Deutsche Vertreter starten (fast) furios in die CHLZwei Siege – eine Niederlage
Der EHC Red Bull München setzte sich zum CHL-Auftakt gegen Minsk durch. (Foto: GEPA pictures/Markus Fischer)
Gruppe B
EHC Red Bull München – Yunost Minsk 4:3 (2:1, 2:1, 0:1)
Die Münchner starteten stark, setzten Minsk sofort unter Druck, erarbeiteten sich einige Chancen, ehe in der neunten Minute Mark Voakes ein Zuspiel von Christensen zur 1:0-Führung verwerten konnte. Nur vier Minuten später erhöhte der aus Augsburg gekommene Trevor Parkes auf 2:0, als er eine perfekte Kombination mit Shugg und Mitchell zum erfolgreichen Abschluss brachte. München schien klar überlegen, wurde leicht überheblich und kassierte prompt das Anschlusstor. Pavel Volchek, vor der Saison aus Gomel gekommen, traf ins leere Tor, nachdem Stefanovich noch an aus den Birken gescheitert war.
München ließ jedoch nicht locker, zeigte sich nervenstark und traf schnell im zweiten Drittel zum 3:1, nachdem ein Minsker Abwehrspieler den Puck an der Bande vertändelt hatte, Mark Voakes sie ihm abluchste und seinen Alleingang per Rückhand abschloss. Minsk schien geschockt, denn nur wenige Sekunden später fand ein Aufbaupass von Minsk nicht seinen Abnehmer, der äußerst spielstarke Trevor Parkes spritzte dazwischen und kein Weißrusse konnte seinem Drang zum 4:1 widerstehen. Das Spiel schien entschieden, aber Yunost schlug zurück. Anatolij Protasenja traf in der 37. Minute zum 2:4, nachdem aus den Birken den ersten Schuss von Kazakevich noch abwehren konnte. Als in der 44. Minute Pavel Razvadovsky eine Konzentrationsschwäche der Münchner zum 3:4 ausnutzte, schien der Erfolg der Bayern in Gefahr aber mit Glück und Können brachten die Gastgeber den Sieg über die Ziellinie.
Malmö Red Hawks – TPS Turku 8:4 (1:1, 4:0, 3:3)
Das Spitzenspiel dieser Gruppe brachte einen nicht erwarteten Torsegen. Nach ausgeglichenem ersten Drittel stand es nach Treffern von Bryggman (Malmö) und Budish (Turku) 1:1. Im zweiten Drittel brachen alle finnischen Dämme. Sylvegard (2), Ekberg und Gortz erhöhten auf 5:1. Im letzten Drittel brachten Palve und Suoranta tatsächlich Turku noch einmal auf 3:5 heran. Bryggman erhöhte auf 6:3, Palve traf zum 4:6 und als Turku den Keeper herausnahm, erhöhte Bryggman mit seinem dritten Tor des Tages auf 7:4 und schließlich Sylvegard, ebenfalls mit seinem dritten Tagestor sogar noch auf 8:4.
Gruppe D
Eisbären Berlin – EV Zug 3:5 (1:1, 2:2, 0:2)
Auch wenn die Eisbären als Favoriten in die Begegnung gingen, Schweizer Mannschaften sind nicht zu unterschätzen. Dabei ging es gut los. Nach verteiltem Spiel brachte Micky DuPont die Gastgeber in der 15. Minute mit 1:0 in Führung. Der Jubel war noch nicht verhallt, da hieß es bereits 1:1. Dario Simion hatte ausgeglichen, nachdem Eisbären-Keeper Franzreb den ersten Schuss von Martschini noch hatte abwehren können. Im zweiten Drittel begann Berlin stark. Bereits nach 120 Sekunden bediente Kettemer Mark Olver im Slot und der hatte keine Mühe, Zugs Schlussmann Stephan zu überwinden und die Eisbären hatten noch einen Trumpf im Köcher. Nachdem keine Minute nach dem 2:1 Buchwieser noch an Stephan scheiterte, stand Noebels genau richtig und beförderte die freie Scheibe am linken Zuger Pfosten ins Netz zum 3:1. Zug gab sich jedoch nicht geschlagen, beruhigte das Spiel und hatte in der 33. Minute Glück, als Nationalspieler Raphael Diaz an der blauen Linie abzog und der Puck durch die Reihen, auch an Franzreb vorbei, zum Anschlusstor ins Netz rauschte. Wie stark die Schweizer im Powerplay sind, zeigte die 38. Spielminute. Lino Martschini kam aus naher Distanz zum Schuss und Franzreb war geschlagen. Aus dem komfortablen 3:1 der Eisbären war ein 3:3 geworden und im dritten Drittel wurde es richtig heftig für die Mannen von Eisbären-Coach Jodoin. Das Drittel hatte kaum begonnen, da traf Zugs Schwede Viktor Stalberg in einem weiteren Powerplay zum 4:3 für die Gäste. Danach versuchten die Eisbären alles, konnten aber nicht ausgleichen und als Franzreb seinen Kasten verlassen hatte, bekam Zugs Suri die Chance zu seinem Empty-Netter, die er nutzte.
