Darf man träumen?

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Darf man

träumen vom morgigen „Endspiel“ Deutschland gegen Kanada? Denn wenn die

Adlerträger am morgigen Sonntag mit zwei oder mehr Toren Unterschied gegen die

Ahornblätter in der hoffentlich gut gefüllten SAP-Arena gewinnen (falls die

Schweiz als Gewinner gegen die Slowakei das Eis verlässt), sind sie Sieger des

diesjährigen Deutschland Cup. Doch selbst wenn dies nicht der Fall wäre, haben

sie sich gut verkauft. Dabei begann das Schlussdrittel gegen den Außenseiter

mit einem Paukenschlag. Die Slowaken kamen durch ein Überzahltor aus spitzem

Winkel, bei welchem Youri Ziffzer nicht wie ein Weltmeister aussah, zu ihrem

zweiten Treffer. Doch wieder einmal sorgte der Neu-Hamburger und Alt-Berliner Richard

Mueller für Ruhe in den eigenen Reihen. Er setzte er sich auf dem rechten

Flügel durch, überwand den bedauernswerten Laco mit einem allerdings haltbaren

Schuss und sorgte für das 5.2. Laco ließ sich danach gegen Imrich Petrik

auswechseln.­

 

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Beide Seiten

waren sich vor dem Aufeinandertreffen der gestrigen Verlierer einig.

Bundestrainer Uwe Krupp: „Die Slowaken haben Probleme mit Strafzeiten. Das

wollen wir ausnutzen.“ Der slowakische Co-Trainer Lubomir Pokovic, der

seinerzeit auch in Neuwied und Bremerhaven an der Bande stand: „Wir haben

gestern gegen Kanada viel zu viel Strafzeiten erhalten. Heute müssen wir hinten

organisierter arbeiten und vor allen Dingen Fouls vermeiden. Unsere Mannschaft

sammelt Erfahrung für die Zukunft. Von den Akteuren. hat bisher kaum einer in

der Nationalmannschaft gespielt.“ Krupp weiter: „Bei den Slowaken wurde ein

Generationswechsel vollzogen. Sie sind laufstark und besitzen die typisch

tschechisch-slowakischen Eigenschaften, nämlich viel Spielwitz und

Improvisationsvermögen.“

 

Bei den

Adlerträgern fehlte Kapitän Daniel Kreutzer wegen einer Handverletzung. Der

Düsseldorfer hatte zwischenzeitlich schon die Heimreise angetreten. Für ihn

trug Michael Bakos das „C“ auf dem Trikot. Außerdem liefen heute Kai Hospelt,

Marcel Müller und Robin Breitbach nicht auf. Zwischen den Pfosten stand

turnusmäßig Youri Ziffzer.

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Unser Team

erwischte einen guten Start. Nach anfänglichem Abtasten erlief Michael Wolf

einen Paß von Neu-Kapitän Michael Bakos und hatte noch die Cleverness, solange

zu warten, bis sich Slowaken-Keeper Jan Laco „hinlegte“ und der Iserlohner

Torjäger keine Probleme hatte, für die frühe Führung zu sorgen. Gerade als die

erste Strafzeit der Männer von Donau und Tatra zu Ende war, schlugen die

Adlerträger zum zweiten Mal zu. Philip Gogulla stand goldrichtig am rechten

Pfosten und drückte eine Vorlage von Michael Hackert ein. Die Slowaken hatten

kaum eine Torchance. Michel Miklik zum Beispiel war zu verdutzt, um ein

Missverständnis zwischen Ziffzer und Goc auszunutzen. Dann waren wieder die

Krupp-Schützlinge mit Möglichkeiten für Gogulla und Weiß dran, die durchdachte

Vorlagen von Wolf bzw. Richard Mueller nicht ausnutzten. Auch Patrick Hager

scheiterte in Unterzahl mit einem Solo. Als alles schon an den Pausentee

dachte, zog Mueller in seiner typischen Art auf und davon, täuschte einen

Schuss an und verlud den bedauernswerten Laco quasi im zweiten Versuch.

 

Auch im

Mitteldrittel brauchte man keine ganze Hand, um die Chancen der harmlosen

Slowaken zu zählen, wenngleich sie einen Treffer nach Beendigung einer

deutschen Strafzeit erzielten. Die Adlerträger blieben bei ihrem druckvollen

Spiel und kamen beinahe mühelos auf Tor Nummer vier. Hochkaräter hatten

ebenfalls Gogulla und Alexander Weiß auf dem Schläger; Wolf scheiterte in Minute

34 am Metall. In Unterzahl blieb Constantin Braun mit einem Solo zweiter Sieger

gegen Laco. Der Rest: siehe oben...

 

Tore: 1:0

(3;43) Wolf (Bakos), 2:0 (9;56) Gogulla (Hackert), 3.0 (19;49) Mueller (Moritz

Müller), 4:0 (23;12) Hackert (Wolf, Schmidt), 4:1 (37;50) Kolozvary (Hudec,

Sagat), 4:2 (40;40) Skladany (Miklik), 5:2 (45;27) Mueller (Osterloh). –

Zuschauer: 6.200. – Strafminuten: 

Deutschland 16, Slowakei 16. – Schiedsrichter: Partanen (Finnland),

Piechaczek (Ottobrunn).

 

Deutschland:

Ziffzer; Butenschön, Schmidt, Wolf, Hackert, Gogulla; Bakos, Reiss, Tripp,

Ullmann, Hager; Osterloh, Baxmann, Trew, Rankel, Polaczek; Nikolai Goc, Moritz

Müller, Mueller, Weiß, Braun.

Fotos by City-Press


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