Deutschland-Cup: Vor genau sechs Jahren

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Mit diesem historischen Sieg,

der auch in dieser Höhe völlig in Ordnung ging, hat unser Nationalteam

sich zumindest theoretische Chancen auf den Gewinn des diesjährigen

Deutschland Cup erhalten. Stehende Ovationen in den letzten zwei Minuten

begleiteten unsere Nationalmannschaft. Wenn die US-Amerikaner in ihrem

ausstehenden Match gegen die Slowakei nur einen einzigen Zähler holen,

hieße der Turniersieger Deutschland. Ein sehr selbstbewusstes Team,

das in den beiden ersten Partien ins Penaltyschießen ging, dort jeweils

einmal gewann und verlor, bezwang den Erzrivalen aus der Schweiz. Im

letzten Drittel tat sich nicht mehr viel. Man agierte meist nach dem

Valentin´schen Motto „Schpuin´ mer a wenk, damit d´Zeit vergeht!“

Sogar eine 3:5-Unterzahl von 81 Sekunden überstanden Schlussmann Dmitrij

Pätzold & Co. schadlos. Zwischendurch drückte der gebürtige Kölner

Kai Hospelt die Scheibe zum fünften(!) deutschen Treffer zwischen Martin

Gerbers Schienen und dem Pfosten ins Netz. 

Bei unserem Team ging das bereits

vorher geplante Wechselspiel zwischen den Pfosten weiter. Der 26-jährige

Pätzold vom ERC Ingolstadt stand heute im Kasten. Für Yannic Seidenberg

(Mannheim) kam erneut DEG-Stürmer Patrick Reimer zum Einsatz. Bundestrainer

Uwe Krupp beließ es bei genau der gleichen Aufstellung wie beim gestrigen

Match gegen die Slowakei. Youngster Thomas Holzmann von den Kassel Huskies

muss dagegen weiterhin auf sein Debüt im Adlerdress warten.  

Wann hatte es das zum letzten

Mal gegeben, dass die deutsche Mannschaft mit zwei Toren Vorsprung gegen

die Eidgenossen in die erste Drittelpause geht? Erinnerungen wurden

an den letzten Triumph im Deutschland Cup gegen die Erzrivalen wach,

als vor genau sechs Jahren die Adlerträger gegen die Schweiz mit 4:1

in Hannover gewannen. Die Traditionspartie begann mit vorsichtigem Abtasten

beider Teams, „begünstigt“ auch durch drei Unterbrechungen, die

nichts mit dem Spielablauf zu tun hatten. Nach einem misslungenen „Hakentrick“

von Hospelt reagierte eine Minute danach der hellwache Krefelder Center

Patrick Hager am schnellsten, als die Scheibe frei vor dem Schweizer

Tor lag. Deutschland agierte weiterhin selbstbewusst, nachdem Martin

Plüss gefährlich vor Pätzold auftaucht und von diesem den Zahn gezogen

bekommt. André Reiß kämpft sich durch, hat aber kein Glück. Dafür

ist es Manuel Klinge, der für das 2:0 sorgt. Ein Schlagschuss von Jakub

Ficenec, ein weiterer von Reiß, dann ist mit dem Schießen Kapitän

Sven Felski an der Reihe. Die Schweizer Defensivabteilung wird richtig

durcheinander geschüttelt. Wie beim 1:0 reagiert ein Deutscher am schnellsten,

es steht 2:0! 

Doch die Eidgenossen beweisen,

dass sie noch vorhanden sind. Irgendwie findet der Puck seinen Weg über

die Linie. Clever nutzte Plüss eine Lücke. Somit haben beide Teams

aus ihren bisherigen Überzahlchancen Kapital geschlagen. Doch die Adlerträger

verstecken sich auch weiterhin nicht. Das 3:1 geht zu 90 % auf das Konto

von Travis Mulock, der einem eidgenössischen Gegenspieler die Scheibe

abnimmt, einen Angriff inszeniert und Michael Wolf bedient. Der Iserlohner

lässt sich nicht lange bitten und stellt den alten Abstand wieder her. 

Auch in das Mitteldrittel gingen

die Krupp-Schützlinge mit viel Selbstvertrauen. Reiß und Hospelt demonstrieren

ihre Zweikampfstärke, ein Schuss von Sebastian Osterloh verfehlt aus

dem Hinterhalt nur knapp das Ziel. Mehr Glück hat das Verteidiger-Duo

Jason Holland/Chris Schmidt. Hinter dem Tor passt Schmidt in Überzahl

zentimetergenau auf seinen Kollegen. Dieser lässt sich nicht lange

bitten und sorgt mit einem Direktschuss für das 4:1. Nach diesem Treffer

verlagert sich das Spiel zunehmend auf die Ränge. Die Schweizer und

ihre deutschen Kollegen veranstalten zur Erheiterung aller Zuschauer

ein regelrechtes Duett mit ihren Anfeuerungsrufen. Die Bemühungen der

Eidgenossen um eine Spielstandverkürzung und deren Schüsse erinnern

so ein bisschen an Regen: das meiste geht stets daneben! 

Tore: 1:0 (3;03) Hager (Kink),

2:0 (12;36) Klinge (Felski), 2:1 (14;52) Plüss (Bärtschi), 3:1 (16;42)

Wolf (Mulock), 4:1 (25;09) Holland (Schmidt), 5:1 (47;22) Hospelt (Reimer).

– Zuschauer: 5.800. – Schiedsrichter: Jablukow (FASS Berlin), Stricker

(Schweiz). – Strafminuten: Deutschland 10 + 10 Kink, Schweiz 8. 

Deutschland: Pätzold; Holland,

Schmidt, Ficenec, Reiß, Bakos, Moritz Müller, Holzer, Osterloh; Wolf,

Mulock, Greilinger, Klinge, Felski, Rankel, Reimer, Hospelt, Tripp,

Marcel Müller, Hager, Kink.


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