Doppelter Red-Bull-Sieg: Auch Salzburg gewinntDie Hinspiele im Viertelfinale der CHL

Thomas Raffl vom EC Red Bull Salzburg entwischt Oulus Radek Koblizek. (Foto: GEPA pictures/Mathias Mandl)Thomas Raffl vom EC Red Bull Salzburg entwischt Oulus Radek Koblizek. (Foto: GEPA pictures/Mathias Mandl)
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Überraschend stark spielte der tschechische Konkurrent von Kometa, der HC Pilsen. Zwar mussten die Tschechen einen 3:0-Vorsprung in Skelleftea aus der Hand geben, aber ein 3:3 ist ein Zeichen, dass die Pilsener gewillt sind, die nächste Runde zu erreichen. Überraschend das 2:3 von Oulu in Salzburg. Zwar sind die Finnen im Rückspiel klarer Favorit, aber sie mussten im Hinspiel erkennen, dass der Tabellenvierte der EBEL ebenfalls ein gutes und effizientes Eishockey spielen kann.

EHC Red Bull München – Malmö Redhawks 2:1 (0:0, 0:0, 2:1)

Hochdramatisch und am Ende mit einem glücklichen Sieg der Münchner. Besser konnte der erstmalige Einstieg eines DEL-Clubs in ein Viertelfinale der Champions Hockey League nicht starten.

Wie zu erwarten war, sahen die 3440 Zuschauer über zwei Drittel zwei äußerst disziplinierte Mannschaften, die trotz der defensiven Grundtaktik Chancen kreierten. Allerdings standen mit Malmös Christopher Nihlstorp und Münchens Danny aus den Birken zwei Ausnahmekönner zwischen den Pfosten, die sich ihren Shutout bis zur 40. Minute redlich verdienten. In der 46. Minute schien das Match schon fast vorentschieden, als einer der drei dänischen Gastspieler von Malmö, Frederik Storm, der Münchner Verteidigung entwischte und mit etwas Glück das 1:0 für die Gäste erzielte. Die Münchner zeigten jedoch ihrem Publikum wie auch ihrem Trainer, dass sie aus einem anderen Holz geschnitzt sind. Mit Power berannten sie ab sofort das schwedische Tor und jetzt neigte sich auch die bis dahin taube Glücksgöttin Fortuna dem Gastgeber zu. Keine zwei Minuten später bediente Andreas Eder seinen Mannschaftskollegen Derek Joslin und der überwand Nihlstorp zum verdienten Ausgleich. In der 54. Minute fing es richtig an spannend zu werden, beginnend mit einer Auszeit von Red-Bull-Trainer Don Jackson. Seine Anweisungen müssen sehr präzise gewesen sein, denn nur 18 Sekunden später lag die Scheibe im Tor der Südschweden. Andrew Bodnarchuk und Maximilian Kastner hatten Frank Mauer freigespielt und dieser traf zum 2:1. Die Schweden waren geschockt, mussten eine Druckphase der Münchner hinnehmen, die fast zum 3:1 geführt hätte und hatten in der Endphase des Spieles sogar noch die Möglichkeit zum Ausgleich, als zunächst Bodnarchuk wegen Crosscheck auf die Strafbank musste und sechs Sekunden vor Spielende sogar noch Neuzugang Yasin Ehliz. Aber die wacker kämpfenden Münchner verhinderten den Ausgleich und können nun immerhin mit einem Vorsprung in einer Woche nach Malmö fahren.

Kometa Brünn – Frölunda Indians 1:4 (1:1, 0:3, 0:0)

Wie leider überall in der Champions Hockey League waren auch in Brünn viele Plätze leer, obwohl es immerhin bereits das Viertelfinalhinspiel war. Nur 3290 Zuschauer waren in die DFRG-Arena gekommen, obwohl Platz für 7700 gewesen wäre. Diese sahen eine Kometa-Mannschaft, die völlig unverständlich absolut indisponiert auftrat und am Ende zurecht hoch verlor und sich im Grunde genommen aus dem Wettbewerb verabschieden kann.

