Holocaust-Banner: Unia Oswiecim wird mit Strafe belegtEklat beim CHL-Spiel der Eisbären Berlin

​Die Champions Hockey League hat am heutigen Montag beschlossen, den polnischen Eishockeymeister Unia Oswiecim mit einer Geldstrafe von 2.000 Euro zu belegen. Grund waren politische Banner der polnischen Fans zum Heimspiel von Unia gegen den Deutschen Meister Eisbären Berlin.

Es war zu befürchten und doch hofften alle, dass es nicht passieren würde. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg kam ein deutsches Sportteam, in diesem Fall der deutsche Eishockeymeister EHC Eisbären Berlin, zu einem Auswärtsspiel nach Oswiecim, dem damaligen Auschwitz.

Auschwitz steht für das größte deutsche Konzentrationslager im Nationalsozialismus. In diesem Lager, nur sechs Kilometer vom heutigen Eisstadion entfernt, wurden zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen unter unmenschlichen Bedingungen ermordet.

Diese Tatsache nahmen polnische Eishockeyfans zum Anlass, zu diesem Spiel die deutschen Gäste mit Bannern zu begrüßen, die diese Verbrechen zum Thema hatten. Auf einem der Banner stand: „Welcome to the City of your biggest crime“. Übersetzt: Willkommen am Ort Eures größten Verbrechens. 

Den Vertretern des polnischen Eishockeymeisters waren diese Banner sichtlich unangenehm und sie entschuldigten sich noch während des Spieles bei der Berliner Delegation, so Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede. Auch auf dem Eis entschuldigten sich die Spieler von Oswiecim.

Wie wichtig den Berlinern die Fahrt nach Oswiecim war, zeigte auch die Tatsache, dass die gesamte Delegation am Tag vor dem Spiel die Gedenkstätte in Auschwitz besuchte.

Am 9. Oktober wird eine weitere deutsche Mannschaft ein CHL-Spiel in Oswiecim bestreiten. Dann kommen die Straubing Tigers in die eishockeybegeisterte Stadt.