Eisbären Berlin und Fischtown Pinguins erreichen CHL-ViertelfinaleStraubing ohne Chance in Zürich
Jan Urbas traf zweimal im Auswärtsspiel gegen Skelleftea AIK. (Foto: dpa/picture alliance/kolbert-press)Hochspannung dagegen in Karlstad und in Fribourg. Färjestads BK setzte sich erst in der Verlängerung gegen Tappara Tampere durch und Växjö schaffte in den letzten Sekunden den Ausgleich in Fribourg und sicherte sich damit das Weiterkommen.
Skelleftea AIK – Fischtown Pinguins Bremerhaven 1:5 (0:4, 0:0, 1:1)
Gesamtstand: 1:10
Was gestern Abend San Marino beim Fußball in Liechtenstein schaffte, das wiederholte heute Bremerhaven beim Eishockey in Schweden. Ein Festival der Bestmarken. Rekord 1: Mit insgesamt 10:1 fegten die Fischtowner ein Team aus dem Wettbewerb, das zu den Geheimfavoriten zählte. Beeindruckend dabei, dass die Schweden erst ihr Tor – zudem in Überzahl – erzielten, als sie im Gesamtstand mit 0:10 zurücklagen. Rekord 2: Acht der zehn Bremerhavener Tore fielen in den jeweils ersten 20 Minuten. Dabei nutzten die Norddeutschen eine augenblickliche Schwäche von Skelleftea gnadenlos aus, denn die Schweden hatten in den letzten zehn Spielen 42 Gegentore kassiert – für deren Verhältnisse unterirdisch. Ein weiterer Knackpunkt könnte gewesen sein, dass man bei Skelleftea im ersten Spiel auf Routinier David Rautio setzte und im aktuellen Spiel auf Junioren-Nationalkeeper Love Härenstam. Beide bisher in der Saison noch ohne Einsätze für ihren Klub. Auf Bremerhavener Seite war dagegen mal wieder Verlass auf den „Karawanken-Express“. Dazu brillierte auch der zweite Block und Keeper Kristers Gudlevskis ist sowieso in der CHL in Hochform. Während Skelleftea im ersten Drittel noch Anlauf brauchte, kam Bremerhaven schnell zur Führung. Bruggisser ließ Heikkinen leerlaufen, stand auf einmal frei vor Härenstam und ließ diesem keine Chance. Elf Minuten später begann der schwedische Alptraum, der in drei Gegentoren in vier Minuten gipfelte. Erst stand Jeglic in Überzahl völlig frei neben dem Pfosten des gegnerischen Tores und dann verlor Härenstam, immer noch in Unterzahl, bei einem Angriff die Übersicht und Max Görtz erhöhte auf 3:0 und schließlich hielt Jan Urbas seinen Schläger in ein Jensen-Geschoss und Härenstam griff ins Leere. Beim 5:0 ließen die Schweden Jan Urbas laufen und der Slowene traf mit einem präzisen Schuss. Das 1:5 von Oscar Lindberg im Powerplay war, wenn auch schön herausgespielt, letztlich nur noch Ergebniskosmetik.
Tore: 0:1 (04:37) Phillip Bruggisser (Görtz, Vikingstad), 0:2 (15:25) Christian Wejse (Jeglic, Urbas 5-4), 0:3 (16:19) Max Görtz (Vikingstad, Abt 5-4), 0:4 (18:53) Jan Urbas (Jensen, Appendino), 0:5 (49:28) Jan Urbas (Wejse, Eminger), 1:5 (53:57) Oscar Lindberg (Lindholm, Johanson 5-4)
Eisbären Berlin – Sheffield Steelers 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)
Gesamtstand: 9:5
Der britische Meister spielte wie im Hinspiel eine durchaus ansprechende Rolle, konnte die Berliner ein paar Mal ärgern, aber eine echte Chance auf ein Weiterkommen gab es nicht. Auch im Rückspiel sahen die Briten zumindest im ersten Drittel noch Chancen, nachdem ihnen in Überzahl durch Marc-Olivier Vallerand die Führung gelungen war. Ein Doppelschlag im Mitteldrittel von Yannick Veilleux und Korbinian Geibel ließ dann jedoch diese Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen. Aber eine Mini-Hoffnung keimte noch in der 38. Minute, als die Briten 45 Sekunden doppeltes Überzahlspiel bekamen, dazu noch Keeper de Filippo aus dem Tor nahmen, aber die Eisbären überstanden diese prekäre Situation. Für die endgültige Entscheidung sorgte in der 49. Minute Ty Ronning, der nach starker Vorarbeit von Pföderl erhöhte. Auch das zweite Steelers-Tor, ohne Keeper und in Überzahl von Mitchell Balmas brachte nichts mehr ein, denn nur 46 Sekunden später traf Blayne Byron zum endgültigen 4:2.
Tore: 0:1 (12:05) Marc-Olivier Vallerand (Guimond, Ciampini 5-4), 1:1 (24:18) Yannick Veilleux (Hördler, Wiederer), 2:1 (25:48) Korbinian Geibel (Boychuk, Pföderl), 3:1 (48:53) Ty Ronning (Pföderl, Reinke), 3:2 Mitchell Balmas (Ciampini, Watling 6-4), 4:2 (57:46) Blayne Byron (ENG)
Zürcher SC Lions – Straubing Tigers 7:1 (1:1,3:0, 3:0)
Gesamtstand: 11:3
Keine echte Chance hatten die Straubing Tigers bei ihrem Gastspiel in Zürich. Die Lions hatten lediglich im ersten Drittel leichte Probleme, konnten ihren schnellen Vorsprung, erzielt vom Schreckgespenst der Tigers-Defensive Sven Andrighetto, nicht halten und mussten den Ausgleich durch Philip Samuelsson hinnehmen. Im zweiten Drittel übernahmen dann aber die Lions die Partie und trafen durch Denis Malgin, Juho Lammiko und Patrick Geering auf 4:1. Damit war für die Niederbayern die CHL-Saison praktisch vorab beendet. Trotzdem kam es noch bitterer. Erst traf Juha Lammiko zum 5:1, dann ließ sich Straubings Alex Green zu einem Crosscheck hinreißen, so dass dem Schiedsrichter-Duo Ofner/Sternat keine andere Möglichkeit blieb, als eine Fünfer plus Spieldauer auszusprechen. Natürlich nutzten die Eidgenossen die personelle Überlegenheit für ein sechstes Tor (Baltisberger) und letztendlich beendete Denis Malgin mit dem siebten ZSC-Tor den gebrauchten Tigers-Abend.
Tore: 1:0 (12:42) Sven Andrighetto (Zehnder, Kinnunen), 1:1 (19:15) Philip Samuelsson (Samanski), 2:1 (28:36) Denis Malgin (Andrighetto, Marti), 3:1 (31:05) Juha Lammikko (Sigrist), 4:1 (31:52) Patrick Geering (Andrighetto), 5:1 (43:32) Juho Lammiko (Kinnunen, Fröden), 6:1 (52:21) Chris Baltisberger (Fröden, de Leo 5-4), 7:1 (56:17) Denis Malgin (Andrighetto, Lehtonen 5-4)
Die weiteren Spiele:
Färjestads BK Karlstad – Tappara Tampere 3:3 (2:1, 0:0, 0:2, 1:0) n.V.
Gesamtstand: 6:5
HC Fribourg-Gottéron – Växjö Lakers HF 3:3 (1:1, 0:1, 2:1)
Gesamtstand: 3:4