Dabei war der Start noch einigermaßen in Ordnung. Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten traf Bedrich Köhler im Nachstochern zum 1:0, nachdem Radim Zohorna noch an Göteborgs Keeper Johan Gustafsson gescheitert war. Die Schweden, die zunächst noch etwas zaghaft spielten, brachten dann ihre ganze Routine in die Begegnung, als ihnen, drittelübergreifend, zwei Tore innerhalb von 44 Sekunden gelangen. Zunächst traf im Powerplay aus nächster Entfernung Patrick Carlsson und der gleiche Akteur erzielte auch mit dem ersten Angriff im zweiten Drittel das Göteborger 2:1, als er, völlig frei vor Brünns Keeper Lukas Dostal diesen mühelos überwand. Als dann auch noch Brünns Eigengewächs Karel Plasek zuerst an Gustafsson und dann im Nachschuss an der Latte scheiterte, da war der Spielverlauf für Frölunda vorgegeben. Einen weiteren Abwehrfehler der Tschechen bestrafte Göteborgs Internationaler Mats Rosseli Olsen mit dem 3:1 und als die Schweden noch einmal wirbeln konnten, hieß es prompt 4:1. Der Kanadier Chay Genoway hatte genau ins Eck zum 4:1 getroffen. Richtig traurig wurde es dann noch für die Tschechen, als Erstlinienverteidiger Jan Hruska einen Penalty ausführen sollte und er ziemlich kläglich an Gustafsson scheiterte.

Skelleftea AIK – HC Pilsen 3:3 (0:1, 0:2, 3:0)

In der heimatlichen Meisterschaft läuft es beiden im Augenblick nicht so rund, also muss man in der CHL die Kastanien aus dem Feuer holen. Zunächst schien es so, als ob die Pilsener nicht nur das Bierbrauen beherrschen sondern auch die gastgebenden Schweden aus Skelleftea, denn die bekamen in den ersten beiden Dritteln vor sage und schreibe nur 1570 Zuschauern keine Kufe auf das Eis. So war es dann auch kein Wunder, als Matyas Kantner in einen Fehlpass der Schweden sprintete, Milan Gulas in der zwölften Minute bediente und dieser überwand den litauischen Schlussmann ovn Skelleftea, Mantas Armalis zum 1:0. In der 26. Minute vertändelte Skelleftea-Abwehrspieler Patrik Noren die Scheibe im eigenen Drittel und gab Matyas Kantner die große Chance zum 2:0, die dieser auch sofort ausnutzte. Als Petr Kodytek ein Überzahlspiel im Nachschuss zum 3:0 abschloss, schien der tschechische Sieg in trockenen Tüchern aber die Schweden sind als konditionsstark bekannt und diese Eigenschaft bewiesen sie im letzten Drittel. Juhamatti Aaltonen gelang mit einem wunderschönen Diagonalschuss in der 48. Minute das 1:3 und schließlich zeigte Linus Lindström mit zwei Toren in der 53. und 58. Spielminute sein Können.

Red Bull Salzburg – Kärpät Oulu 3:2 (0:0, 1:0, 2:2)

Wie eng die Mannschaften leistungsmäßig beieinander liegen, bewies die Partie zwischen Salzburg und Oulu. Eigentlich stand der Favorit schon vorher fest, denn die Österreicher belegen aktuell Platz vier in der internationalen EBEL, während die Finnen in ihrer Liga die erste Position einnehmen. Immerhin hatten 2786 Fans den Weg in die Eisarena Salzburg gefunden und sie sahen als Ausgleich für ihre Mühen einen Erfolg ihrer roten Bullen, den keiner vorher für möglich gehalten hätte. Den Anfang machte Bobby Raimond mit einem unwiderstehlichen Solo in der 22. Minute, als er drei Finnen auf sich zog, trotzdem den Pass zu Chris Vandevelde geben konnte und dieser den freistehenden Brant Harris sah. In der Folge zeigten sich die Finnen leicht geschockt, konnten mit der österreichischen Taktik nicht viel anfangen und kamen auch kaum zu Hochkarätern. Als Matthias Trattnig in der 42. Minute an Oulus Torhüter Veini Vehviläinen zunächst scheiterte, reagierte Brant Harris am schnellsten und es hieß 2:0. Die Finnen reagierten prompt, hatten jedoch aus Glück, als Salzburgs Viveiros Oulus Jani Hakanpää nicht in den Griff bekam und dieser zwar erst an Steve Michalek in Salzburgs Tor scheiterte, aber der Nachschuss von Nicklas Lasu saß. In der 50. Minute konnte Kärpäts Jyri Junnila eine 2:1-Situation zum Ausgleich nutzen und jetzt schien Oulu dem Sieg näher als Salzburg. Aber keiner der Anwesenden hatte die Rechnung mit John Hughes gemacht. Der 30-jährige Kanadier, 2009/10 auch mal in Diensten des damaligen DEL2-Clubs Hannover Indians, erkämpfte sich gegen Oulus Teemu Kivihalme den Puck und jagte während einer Drehung das Spielgerät an Vehviläinen vorbei unter die Latte. Ein Tor des Monats und der anschließende Jubel von Hughes kam auch völlig zu recht.


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