Slowakei und Russland sagen Deutschland Cup abDEB auf der Suche nach Ersatz

„Wir stecken mitten in den Vorbereitungen zum Deutschland Cup, die Planungen laufen und an unserem Vorhaben, das Turnier zu spielen, hat sich nichts geändert. Allerdings müssen wir uns gerade mit Gegneralternativen befassen, da sowohl die Slowakei als auch Russland wegen der dortigen Corona-Krisenlage haben absagen müssen. Wir haben inzwischen eine feste Zusage aus Lettland und arbeiten intensiv daran, noch ein Team zu gewinnen. Das sieht soweit auch ganz gut aus, allerdings sind noch keine Fakten geschaffen. Klar ist aber, wir wollen den Fans tollen Eishockeysport in die Wohnzimmer liefern. Das steht als großes Ziel über allem.“
Jährlicher Austausch der DEB-Coaches bei Bundestrainerkonferenz
Intensiver Austausch, ein bunter Themenstrauß und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls: Die jährliche Bundestrainerkonferenz vom 12. bis zum 15. Oktober im Panoramahotel Oberjoch stand für die DEB-Coaches nicht nur unter der Überschrift ‚eishockeyspezifische Weiterbildung‘, sondern bot auch die Gelegenheit zur fachübergreifenden Gesprächen. Am Ort, wo sich einst die Silberhelden vor der Abreise nach Pyeongchang trafen, nutzten DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel, Karl Schwarzenbrunner (Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung), Bundestrainer Toni Söderholm, Frauen-Bundestrainer Christian Künast und die Nachwuchs-Bundestrainer Tobias Abstreiter, Steffen Ziesche, Thomas Schädler sowie Franziska Busch die vier Tage auch für Teambuildingmaßnahmen.
Sportpsychologe Dr. Tom Kossak führte mit den DEB-Trainern einen Diskurs zum Thema Identität, Filip Mess, Professor für Sport- und Gesundheitsdidaktik, referierte über Vermittlungskompetenz betreffende Schwerpunkte, dazu war Handball-Bundestrainer Alfred Gislason zu einem interdisziplinären Austausch zu Gast. Auch eine Reihe DEB-spezifischer Themen stand auf der Agenda. Neben der Reflexion der eigenen Arbeit, Ansatzpunkten für die Trainerausbildung und einem Ausblick auf künftige Herausforderungen wurde auch die Prävention sexualisierter Gewalt (PSG) von DEB-Referentin Julia Eisenrieder thematisiert. Hierauf legt der DEB ein besonderes Augenmerk.
Der DEB bedankt sich bei Julia Zwicker und Carina Notz vom Panoramahotel Oberjoch für die angenehme Planung und Beherbergung sowie bei Sporthacks und ABBIUTY für die Bereitstellung der kleinen Überraschungen und Präsente für unsere Bundestrainer.
DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel: „Die Bundestrainerkonferenz bietet für unser Trainerteam eine sehr gute Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, sich intern mit Expertenwissen fortzubilden, aber auch die Chance, unsere DEB-eigene Verbandsphilosophie noch besser zu verinnerlichen. Wir analysieren, konzipieren und strukturieren über die Dauer der Konferenz viele Inhalte und nutzen wertvolle externe Anregungen, um unsere Arbeit immer weiter zu verbessern.“
DEB gratuliert Erich Kühnhackl zum 70.: „Man verbindet den Namen Kühnhackl einfach mit Eishockey“
Seine Vita ist eindrucksvoll wie keine zweite im deutschen Eishockey, er ist Teil des Bronzeteams von 1976, war WM-Top-Scorer, ist Mitglied der IIHF Hockey Hall of Fame, mehrfacher deutscher Meister, das Gesicht einer ganzen Eishockey-Generation und wurde im Jahr 2000 zum deutschen Eishockeyspieler des Jahrhunderts gewählt. Am Samstag feiert Erich Kühnhackl, wegen seiner imposanten Erscheinung „der Kleiderschrank auf Kufen“ oder „der Lange“ genannt, seinen 70. Geburtstag.
Kühnhackl hat auf all seinen Stationen große Spuren hinterlassen, ob beim EV Landshut, dem Kölner EC oder in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, deren Trikot er 211-mal trug. Nach wie vor ist Kühnhackl Top-Scorer der DEB-Auswahl. Unvergessen bleibt die olympische Bronzemedaille von 1976, die so denkbar knapp wie sensationell durch die Heranziehung des Torquotienten errungen wurde. Mit großem Stolz erfüllten Erich Kühnhackl auch die Stanley-Cup-Triumphe seines Sohnes Tom Kühnhackl mit den Pittsburgh Penguins in den Jahren 2016 und 2017.
