DEB-Team kämpft sich zum zweiten Sieg gegen Frankreich2:1-Erfolg nach Verlängerung in Berlin – Tobias Rieder sagt ab
Leon Draisaitl war am Samstag in Berlin wieder beim DEB-Team dabei. (Foto: dpa)In der Hauptstadt traf das deutsche Nationalteam im Rahmen der Euro Hockey Challenge zum zweiten Mal auf Frankreich. Diesmal gab es einen 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung gegen die Equipe Tricolore.
Nach der 7:1-Gala am Donnerstag in Wolfsburg waren die Fans in der mit 4412 Fans ausverkauften Kult-Arena erwartungsfroh, zumal der Superstar erstmals seit der WM 2017 wieder die Schlittschuhe für das DEB-Team schnürte: Nach dem Aus der Edmonton Oilers in der NHL gab Leon Draisaitl sein lang ersehntes Comeback. Und das gleich als Kapitän. Dies hatte Bundestrainer Marco Sturm vor dem Spiel entschieden. „Das hat mich besonders gefreut, das ist eine Riesenehre für mich“, strahlte der 22-jährige Weltklassestürmer.
Zudem freute es ihn, dass er gegen Yohann Auvitu, seinem Kumpel und Teamkollegen in Edmonton, antreten konnte. „Das finde ich besonders cool, jetzt mal gegeneinander zu spielen“, erklärte er.
Mit Markus Eisenschmid kam ein weiterer Spieler aus Nordamerika zu seinem ersten Länderspiel. Der 23-Jährige steht seit 2017 bei den Montreal Canadiens unter Vertrag, spielt aber beim Farmteam Rocket de Laval in der AHL. Er fügte sich gut ein. Dazu später. In jedem Fall hat Sturm ein Händchen für Talente. Wie bei der Heim-WM 2017, als ein damals unbekannter Amateur das Nationalteam aufmischte. Frederik Tiffels wurde zum Shootingstar.
Nun, eine Gala wie in Wolfsburg wurde es nicht. Trotzdem kochte der Welli. Ganz wie in alten Zeiten. „Auf die Stimmung hatte ich mich besonders gefreut“, sagte Draisaitl, der letztmals in der DNL im Welli gespielt hatte. Die Fonstärke ging sogar noch ein wenig höher, als Matthias Niederberger Mitte des zweiten Drittels eingewechselt wurde. Einst trug der Torwart der Düsseldorfer EG das Trikot der Eisbären. „Niederberger, Niederberger, hey, hey“, donnerte es von den prall gefüllten Rängen.
Trotz des brodelnden Hexenkessels tat sich das deutsche Team schwer. Nicht unverdient ging Frankreich durch ein Solo von Anthony Rech in Führung (36.). Unermüdlich trieben die Fans die DEB-Cracks nach vorne. Denen steckten offensichtlich auch die schweren Übungseinheiten für die im Mai beginnende WM in Dänemark in den Knochen. „Phase 3“ nennt das der Bundes-Sturm. Mit Erfolg. Auf Vorlage von Debütant Eisenschmid erzielte Yasin Ehliz den Ausgleich (42.).
Verlängerung. Hier hatten die DEB-Cracks Dusel. NHL-Crack Auvitu traf den Pfosen (63.). Das ließ Kumpel Draisaitl nicht auf sich sitzen. Praktisch im Gegenzug passte er auf Ehliz, der mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung sorgte (63.) und dass das Dach vom altehrwürdigen Eistempel abhob.
„Man muss auch nicht so schöne Spiele gewinnen“, sagt Bundestrainer Marco Sturm. „Leon Draisaitl tut dem Team gut.“ Der Hochgelobte erklärte: „Ich hatte 14 Tage Pause und komme besser und besser in Form. Die Atmosphäre war super. Das hat Riesenspaß gemacht.“ Über den Oilers-Stürmer sagte Sturm: „Je länger Leon auf dem Eis stand, desto besser wurde es.“ Tobias Rieder hat dagegen seine WM-Teilnahme abgesagt. Der Stürmer aus Los Angeles ist derzeit vertragslos und will keine Verletzung riskieren.
Deutschland: Treutle (ab 30:25 Niederberger) – Mebus, Akdag; Tiffels, Draisaitl, Michaelis – Wagner, Nowak; Krämmer, Pietta, Müller – Zerressen, Ebner; Kammerer, Loibl, Uvira – Brückner, Krupp; Ehliz, Höfflin, Eisenschmid.
Tore: 0:1 (35:45) Anthony Rech (Sacha Treille, Antonin Manavian, 1:1 (41:54) Yasin Ehliz (Markus Eisenschmid, Leon Draisaitl), 2:1 (61:57) Yasin Ehliz (Leon Draisaitl). Strafen: Deutschland 8, Frankreich 6. Zuschauer: 4412 (ausverkauft).