Toni Söderholm: „So wird der Kampf um die WM-Plätze größer“4:3-Sieg gegen Russland beim Deutschland-Cup

„Das war eine sehr engagierte Leistung der Jungs“, erklärte der Coach. „Wir haben zehn Minuten gebraucht, um uns an das Tempo zu gewöhnen – und auch an die Schnelligkeit, mit der die kleinen Dinge passieren.“ Tatsächlich wirkten die Russen, die auch in der Deutschland-Cup-Besetzung aus KHL-Spielern bestehen und alles andere als Laufkundschaft sind, in vielen Situationen flinker. Dennoch fuchsten sich die Deutschen in diese Partie. „Es war bemerkenswert, wie sich die Mannschaft in dieses Spiel gekämpft hat“, sagte auch DEB-Präsident Franz Reindl. Im zweiten Drittel spielten die Gastgeber stark. „Das waren 15 richtig gute Minuten. Nur die letzten fünf Minuten haben mir dann nicht mehr so sehr gefallen“, erklärte Söderholm. „Das letzte Drittel war über weite Strecken etwas chaotisch.“
Der Deutschland-Cup bildet den Auftakt zur WM-Vorbereitung. Es soll viel getestet werden. So konnte beispielsweise Nürnbergs Daniel Fischbuch sein Debüt feiern, verbuchte zwei Vorlagen und einen Sieg gegen Russland. „Es war schon großartig, als wir auf das Eis gekommen sind“, freute sich der Stürmer. So geht es einerseits darum, mögliche WM-Kandidaten zu sichten, aber andererseits auch um die Ergebnisse. „So etwas gibt den Jungs Selbstvertrauen“, sagt Söderholm. „Einige sind Kandidaten für eine spätere WM, andere für die aktuelle WM. Aber wenn die Mannschaft so spielt wie heute, dann wir der Kampf um die WM-Plätzer größer.“
Derweil konnte sich ein „alter DEB-Hase“ über den Siegtreffer freuen. Felix Schütz erzielte den Siegtreffer in der 54. Minute, nachdem er gerade sechs Spiele für den IK Oskarshamn in Schwedens SHL absolviert hat. „Der Club wollte sehen, ob mein Knie hält. Und ich wollte den Club kennenlernen. Das Team ist gerade aufgestiegen. Ich möchte ehrlich gesagt nicht noch einmal die Abstiegsrunde spielen müssen. Das ist hart“, erklärt Schütz, warum er erst einmal einen Vertrag über wenige Wochen unterschrieben hat. Zudem ist das Interesse aus der DEL groß: „Zwei bis drei Clubs haben angefragt. Ich hoffe, dass zwischen Montag und Mittwoch entschieden ist, wo ich künftig spiele“, sagt Schütz. Die Arbeit Söderholms schätzt er: „Unter Marco Sturm haben wir aufgehört, nur knapp verlieren zu wollen. Wir wollen Eishockey spielen. Wir wollen gewinnen. Das ist unter Toni Söderholm auch so.“
Am Nachmittag hatte die Schweiz mit 5:2 (0:0, 3:0, 2:2) gegen die Slowakei gewonnen.
Tore: 0:1 (4:21) Poryadin (Ivanov, Grebenshikov), 1:1 (12:50) Pietta (Fischbuch, Noebels), 1:2 (16:15) Yermakov (Vovchenko, Kodola), 2:2 (22:58) Sezemsky (Pietta, Fischbuch/5-4), 3:2 (34:25) Kammerer (Kastner, Tiffels), 3:3 (37:49) Volkov (Grebenshikov, Igumnov), 4:3 (53:02) Schütz (Bittner, Brandt). Strafen: Deutschland 4, Russland 6. Zuschauer: 3025.