Schweiz holt überraschend Deutschland-Cup 2019Deutschland unterliegt Slowakei und wird Zweiter

Gegen Ende verloren die Deutschen etwas den Überblick. (Foto: Roland Christ)Gegen Ende verloren die Deutschen etwas den Überblick. (Foto: Roland Christ)
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Das war eine verdammt enge Sache. 248 Sekunden vor Ende gelang den Slowaken der Ausgleichstreffer, nachdem diese schon mit 0:2 zurückgelegen hatten. Mit dem 2:2 war die Schweiz Turniersieger – da Gewinner im direkten Vergleich mit Deutschland (4:3 nach Penaltyschießen). Deswegen nahm Bundestrainer Toni Söderholm 103 Sekunden vor Ende seinen Keeper Mathias Niederberger aus dem Tor, um doch noch den Sieg zu erzwingen. Was sich in dieser Zeit auf dem Eis abspielte, ist kaum in Worte zu fassen.

Knapp 50 Sekunden vor Ende traf ein Slowake, obwohl freistehend, aus dem Mitteldrittel nicht das leere Tor. Zwei Sekunden vor Ende lief der Slowake Peter Zuzin (HC Detva) mutterseelenalleine auf das gegnerische Tor zu, traf auch, aber scheinbar um 0,05 Sekunden zu spät. Die Schiedsrichter entschieden auf kein Tor. Glück gehabt. Der Turniersieg war für Deutschland aber dennoch passé.

In der Verlängerung verzog erst Peter Ceresnak (HC Pilsen), bevor der große Moment von Peter Zuzin kam. Der Slowake umkurvte einmal das deutsche Tor, fand keine Anspielstation und versuchte sich aus unmöglichem Winkel selbst und hatte Glück. Über die Schulter von Niederberger schlug der Puck unter dem Netz ein. Damit war, zumindest aus slowakischer Sicht, der Albtraum, das Turnier ohne Sieg zu beenden, verhindert. Aus deutscher Sicht dagegen war es äußerst ärgerlich, denn 50 Minuten lang roch es nach einem deutschen Turniererfolg.

Mit einer sehr disziplinierten Spielweise, die den schnellen slowakischen Stürmern nur stellenweise Platz ließ, kontrollierten die Deutschen das Spiel und sie hatten Glück. In der sechsten Minute sperrte Jonas Müller seinen Mannschaftskollegen Andreas Eder frei und dieser überwand nach einem schnellen Antritt den slowakischen Keeper Denis Godla (Rytiri Kladno) zum 1:0. Dieses frühe Tor brachte den Deutschen die erhoffte und dringend gebrauchte Selbstsicherheit, denn die Slowaken zeigten sich immer auch aufgrund ihrer läuferischen Klasse gefährlich.

Auch im zweiten Drittel gab es hartes Ringen, jeder Zweikampf war hart umfochten und doch war es ein äußerst faires Spiel. Das gut agierende Schiedsrichtergespann Daniel Piechaczek und Volker Westhaus verteilte insgesamt nur acht Strafminuten. In der 29. Minute nahm dann das Spiel Fahrt auf, als Andreas Eder, später als bester Deutscher geehrt, das 2:0 nach einem perfekten Sololauf. Der Sieg schien zum Greifen nah, aber die Slowaken konnten sich drei Minuten später freuen, als der Kölner Colin Ugbekile hinter dem Tor von Niederberger seinen Puck an Matus Sukel (Sparta Prag) verlor und dieser das 1:2 erzielte.

Im Schlussdrittel erhöhten die Slowaken den Druck, die Deutschen kamen nur zu gelegentlichen Kontern und in der 56. Minute war es soweit. Mislav Rosandic (HK Hradec Kralove) versuchte einen Blueliner, Niederberger war die Sicht versperrt und schließlich rutschte sie durch die Schoner ins Netz. Der weitere Verlauf wurde bereits erwähnt. Trainer Söderholm nahm seinen Keeper raus, mit Glück wurde das 2:3 verhindert, das dann doch in der Verlängerung für die Slowakei fiel.

Ärgerlich für Deutschland, das gut spielte und dann im Schlussspurt doch den Turniersieg vergab. Die Schweizer, die nach eigenen Angaben zum Auftakt ihrer „Operation Gold“ mit einer besseren B-Mannschaft angetreten waren, werden am Ende verdutzt gewesen sein, dass sie sich doch noch den Turniersieg angeln konnten. Russlands B-Vertretung, die erste Mannschaft war beim Karjala-Cup angetreten, kam hier aber mit zwei Punkten nur zu einem dritten Platz, machte es der Ersten nach, belegte am Ende Rang drei und der Erfolg der Slowaken kam zu spät, es reichte nur zur roten Laterne.

Im Mittagspiel unterlag die Schweiz der russischen Mannschaft mit 3:4 (0:1, 1:1, 2:1, 0:1) nach Penaltyschießen.


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