Vier Teams aus drei Nationen stehen im HalbfinaleCHL kompakt
Die Bili Tygri Liberec brauchten das Penaltyschießen, um Zürich aus der CHL zu kegeln - doch sie stehen im Halbfinale. Petr Kolmann freut sich darüber. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
Auch Brünn hatte sich sicherlich mehr ausgerechnet nach dem 3:3 im Hinspiel in Jyväskylä. Ein schwaches erstes Drittel ließ die Finnen davonziehen, die sich am Ende beim 5:3-Auswärtssieg nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließen. Zu guter Letzt konnte sich Trinec nach zwei Erfolgen gegen Brynäs Gävle mit dem Gesamtstand von 8:4 (3:1 und 5:3) klar verdient für das Halbfinale qualifizieren.
Im Halbfinale trifft nun JYP Jyväskylä auf Ocelari Trinec, während sich die Växjö Lakers mit den Bili Tygri Liberec auseinandersetzen müssen.
Kometa Brünn – JYP Jyväskylä 3:5 (0:3, 1:0, 2:2)
Ein Schnellstart verhalf den weißgewandeten Finnen zum überraschenden Erfolg bei Tschechiens aktuellem Titelträger Kometa Brünn. Dabei schien Brünn nach dem 3:3 in Finnland das Spiel nicht so ernst zu nehmen, wie es wichtig gewesen wäre. Beim 1:0 der Finnen durch Jarkko Immonen konnte Tuppurainen ungehindert einen Pass in den Slot spielen und Immonen traf bei schwacher Bewachung. Beim 2:0 kam Juuso Puustinen relativ frei zum Schuss und beim 3:0 verlor ein Tscheche im Mitteldrittel die Scheibe und dem Antritt von Janne Kolehmainen konnten in der 16. Spielminute gleich vier Tschechen nicht folgen. In der ersten Pause werden die Worte von Brünns Headcoach Libor Zabransky recht laut geworden sein, denn nun spielten die Brünner deutlich konzentrierter, aber zunächst nicht erfolgreicher. Erst in der 40. Spielminute traf im Powerplay Lubos Horky, wobei Jyväskyläs Keeper Olkinuora die Sicht versperrt war. Als Joonas Nattinen in der 48. Minute einen Abpraller von Brünns Keeper Ciliak ins Netz zum 4:1 beförderte, schien die Sache klar für JYP, aber ein energischer Endspurt mit Treffern von Martin Necas und Tomas Svoboda brachte Brünn nicht nur im Ergebnis nach vorne, sondern auch fast in die Verlängerung. Als eine Minute vor Schluss immer noch nicht der Ausgleich gefallen war, nahm Brünns Coach seinen Keeper vom Eis und kassierte prompt das entscheidende 5:3, diesmal durch den 36-jährigen Kanadier Nolan Yonkman.
Brynäs Gävle – HC Ocelari Trinec 3:5 (0:1, 2:2, 1:2)
Schon im Hinspiel hatte Trinec beim 3:1 seine Stärken angedeutet und auch diesmal zeigten sich die Tschechen als durchsetzungsfähig. Gävle dagegen, das in der Meisterschaft seinen Start völlig vermasselt hatte und sich nun auf einer Aufholjagd befindet, fehlte schlicht Kraft und Konzentration für ein Weiterkommen. Dazu fehlte noch die heimische Unterstützung. Ganze 1400 Zuschauer wollten das Spiel sehen und demonstrierten deutlich, wie wenig interessant in Schweden die Champions Hockey League wahrgenommen wird. So war es dann auch kein Wunder, das Trinec noch im ersten Drittel in Führung ging. Tomas Marcinko markierte das 1:0, dem Jakub Petruzalek in der 26. Minute das 2:0 folgen ließ. Zwar konnte Alexander Bjurström in der 30. Minute das 1:2 erzielen, aber Zbynik Irgl ließ bereits 180 Sekunden später das 3:1 folgen. Jetzt lag Brynäs im Gesamtklassement schon 2:6 zurück, hätte also fünf Tore im letzten Drittel erzielen müssen. Tatsächlich traf Elias Fälth relativ schnell zum 2:3-Anschluss aber nach dem 4:2 durch David Musil war das Spiel gelaufen. Die konzentriert wirkenden Tschechen ließen nur noch das 4:3 durch Daniel Mannberg zu und durften sich in der letzten Spielminute sogar noch über das 5:3 von Milan Mikulik freuen.
Växjö Lakers HC – SC Bern 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)
Nicht nur in Gävle, auch in Växjö hielt sich die Begeisterung für diesen Wettbewerb in Grenzen. Nur 1.280 Zuschauer kamen und diese wenigen Interessenten durften sich über das Weiterkommen ins Halbfinale freuen. Allerdings hatten sie eine Menge zu tun, denn der aktuelle Tabellenführer in der Schweiz, der SC Bern machte es nach dem 3:2-Erfolg im Hinspiel seinem Gegner, besonders im ersten Drittel, sehr schwer. Zwar traf der vor der Saison von Skelleftea gekommene Andrew Calof bereits im Gewühl vor dem Tor von Berns Keeper Genoni in der dritten Minute, aber auch Bern hat einen treffsicheren Kanadier in seinen Reihen. Mark Arcobello traf in der neunten Minute im Powerplay per Rückhand zum Ausgleich. In der 24. Minute fiel das 2:1 für die Schweden, als Liam Reddox unbedrängt vor Genoni den Puck in die Maschen schieben konnte. Ein Doppelschlag des schwedischen Tabellenführers in der 42. und 45. Minute, ausgeführt und abgeschlossen von Elias Petersson und Robert Rosen, ließ Växjö auf 4:1 davonziehen. Zwar zeigten sich die Schweizer kampfstark und verkürzten sechs Minuten vor Spielende sogar noch durch Mark Arcobello auf 2:4, aber mehr ließen die routinierten Schweden nicht mehr zu.
Zürcher SC Lions – Bili Tygri Liberec 0:2 (0:0, 0:0, 0:1, 0:1) n.P.
Die Schmach der Heimniederlage gegen den Außenseiter aus Zürich konnte mit einem 2:0-Erfolg nach Penaltyschießen im Hallenstadion von Zürich wieder getilgt werden. Die weißen Tiger aus Liberec schlugen zurück, allerdings mussten sie eine Menge Geduld aufbringen, ehe das Weiterkommen ins Halbfinale klar war. Der Alt-Internationale Lukas Krenzelok, der 770 Spiele in der tschechischen Extraliga auf dem Buckel hat, traf erst in der 42. Minute zum 1:0. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Ende und auch in der Verlängerung tat sich nichts. Also musste das Penaltyschießen entscheiden und hier traf Martin Bakos zum entscheidenden 2:0.