Erneut Überstunden für die USA
Nach dem
gestrigen 3:2 gegen unser Nationalteam waren heute erneut für die US-Boys
Überstunden angesagt, und wieder musste das Penaltyschießen entscheiden, und
wieder hatten die Cracks mit dem Sternenbanner die Nase vorn. Damit sind die
USA dem Turniersieg ein gutes Stück näher gekommen. Zuvor hatten in der
Verlängerung beide Mannschaften die Möglichkeit, für den „sudden death“ des
Gegners zu sorgen. Ein „Riesenhammer“ vom Schweizer Verteidiger Goran Bezina
fand sein Ziel nicht, und auf der anderen Seite fälschte Eric Meloche von den
Straubing Tigers zwar einen Schuss gefährlich ab, doch die Scheibe trudelte am
Kasten der Nordamerikaner vorbei.
Das Spiel
begann recht müde. Zwar ging die USA durch einen Handgelenkschuss in Führung,
doch viel mehr spielte sich auch kaum auf dem Glitzerparkett ab. In Unterzahl
hatte der Heilbronner P. J. Fenton, einziger Zweitligaspieler der Amis, sogar
die Chance, den zweiten Treffer zu erzielen. Der Sohn des Co-Trainers
scheiterte jedoch am Eidgenossen-Keeper Ronny Rueger. Erfreulich aus DEL-Sicht,
dass die wenigen Chancen von Akteuren aus unseren Breiten erarbeitet wurden.
John Motzko aus Ingolstadt scheiterte gleich zweimal, der Frankfurter Josh
Langfeld hatte mit einem Rückhandschuss Pech.
Das zweite
Drittel zeigte noch weniger Spektakuläres. Die Schweiz wirkte jetzt aktiver,
hatte auch durch Goran Bezina (23.) und Ryan Gardner gute Möglichkeiten zum
Ausgleich, doch USA-Goalie David Leggio war stets auf dem Posten. Zwischendurch
bewiesen die Nordamerikaner, dass sie auch noch vorhanden sind. Der Kasseler
Derek Damon reagierte mit seinem Schuss blitzschnell, doch Rueger verhinderte
mit einer Glanzparade das 0:2. Typisch für das Spiel eine Szene wenige Sekunden
vor Ertönen der zweiten Sirene: Da haute Meloche aus aussichtsreicher Position
über die Scheibe.
In den
letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit zeigten beide Teams endlich, dass
sie auch Eishockey spielen können. Das Match nahm an Spannung und Farbe auf.
Die Schweiz kam hochmotivert aus der Kabine und schnürte die Nordamerikaner
förmlich ein. Nach einem Superpass gelang der Ausgleich durch ein Solo, was
beinahe noch gescheitert wäre. Und wenig später kollerte der Puck erneut zum
Entsetzen der Amis und zur Freude der Eidgenossen sowie ihrer zahlreichen Fans
über die Linie. Der Mannheimer Andy Hedlund sorgte mit einem Schuss aus dem
Hinterhalt bei 6:5 für den Stand nach 60 Minuten. Beinahe wäre Damon noch das
2:3 gelungen, doch das wäre wohl zuviel des Guten gewesen.
Noch ein
Wort zu den Unparteiischen: Schade, dass das Duo im übertragenden Sinn zunächst
alles unterbrach, was ihm vor die Pfeife kam. Die Linienrichter hatten auch
nicht ihren besten Tag erwischt und wollten wohl eine schnelle Beendigung der
Partie. Warum hätten sie sonst die Augen bei diversen Abseitspositionen
geschlossen?
Tore: 0:1
(2;46) Klubertanz (Collins), 1:1 (42;57) Domenichelli (Seger), 2:1 (44;56)
Gardner (Monnet), 2:2 (55;20) Hedlund (Radua), 2:3 (65;00) Collins (Penalty). –
Zuschauer: 1.600. – Schiedsrichter: Jablukow (FASS Berlin), Bauer (Nürnberg). -
Strafminuten: Schweiz 16, USA 16.