"Die Leistung stimmte, die Ergebnisse nicht"

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"Die Leistung war da, die Ergebnisse nicht." Bundestrainer Uwe Krupp zog nach dem Deutschland-Cup in Hannover eine positive Bilanz, obwohl die Eishockey-Nationalmannschaft nur das Auftaktspiel gegen Japan gewinnen konnte und danach zwei denkbar knappe Niederlagen gegen die Schweiz (4:5 nach Penaltyschiessen) und Kanada (4:5) den vierten Platz belegte. "Wir waren konkurrenzfähig, uns fehlte nur noch ein wenig Kaltschnäuzigkeit". Gegen die Schweiz hatten den Deutschen nur 29 Sekunden zur Teilnahme am Finale gefehlt, gegen Kanada führte man 4:3 und kassierte dann bei eigener Überzahl den Ausgleich, um am Ende sogar noch zu verlieren. "Wenn man vier Tore schiesst, gewinnt man normalerweise. Da hat es uns noch an Erfahrung gefehlt und wir haben nicht gegen irgendjemanden gespielt, wir hatten gegen Nationen wie die Schweiz und Kanada die Mehrzahl an Torschüssen."

Für die Mannschaft zog Andreas Renz Bilanz, der die Nationalmannschaft als Kapitän anführte. "Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, das war unser Ziel", sagte der Verteidiger der Kölner Haie. "Am Anfang taten wir uns gegen Japan schwer, solche hart kämpfenden Teams sind immer sehr schwer zu besiegen und auch die Schweizer hatten lange Probleme mit ihnen. Die Niederlage im zweiten Spiel gegen die Schweiz war natürlich ärgerlich, aber es gab auch positive Dinge, denn wir hatten eine gute Grundstimmung im Team, das hat uns bei unserer letzten A-WM in Österreich gefehlt."

Innsbruck schwebt noch immer wie ein böser Schatten über der Nationalmannschaft. "Der Abstieg damals war wie ein Sog nach unten und steht immer noch irgendwo in unseren Köpfen. Wir haben dann in diesem Jahr die Karre wieder selbst aus dem Dreck gezogen, als wir B-Weltmeister wurden. Dabei hat uns niemand geholfen, wir waren nur noch zweitklassig und haben das in jeder Hinsicht zu spüren bekommen. Vielleicht war der Schock mal ganz gut, denn wir haben daraus gelernt, eine gute Mischung im Team gefunden und können jetzt jedes Spiel positiv gestalten."

Der DEL-Rekordspieler betont auch die Rolle des Bundestrainers Uwe Krupp. "Er ist unser Leitwolf, unser Vorbild. Er hat alles erlebt und erreicht, davon profitieren wir, ich als Verteidiger besonders, weil er mir gute Tipps gibt. Uwe ist einfach ein Gewinner-Typ und das überträgt sich auf uns."

Im April fährt Deutschland zur A-WM nach Moskau und will den positiven Trend des Jahres 2006 bestätigen, nicht wieder in Abstiegsgefahr geraten. Andreas Renz ist optimistisch: "Es macht wieder Spaß, für Deutschland zu spielen und das ist besonders wichtig, denn die Nationalmannschaft bringt extra Arbeit für uns Spieler, deswegen muss sie Spaß machen, sonst wird sie schnell zur Belastung."

Auch der Deutsche Eishockey Bund war erleichtert: "Das Jahr 2005 war eine Desaster für uns", sagte Sportdirektor Franz Reindl. "In diesem Jahr haben wir wieder den Anschluss geschafft, wir sind wieder konkurrenzfähig und es fehlen nur noch Kleinigkeiten."

Alexander Brandt


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