Lettland gewinnt den Deutschland-Cup 20202:3-Niederlage nach Verlängerung im Finale

Leon Gawanke (Mitte) im Zweikampf mit dem Letten Egils Kalns. (Foto: dpa/picture alliance)Leon Gawanke (Mitte) im Zweikampf mit dem Letten Egils Kalns. (Foto: dpa/picture alliance)
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Ganz anders als noch tags zuvor präsentieren sich beide Mannschaften im Turnierfinale. Hatte es am Samstag noch bis spät ins letzte Drittel gedauert, ehe das erste Tor fiel, zeigten sich beide Mannschaften diesmal offensivfreudiger – aber auch deutlich anfälliger in der Defensive. „Da haben wir zweimal geschlafen“, ärgerte sich Andreas Eder im Gespräch mit MagentaSport über die beiden Gegentreffer in der 18. Minute, nachdem er die deutsche Mannschaft in der elften Minute in Führung gebracht hatte. „Nach drei Spielen in wenigen Tagen nach einer derart langen Pause ist es auch klar, dass Fehler passieren.“ Eder erzielte die Führung recht überraschend, denn Tim Wohlgemuth hatte von links einfach mal abgezogen, ehe Eder dem lettischen Goalie Arturs Silovs sowohl die Sicht nahm als auch den Puck noch leicht abfälschte. Doch kurz vor der Pause drehten die Letten die Partie. In Überzahl zog Gatis Sprukts von rechts ab und überraschte DEB-Torhüter Mathias Niederberger, der den Puck nicht recht zu fassen bekam – allerdings fehlte gleichzeitig auch die defensive Zuordnung. Nur elf Sekunden später brachte Frenks Razgals die Gäste in Führung, als er mit einem Schuss aus der Drehung Niederberger tunnelte, dieser aber erneut keine Unterstützung von der Defensive bekam.

Die schwindende Kraft machte sich auch im Mitteldrittel bemerkbar – denn beide Teams ließen ihre Gegner oft gewähren. Dabei sorgte Niederberger dafür, dass nach hinten erst einmal nichts passierte, da er einige Schusschancen der Letten parierte. Zur Mitte des Drittels verpassten die Deutschen mehrfach den Ausgleich. In Überzahl zog Marc Michaelis ab (29.), doch Silovs parierte sehenswert mit der Fanghand. Eine sich anschließende 5:3-Überzahlsituation ließ die DEB-Auswahl ebenfalls ungenutzt.  Kurz darauf tauchte Rihards Bukarts frei vor Niederberger auf, der aber sehr sicher parierte (32.). Pech dann für Frederik Tiffels in der 39. Minute, der mit einem Tip-in-Versuch knapp scheiterte.

In der 46. Minute bekam die deutsche Mannschaft eine weitere 5:3-Überzahl – und diesmal klingelte es: Leon Gawanke hielt die Scheibe dabei zunächst im Drittel und legte kurze Zeit später für Marc Michaelis auf, der zum 2:2 erfolgreich war (47.). Drei Minuten später hatte Lean Bergmann die Führung für Deutschland auf dem Schläger – und eine halbe Minute vor Ende der regulären Spielzeit erneut. In der Overtime erzielte schließlich Frenks Razgals den Siegtreffer für Lettland.

Kapitän Moritz Müller: „Das Fazit des Deutschland Cups ist insgesamt sehr positiv, wir sind sehr froh, dass wir spielen konnten und hatten alle großen Spaß. Es hatte auch sportlich eine Riesenmehrwert, leider hat es nicht ganz zum Turniersieg gereicht, aber wir haben uns in den Spielen Stück für Stück gesteigert. Für die Spieler hier war es extrem wichtig, Wettkampfpraxis auf diesem internationalen Level zu bekommen. Ich habe viele positive Reaktionen bekommen, dass wir ein Zeichen gesetzt haben. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist zu spielen.“

Deutschland – Lettland 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:1) n.V.

Tore: 1:0 (10:11) Eder (Wohlgemuth), 1:1 (17:44) Sprukts (Ezitis), 1:2 (17:55) Razgals (Krastenbergs/5-4), 2:2 (46:12) Michaelis (Gawanke, Plachta/5-3), 2:3 (64:01) Razgals (Redlihs).

Strafen: Deutschland 10, Lettland 10. Schiedsrichter: Hunnius / Kohlmüller. Zuschauer: 0.

Deutschland-Cup