Schweiz erneut im Finale des Deutschland-Cups

Das Spiel: Als dem durchgelaufenen Schweizer Stürmer Duri Carmichel nach einem „Pass“ von Linienrichter Naust (der Iserlohner Unparteiische wurde von einem Befreiungsschlag oben auf dem Helm getroffen) der dritte Treffer von der Schlusssirene verwehrt wurde, stand es trotzdem fest: Wie im Vorjahr ziehen die Vertreter der Alpenrepublik ins Finale des Deutschland-Cup ein. Damals verloren die Cracks mit dem Schweizer Kreuz eben gegen jene Slowaken mit 3:4 nach Verlängerung. Gegner sind morgen (Beginn 19.00 Uhr) die USA. Die Slowakei hingegen spielt um den dritten Platz entweder gegen Dänemark (Beginn wäre 12.00 Uhr) oder Gastgeber Deutschland mit Beginn 15.30 Uhr. Die Slowakei verschlief das zweite Drittel und hatte im Schlussabschnitt nicht das nötige Glück, um dem Spiel noch eine Wende zu geben..
Trotz früher Unterzahl kam die Slowakei wesentlich besser in das tempo- und abwechslungsreiche Spiel. Eine der ersten Chancen nutzte Peter Huzevka, der den Nachschuss geschickt verzögerte und Marco Bührer im Tor der Eidgenossen keine Abwehrmöglichkeit ließ. Mit zwei dicken Chancen im Anschluss an die Führung durch Juraj Mikus und Michel Miklik gingen die Slowaken zu schlampig um. Die Strafe folgte auf dem Fuße, als Julien Vauclair im Überzahl von der blauen Linie abzog, die slowakische Verteidigung die Scheibe nicht wegbekam. Andreas Ambühl schoss platziert in die lange Ecke. Der Ausgleichstreffer gab den Eidgenossen, die anschließend zahlreiche Powerplay-Möglichkeiten hatten, mächtig Auftrieb. Die Schweiz präsentierte sich deutlich disziplinierter als gegen die Japaner vor zwei Tagen und hatte im ersten Abschnitt noch das Glück, dass der trickreiche Peter Fabus alles ausspielte, was ein Schweizer Trikot trug, sich kurz vor dem Tor jedoch verhedderte.
Erstaunlicherweise übernahmen die Eidgenossen, die auf die verletzten du Bois und Sprunger verzichten mussten, im Mitteldrittel das Kommando. Bis auf den 28-jährigen Peter Fabus, der im benachbarten Tschechien in der Bierstadt Pilsen seine Semmeln verdient, hatten die Männer von der Donau und Tatra nichts zu bieten. Verteidiger Martin Sterbak wäre sogar beinahe ein Eigentor unterlaufen, als er einen Pass von Björn Christen abfangen wollte. Als dessen Kollege Jozef Kovacic die Scheibe leichtsinnig vertändelte, stürzten sich gleich drei Eidgenossen in den Konter. Ein, zwei Pässe, der recht unsichere Ratislav Stana im Kasten der Slowaken hatte keine Chance. Zwei weitere Möglichkeiten der Schweizer gegen Ende des Drittels durch Peter Guggisberg und Deruns, der den Puck nicht über die Linie brachte, blieben ungenutzt.
Im Schlussdrittel demonstrierten ihre technische Überlegenheit. Außer einem Pfostenschuss von Huvezka, dem Schützen des einzigen Tores für die Slowaken, sprang nichts heraus. Michal Sersen traf die Fanghand des Schweizer Goalies Marco Bührer, Tibor Melicharek konnte sich vom guten Stellungsspiel des Schlussmannes überzeugen, und Juraj Kolnik, der die Scheibe aus der Luft annahm und sofort schoss, war verblüfft, dass der Puck nicht den Weg über die Linie fand. Und Ivan Ciernik? Der einzige DEL-Crack setzte sich nur ein einziges Mal in Szene, als er in der letzten Minute auf das Tor donnerte. Er, wie alle seine Mannschaftskameraden, fanden im überragenden Bühler ihren Meister.
Stimmen: Ralph Krüger (Schweiz): „Ich freue mich immer auf die Spiele gegen die Slowakei. Es war heute ein super Spiel, über 60 Minuten hohe Intensität. Wir hatten anfangs Probleme mit dem dem hohen Tempo, kamen aber dann besser in die Partie. Bührer hat uns am Ende den Sieg gerettet, es war aber insgesamt eine gute Teamleistung.“
Julius Supler (Slowakei): „Die Schweiz hat sehr gut gespielt. Wir sind gut gestartet, haben dann aber im zweiten Drittel einige Fehler gemacht. Am Schluss haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Ich bin aber nicht böse mit meiner Mannschaft, man muss bedenken das wir sechs Spieler hatten, die unter 22 Jahre alt waren.
Statistik: 0:1 (3:03) Huzevka (Kolnik, Melicharek); 1:1 (7:09) Ambühl (Bärtschi, Blindenbacher); 2:1 (32:40) Deruns (Guggisberg, Camichel)
Strafen: Schweiz 12 – Slowakei 18
Schiedsrichter: Schütz (Moers), Kadow (Eppelheim)
Zuschauer: 3200
Bester Spieler: Schweiz: Deruns – Slowakei: Stana
Werner Nieleck - Foto by MendaxPress
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