Es hat nicht sein sollen
Es hat nicht sein sollen
Es hat nicht sein sollen mit dem
Turniersieg für das deutsche Team. Nach einem 0:2-Rückstand versuchten Uwe
Krupps Schützlinge noch einmal alles, und fast wäre Patrick Hager auch in der
Anfangsphase des Schlussdrittels der Anschlusstreffer gelungen. Doch der
gebürtige Rosenheimer stand schon zu nah am gegnerischen Kasten. Danach
versuchte es Michael Bakos noch einmal mit einem fulminanten Schlagschuss. Die
deutsche Mannschaft wurde müder und müder. So war es nicht verwunderlich, dass
die Kanadier durch einen haltbar scheinenden Schlagschuss des Mannheimer
Verteidigers Pascal Trepanier das dritte Tor erzielten. Zuvor schloss sich der
Kreis für den Scorpion Chris Herperger, der vor elf Jahren in Füssen und
München als Youngster sein Debüt beim Deutschland Cup feierte. So war es ihm
auch zu gönnen, dass er mit seinem Paß zum 2:0 die Vorentscheidung einleitete.
Deutschland verkaufte sich gut, scheiterte letztendlich an der mangelnden
Erfahrung sowie nachlassender Kondition.
Uwe Krupp verzichtete auf die
lädierten Aleksander Polaczek und Richard Mueller. Für das Duo liefen Marcel
Müller und Kai Hospelt auf. Uwe Krupp: „Die Ausgangssituation ist toll. Wir
können den Deutschland Cup gewinnen. Kanada kann sich steigern, das haben wir
gestern gesehen.“ Sein kanadischer Kollege Rich Chernomaz sagte schon nach dem
ersten Match im Turnier: „Gegen Deutschland wird sicherliche eine andere
Mannschaft auflaufen als in Köln.“ Damit meinte natürlich der hauptamtliche
Trainer der Frankfurt Lions, dass sich das Personal in den nächsten Tagen zwar
nicht verändern würde, das Zusammenspiel jedoch ein ganz anderes wäre.
Bereits in der 2. Spielminute
kassierte die deutsche Mannschaft eine Strafzeit, die sie jedoch fast
problemlos überstand. Lediglich Trepanier zog einmal ab; sein Schuss strich
jedoch am Pfosten vorbei. Danach zeigte André Rankel, dass die Deutschen auch
ihre Chancen hatten. Sein Schrägschuss bedeutete jedoch keine Gefahr für Fred
Brathwaite im Tor der Kanadier. Die zweite Strafzeit für das deutsche Team
hatte Folgen. Schon Jamie Wright hatte nach einem Konzentrationsfehler der
Deutschen die Führung auf dem Schläger, als Stéphane Julien mit einem genauen
Pass den Angriff eingeleitet hatte. Sekunden später sorgte Norm Milley mit
einem Rückhandschuss für das verdiente 1:0. Endlich wurden die
Krupp-Schützlinge in der Offensive rege. Michael Wolf donnerte auf den Kasten,
den Abpraller wollte Philip Gogulla verwerten. Doch auf der Anzeigetafel stand
unter „GER“ weiterhin eine Null. Dann versuchten sich Kai Hospelt und
Constantin Braun. Der erste Versuch ging über das Tor, der zweite wurde
geblockt. Pech für die Deutschen, als zwei Sekunden (!) vor Ertönen der ersten
Sirene Michael Bakos mit einem Schlagschuss nur Brathwaite, aber nicht das Netz
traf.
Direkt zu Anfang des Mitteldrittels
sorgten die Schiedsrichter für Verärgerung bei Krupp & Co. Als bei
5:4-Überzahl eine weitere Strafzeit gegen Kanada angezeigt wurde, unterbrachen
die Unparteiischen das Spiel bei deutschem Scheibenbesitz. Deutschland hatte
jedoch kaum eine Möglichkeit zum Ausgleich. Als dann der heute recht
eigensinnig spielende Wolf von Julien bei einem Angriff attackiert wurde, blieb
der Pfiff aus. Die Fehler in der deutschen Verteidigung häuften sich besonders
beim Aufbau. Als der junge Marcel Müller in der 31. Minute in aussichtsreicher
Position per Zufall an die Scheibe kam, war er zu überrascht, um den Puck
richtig unter Kontrolle zu bekommen. Pech für Deutschland, dass weder Rankel
mit einem Direktschuss, noch Schmidt und Jens Baxmann mit ihren „Knallern“
Erfolg hatten. Anders die Kanadier: Teamkapitän Chris Herperger passte
millimetergenau auf den vor dem Tor stehenden Scott King, Nikolai Goc reagierte
zu spät. Es hieß 2:0.
Danach lief nicht mehr viel
zusammen für die Gastgeber, das Turnier mit drei Spielen in drei Tagen hatte
enorm Kraft gekostet. Spätestens mit dem vom Mannheimer Publikum bejubelten
Schlagschusstreffer von Pascal Trepanier war die Sache für Team Canada in
trockenen Tüchern; die Fans in der SAP Arena feierten „Freddie“ Brathwaite, dem
ein Shutout gelang. Trotzdem kann Uwe Krupp mit der Leistung seiner Mannschaft
zufrieden sein. Zu den besten Spielern ihrer Teams an diesem Nachmittag wurden Verteidiger
Sven Butenschön und Torhüter Brathwaite gewählt.
Tore: 1:0 (9:31) Milley (Wright),
2:0 (36;33) King (Regehr, Herperger), 3:0 (53;12) Trepanier (Courchaine). –
Zuschauer: 8.525. – Strafminuten: Deutschland 8, Kanada 12. –
Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls/USA), Partanen (Finnland).
Deutschland: Pätzold; Butenschön,
Schmidt, Wolf, Hackert, Gogulla; Osterloh, Bakos, Tripp, Ullmann, Hager;
Baxmann, Breitbach, Weiß, Rankel, Trew; Nikolai Goc, Moritz Müller, Marcel
Müller, Hospelt, Braun.
Team Canada: Brathwaite; McGillis, Trepanier,
Julien, Armstrong, Biron, Regehr, Traynor, Scalzo; Robinson, King, Herperger,
Milley, Courchaine, Adams, Corbet, Sarault, Milroy, Wright, Hahn, Papineau.
(Werner
Nieleck / Oliver Stein - Fotos www.snapfactory.de )