DEB-Präsident Franz Reindl würdigt in einem ausführlichen Grußwort seinen früheren Mannschaftskameraden, der auch für den Deutschen Eishockey-Bund e.V. in verschiedenen Funktionen tätig war. Zwischen 2008 und 2014 gehörte Kühnhackl als Vizepräsident dem DEB-Präsidium an und zu Beginn der 1990er Jahre war er auch Bundestrainer, als er half, den Abstieg aus der A-Gruppe zu vermeiden.
DEB-Präsident Franz Reindl: „Erich Kühnhackl ist als außergewöhnlicher, dominanter und überaus erfolgreicher Spieler noch immer der prägendste Botschafter des Eishockeys. Er steht unserem Sport immer zur Verfügung, ist mit seiner Erich-Kühnhackl-Stiftung auch immer für den Nachwuchs da, hilft Kindern mit Ausrüstung und gibt Talenten besondere Förderung. Das ist dem Eishockey sehr nützlich und auch ein wertvoller Dienst. Er verdient und hat meinen allergrößten Respekt.
Ich hatte das große Glück, sehr lange mit ihm zusammenzuspielen, das waren immer Highlights für mich – egal ob Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele. Neben Olympia 1976 in Innsbruck waren dabei die WM 1983 in Deutschland und Olympia 1984 in Sarajevo, als er Top-Scorer des Turniers wurde, ganz besonders. Das waren herausragende Momente mit einem herausragenden Spieler und sind wunderbare Erinnerungen.
Bei all dem Stress hatten wir als Mannschaft auch immer so viel Spaß, so viel Gaudi. Erich war in der Mannschaft eine akzeptierte Größe und für jeden Scherz zu haben. Von außen wirkt er vielleicht ein bisschen unnahbar, aber, wenn man ihn kennt, weiß man, dass Erich jemand ist, der Vertrauen genießt und zurückgibt.
Erich hatte die Fähigkeit, Spiele ganz alleine entscheiden zu können. Er war einfach so gut, hatte die technischen und körperlichen Fähigkeiten, die Antizipation und das Auge, er scorte, er spielte Pässe – auch mit dem Schlittschuh. Er ist bis heute eine Galionsfigur im deutschen Eishockey. Man verbindet den Namen Kühnhackl einfach mit Eishockey. Er war auch bei der Presse unheimlich begehrt, es gab Situationen, da wartete die Mannschaft fast eine Stunde im Bus auf ihn, weil er draußen noch Interviews gab, so gefragt und belagert war er.
Starallüren waren ihm dennoch fremd. Er hatte nie Skandale, ist trotz seiner Größe, seiner Dominanz immer auf dem Boden geblieben, nie abgehoben, einfach ein normaler Mensch, ein normaler Mannschaftskamerad. Dahingehend können auch die Jungen noch von ihm lernen, das kann man ihnen mitgeben. Erich steht mit beiden Beinen am Boden und hat unserem Sport so viel gegeben, seine Lebensleistung ist für das Eishockey von unschätzbarem Wert.
Eishockey ist sein Lebensinhalt, dem auch seine Kinder verfallen sind. Man kennt ihn überall und er repräsentiert unseren Sport nur positiv. Der gesamte DEB und ich persönlich wünschen Erich Kühnhackl zu seinem 70. Geburtstag nur das Beste, viel Gesundheit und noch viele Jahre Freude an seiner großen Leidenschaft Eishockey.“
Erich Kühnhackl im Stenogramm: geboren am 17. Oktober 1950 in Citice/Tschechoslowakei, 1968 Ausreise während des Prager Frühlings nach Landshut, Vereine: Banik Sokolov/Tschechoslowakei, EV Landshut, Kölner EC, EHC Olten/Schweiz, 211 Länderspiele, wichtigste Erfolge: Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck, bester Scorer bei der WM 1978 und Olympia 1984, Teilnehmer an drei Olympischen Spielen und zehn Weltmeisterschaften, deutscher Meister 1970, 1977, 1979 und 1983, Bundesliga-Torrekord (83 Treffer in 48 Spielen), Bundesliga-Scorerrekord (155 Punkte), 8-mal bester Scorer der Bundesliga, 1976 Verleihung Silbernes Lorbeerblatt, 1997 Aufnahme in die "Hockey Hall of Fame" des Weltverbandes IIHF, 2000 Wahl zum "Eishockeyspieler des Jahrhunderts"
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