Splitter von Rhein, Neckar und Main
Kader für den Deutschland CupKompliziert, kompliziert
Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag ist wahrlich nicht eindeutig. Eindeutig ist nur, dass weder die Schweiz noch die Slowakei Gewinner des diesjährigen Deutschland Cup werden können. Denn: Falls unser Team gegen Kanada gewinnt und die Schweiz ebenfalls gegen die Slowakei als Sieger vom Eis geht, haben Kanada, Deutschland als auch die Schweiz sechs Punkte auf ihren Konten. Dann wird eine separate Tabelle erstellt, die nur die Spiele dieser drei Teams berücksichtigt. Und da die Schweiz gegen Deutschland mit 1:0 (+1) gewann, gegen Kanada mit 0:3 (-3) verlor, bleiben unter dem Strich –2, was in keinem Fall für den Turniersieg reicht.
Deutschland hat momentan –1 aus dem Match gegen die Eidgenossen; Kanada weist einen Wert von +3 auf, wäre also auch bei einer Niederlage mit einem Tor (wäre unter dem Strich +2) gegen Deutschland (käme dann auf 0) Turniersieger. Falls Deutschland Kanada mit mehr als zwei Toren Differenz schlägt, sind die Adlerträger (endlich einmal wieder) Gewinner. Kanada hätte dann einen Wert von 0, Deutschland einen von +1. Sollte Deutschland mit zwei Toren Unterschied gewinnen, wäre Kanada Erster. Hier ist uns gestern ein Fehler unterlaufen. Denn in diesem Falle würden (der direkte Vergleich würde sowohl Kanada als auch Deutschland einen Wert von +1 bescheren) die erzielten Tore zählen. Da läge Kanada in jedem Fall wegen des 3:0 gegen die Schweiz vorn.
Sollte allerdings die Schweiz keine drei Punkte gegen die Slowaken holen, genügte Deutschland ein einfacher Sieg nach 60 Minuten. In diesem Falle hätten sowohl die Deutschen als auch die Kanadier als einzige Teams sechs Punkte, wobei dann der direkte Vergleich für die Adlerträger sprechen würde.
Stimmen nach dem Spiel Deutschland – Slowakei
Matchwinner Michael Wolf kurz und bündig: „Wir haben verdient gewonnen.“
Wolfs Center Michael Hackert: „Die Mannschaft hatte ein anderes Kaliber. Wir haben zum Teil auch schöne Tore herausgespielt. Das Zusammenspiel war eindeutig verbessert.“ Auf die Frage nach dem Turniersieg: „Wir sind auch mal wieder an der Reihe.“ Und mit einem Blick auf „Aufsteiger“ Richard Mueller: „Er bleibt mit Sicherheit eine Option für die Zukunft.“
Lions-Stürmer Christoph Gawlik, der das Spiel mit seinem lädierten Kollegen Ilja Worobjew verfolgte: „Warum sollte ich sauer sein? Deutschland hat gewonnen, und das ist gut. Bei mir kommt´s schon noch.“ Wie bekannt, stand der gebürtige Deggendorfer im Aufstiegsteam von Amiens 2006, bis ihn eine Schulterverletzung um Monate zurückwarf. Der Rechtsaußen wechselte im letzten Sommer von der Spree an den Main.
Wo waren die Damen?
„Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Pressekonferenz nach dem Spiel Schweiz gegen Kanada“, eröffnete Frankfurts Pressechef Matthias Scholze die Sitzung. Was mag den gestressten Mitarbeiter dabei bewogen haben, den einen oder anderen als „Dame“ anzureden? Denn alle 13 Medienvertreter, die zu Anfang der PK anwesend waren, sahen unverkennbar wie Männer aus.
Zum einen langsam, zum anderen schnell
Bei Feldspielern tut sich der Bundestrainer offensichtlich schwerer mit der Aufstellung als mit den Torwarten. Uwe Krupp wusste schon vor den vier Partien, wer gegen wen im Tor steht. Dem dritten Keeper Michael Endras wurde schon eine Woche zuvor bedeutet, dass er keine Chance auf einen Einsatz haben werde. Die Feldspieler wussten beispielsweise am Mittag noch nicht, ob sie auf dem Spielberichtsbogen stehen werden oder nicht.
Sympathieträger Kühnhackl
Erich Kühnhackl, 2. Vorsitzender des DEB, betreibt jetzt schon eifrig Sympathiewerbung für unsere Sportart und damit für die WM 2010 in unserem Land. „Der Lange“ bewies eine Engelsgeduld und ließ sich immer wieder mit Fans in allen möglichen Posen ablichten. Bravo, Erich!
Wo war Lebeau?
Zwar hatte Kanadas Trainer Rich Chernomaz mit Verteidiger Mario Scalzo einen
Spieler aus der österreichischen Erste Bank Eishockey Liga nominiert, aber
besonders beim 3:0-Sieg der Ahornblätter gegen die Schweiz am Samstag in
Frankfurt hätten viele Zuschauer lieber den derzeitigen Top-Skorer der EBEL
gesehen: Pat Lebeau, seinerzeit beim Sensationstriumph der Lions 2004 unter
Chernomaz Dreh- und Angelpunkt des Frankfurter Teams und zweimal in Folge Spieler
des Jahres in der DEL. Der Außenstürmer hatte Frankfurt im Sommer 2007 jedoch
nicht gerade im Frieden verlassen - und Chernomaz’ Lächeln als Antwort auf die Frage nach
Lebeau läßt viele Deutungen zu…
Und fast
alle waren zufrieden…
Es hätte
eine rundum gelungene Veranstaltung sein können, wäre nicht dieses
vorhersehbare Mißgeschick mit der Nebenhalle Süd passiert. Die kleine
Trainingshalle erwies sich nicht nur nach Meinung der Mannschaften aus der Schweiz
und der Slowakei eines Länderspiels unwürdig. Nichtsdestotrotz waren DEB-Präsident
Uwe Harnos und Adler Mannheim-Geschäftsführer Daniel Hopp sehr zufrieden über das
Turnier. Harnos bedankte sich ausdrücklich bei Hopp und Frankfurt
Lions-Geschäftsführer Bernd Kress für die reibungslose Abwicklung in Mannheim
und Frankfurt. Insgesamt kamen über 30.000 Zuschauer zu den sechs Spielen;
rechnet man das Mittwochsspiel in Köln dazu, käme man sogar auf über 40.000
Zuschauer. Diese Werte zeigten eine deutliche Steigerung gegenüber den
Vorjahren. Daniel Hopp, der die Veranstaltung als gelungenen Testlauf für die WM 2010 in Mannheim und Köln wertete, äußerte den Wunsch, auch im nächsten Jahr den Bauhaus
Deutschland Cup in Mannheim und möglicherweise Frankfurt abwickeln zu dürfen;
der DEB-Präsident reagierte positiv auf diese Anregung, die aber noch zu
besprechen sei. Dem Vorschlag eines Mannheimer Journalisten, in Zukunft Team
Canada nicht einzuladen, da die DEL-Legionäre ohnehin die ganze Saison über in
Deutschland gesehen werden könnten, erteilte Harnos übrigens eine klare Absage.
(Eingefangen von Werner Nieleck und Oliver Stein.)