Knappe Niederlage im Nachbarduell

Knappe Niederlage im NachbarduellKnappe Niederlage im Nachbarduell
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­­Es war sehr

spannend und kampfbetont, aber am Ende gab es eine knappe 0:1-Niederlage für

die deutsche Eishockeynationalmannschaft bei ihrem Auftakt im

Bauhaus-Deutschland-Cup. Dabei konnte das deutsche Team nicht an die Leistung

vom Vorbereitungsspiel gegen Kanada anknüpfen und ließ besonders im offensiven

Bereich viel zu wünschen übrig.

Unglaublich,

aber wahr: Dieses Nachbarschaftsduell erlebte in der Mannheimer SAP-Arena seine

bereits 128. Auflage. Im Jahr 1963 musste ein Länderspiel nach der Nachricht

von der Ermordung des US-Präsidenten Kennedy sogar abgebrochen werden. Damals

führte Deutschland mit 6:0 gegen den Nachbarn aus dem Süden, aber derlei

torreiche und einseitige Angelegenheiten liegen lange zurück. Wie sein

deutscher Counterpart Uwe Krupp schickte Ralph Krueger, ehemals auch im

deutschen Eishockey sowohl als Spieler als auch als Trainer tätig und seit

einer gefühlten Ewigkeit Coach der „Nati“, eine junge Mannschaft aufs Eis. Und

die Schweizer, 1998 sogar WM-Vierter, legen wie das deutsche Team vor allen

Dingen Wert auf eine gute Defensive.

Da Krupp

obendrein auf den Iserlohner Torjäger Michael Wolf verzichtete, war die am

Mittwoch gegen Kanada glänzend harmonierende Reihe mit Michael Hackert und

Philip Gogulla gesprengt. Der Straubinger Bill Trew rückte dafür in den

nominell ersten Sturm. Die Eidgenossen agierten im ersten Drittel tonangebend,

wobei sich der deutsche Torhüter Dimitri Pätzold mehrfach auszeichnen konnte.

Bei zwei Unterzahlsituationen ließ die deutsche Abwehr wenig anbrennen; allein

die Vorwärtsbewegung gelang nur stockend.

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Im zweiten

Abschnitt versuchte die deutsche Mannschaft, das Tempo zu erhöhen, doch die

Schweizer hielten dagegen. Verbissen wurde um jeden Zentimeter Eis gekämpft,

reelle Torchancen wie die von Gogulla, dessen Schuss jedoch am Schweizer Tor

vorbeiging, blieben Mangelware. Für die optische Überlegenheit im Mitteldrittel

konnte sich Uwe Krupps Team nichts kaufen, und bei zwei Powerplay-Chancen

zeigte sich ein jahrzehntealtes Manko des deutschen Eishockeys: In Überzahl

geht selten etwas. So überstanden die Schweizer beinahe mühelos die deutsche

Drangperiode und erzielten ihrerseits einen Treffer, der jedoch nicht anerkannt

wurde; das Spiel war bereits unterbrochen worden, bevor der Puck die Linie

überschritten hatte.

Torlos ging

es ins Schlussdrittel, und da handelte sich der Frankfurter Verteidiger

Sebastian Osterloh eine folgenschwere Strafzeit ein. Es waren nur noch 16

Sekunden in Unterzahl zu überstehen, als Ryan Gardner nach einer kleinen

Unaufmerksamkeit vor dem deutschen Tor Goalie Pätzold überwinden konnte. In der

Folge wirkte das deutsche Team geschockt und musste zunächst bei zwei weiteren

Strafzeiten gegen Christoph Ullmann und Chris Schmidt zittern, bevor fast so

etwas wie eine Schlussoffensive zu erkennen war.

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Doch

wirklich zwingend war es nicht, auch nicht in Überzahl oder nach der

Herausnahme von Torwart Pätzold zugunsten eines sechsten Feldspielers. Die

Schweiz trotzte den Angriffsbemühungen der deutschen Mannschaft ohne großen

Kraftaufwand, und Torwart Leonardo Genoni kam zu einem verdienten Shutout, ohne

dabei Überragendes zu bieten. Das musste er auch nicht, denn zu wenig lief spielerisch

im deutschen Team zusammen. Im Vergleich mit der tollen Leistung am Mittwoch in

Köln gegen Kanada muss ein Rückschritt verzeichnet werden, auch wenn wieder einmal die kämpferische Leistung vor fast 7000 Zuschauern stimmte. Das

bescheinigten auch beide Coaches ihren Teams nach dem Spiel. Bundestrainer

Krupp zeigte sich trotz der Niederlage mit der Leistung seiner Auswahl

zufrieden; die Schweizer Mannschaft gehöre in der Defensive zu den besten Teams

der Welt. Insofern sei es ein Kompliment, wenn die ebenfalls sehr defensiv

ausgerichtete deutsche Mannschaft mit den Eidgenossen verglichen wird.

Als beste Spieler

ihrer Teams wurden Torhüter Genoni und der Berliner Stürmer André Rankel

geehrt.

Statistik:

0:1

Gardener (42:16/ Höhener, Wick/ PP)

SR:

Jablukov, Partanen

LR: Aicher,

Prafke

Strafzeiten:

Deutschland 14, Schweiz 8 Minuten

Zuschauer:

6953

(Oliver

Stein - Fotos: www.snapfactory.de  )

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