühlen Eishockeywelt einen Namen machen kann.

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Nächste Woche: Südafrika


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