Deutschland-Cup "Backstage"

Dreimal Unterbrechung
Beim heutigen Spiel unseres Teams gegen die Schweiz musste
man einiges in der Frühphase befürchten. Diesmal lag es jedoch nicht an den
Schweizern, dass einige Verantwortliche schwitzten. Es war vielmehr die
Spielfläche, die einigen Personen Kummer bereitete. Nach 37 Sekunden mussten
die Unparteiischen das Match für ca. zehn Minuten unterbrechen, weil der
eiligst herbeigerufene Eismeister die Glitzerfläche reparieren musste. Weitere
59 Sekunden später das nächste Problem: Die Plexiglasscheibe hinter dem
deutschen Tor musste wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht werden. Und
bei Uhrstand 3;40 Minuten wurde Spray eingesetzt, um die Fläche wieder
spielbereit zu machen. Dann ging allerdings das Match ohne Probleme weiter bis
zum (schönen) Ende.
Stimmung war in Ordnung
Die Stimmung unter den Fans war gut wie lange nicht mehr.
Die Zuschauer gingen begeistert mit und waren auch leicht zu motivieren. Da war
der Zwischenfall beim gestrigen Match gegen die Slowaken, den leider ein paar
deutsche Übermütige anzettelten, nicht mehr als ein kleiner Wermutstropfen im
allgemeinen Freudenbecher. Nur gut, dass nach ein paar Minuten wieder Ruhe in
der Kulisse einkehrte. Schon während des ersten Tages wiesen sowohl
Bundestrainer Uwe Krupp als auch Generalsekretär Franz Reindl und last but not
least die Spieler auf diese positive Erscheinung hin.
Beat machte schon Statistik
„Der Beat hat gestern bereits die Statistik gemacht“, lachte
ein Schweizer Kollege auf die Frage nach dem Befinden des eidgenössischen
Verteidigers Beat Gerber. Wie bekannt, knallte der 27-jährige Defender vom SC
Bern nach einem unglücklichen Zusammenprall mit dem slowakischen Gegenspieler
Milan Bartovic gegen die Bande und hatte danach kein Gefühl mehr in den Beinen.
Bartovic kassierte für seine sicherlich ungewollte „Tat“ fünf Minuten plus
„Spieldauer“, war gestern natürlich gegen unsere Truppe wieder dabei.
Bekanntlich gibt es bei einem Turnier keine automatische Sperre nach einer
Spieldauer-Disziplinarstrafe.
Krueger nach Düsseldorf?
Ob der Schweizer Nationalcoach Ralph Krueger Richtung
Düsseldorf geht und nach der Saison Harold Kreis ablöst? Jedenfalls hält sich
das Gerücht in der Münchner Olympiahalle. Krueger selbst, der seinerzeit auch
in der Landeshauptstadt von NRW auf dem Eis aktiv war, sagt dazu natürlich
nichts. „Richtig ist, dass ich mich in nächster Zukunft nicht entscheiden werde
und zu gegebener Zeit weitersehe“, erklärte der Deutsch-Kanadier sybillinisch.
Kultsprecher
Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich falsch informiert
wurde: Der Stadionsprecher kommt wohl aus dem Eishockeylager. Dann muss ich
mich eigentlich noch mehr über einige seiner Ansagen gewundert haben. Bei allem
Respekt vor seinem Verkaufs- und Motivationstalent, das zweifellos beim
Publikum gut ankommt: Eine Person, die diesen Posten vor allen Dingen im
internationalen Bereich bekleidet, muss in der Lage sein, sportlich korrekte
Aussagen zu machen. Man kann beispielsweise zum Hannoveraner Eric Haselbacher
stehen, wie man will: Der Mann aus der Wedemark erledigte seine Aufgabe
korrekt, verwechselte nicht die Gegner, sprach die Namen der Spieler richtig
aus und strahlte viel Sicherheit aus. Das alles vermisste ich bei diesem
„Kultsprecher“. Aber er dürfte wohl auch beim nächsten Wettbewerb wieder dabei
sein und bei seiner Lernfähigkeit seine Leistung verbessert haben.