Neman Grodno – Kometa Brünn 4:2 (1:0,2:2,1:0)
Vor ausverkauftem Haus, in Grodnos Stadion passen nur 2500 Zuschauer, brachte Smurov die heimischen Farben in der elften Spielminute mit 1:0 in Führung. Der aus Molodechno geholte Yelisenko erhöhte in der 25. Minute nach einem brillanten Solo auf 2:0. Brünn, einer der von Hockeyweb genannten Geheimfavoriten, kam nach dem 0:2 zurück, glich durch Hruska und Stencel zum 2:2 aus. In der 39. Minute hatte Neman Glück, als Savinov erst an Brünns Keeper Vejmelka scheiterte, aber Brünns Abwehr für einen Augenblick entrückt schien und Smurov mit seinem zweiten Tagestor diese Chance zur erneuten Führung nutzte. In der 44. Minute fiel schließlich schon das entscheidende 4:2, als Malyavko einen Direktpass von Smurov aufnahm und nach einem 40-Meter-Sprint Vejmelka keine Chance ließ.
Gruppe F
HK Mountfield Hradec Kralove – Thomas Sabo Ice Tigers 1:2 (0:2, 1:0, 0:0)
Ein Schnellstart brachte den Ice Tigers letzten Endes in Tschechien drei Punkte. Bereits in der fünften Minute traf Leonhard Pfoderl nach Pass von Buck zum 1:0 für die bayrischen Gäste. Im Gegenzug konnte Ice-Tigers-Keeper Treutle mit einer starken Parade den Ausgleich verhindern und wiederum im Gegenzug traf Eugen Alanov, völlig frei vor Mountfield-Keeper Pavelka, eiskalt zum 2:0. Danach erhöhte Mountfield Tempo und Druck, kam aber nur zum Anschluss durch die Neuerwerbung von KHL-Verein Slovan Bratislava, Juraj Bezuch, zum 1:2. Zwar hatten danach noch Pavlik und Chalupa Riesenchancen, aber Treutle reagierte in beiden Fällen großartig und hielt den Nürnberger Sieg zum 2:1 fest.
Kärpät Oulu – HC Rouen 4:0 (2:0, 1:0, 1:0)
Eine einseitige Partie im finnischen Oulu endete mit einem deutlichen 4:0 der Gastgeber. Die Tore von Kärpät erzielten nacheinander Jari Sailio, Teemu Kivihalme, Lasse Kukkonen und Mika Pyorala.
Die restlichen Spiele in der Zusammenfassung:
Gruppe A
Die ZSC Lions aus der Schweiz entgingen am Donnerstagabend knapp einer Peinlichkeit. Gegen den dänischen Meister Aalborg Pirates gewannen sie nach 3:5-Rückstand noch 6:5 nach Verlängerung. Das entscheidende Tor erzielte dabei Christian Marti nach Vorlage von ZSC-Neuzugang Cervenka. In der gleichen Gruppe gewann Mitfavorit Frölunda Indians deutlich mit 4:1 beim österreichischen EBEL-Vertreter Vienna Capitals.
Gruppe C
In dieser Gruppe krachte es am ersten Spieltag gleich gewaltig. IFK Helsinki musste sich schon strecken, um mit 5:3 (1:1, 2:2, 2:0) beim polnischen Meister GKS Tychy durchzusetzen. Mitfavorit Skelleftea AIF aus Schweden setzte sich dagegen im italienischen Bozen voll in die Nesseln. Die Bozener gewannen sensationell mit 4:3 (2:1, 1:1, 0:1, 1:0) nach Penaltyschießen und setzten die Schweden damit ziemlich unter Druck.
Gruppe E
Auch hier gab es einen Favoritensieg und eine Überraschung. Ocelari Trinec hatte den Gesamtsieg als Losung ausgegeben und ging gleich am ersten Spieltag gegen Djugardens IF beim 1:6 (0:2, 1:0, 0:4) fürchterlich baden. Der dritte Favorit bim Bunde, der finnische Erstligist Tappara Tampere, leistete sich eine überraschende 2:3 (1:0, 1:1, 0:1, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen beim norwegischen Vertreter Storhamar Dragoons und steht bereits jetzt unter Zugzwang.
Gruppe G
Der letztjährige CHL-Finalist Växjö Lakers steht nach dem ersten Heimspiel überraschend auf Platz drei und nicht wie geplant auf dem Sonnenplatz. Gegen den SC Bern setzte es ein peinliches 1:2 (1:1, 0:0, 0:1) und in der zweiten Gruppenbegegnung gewann Red Bull Salzburg mit 5:2 (3:0, 1:2, 1:0) beim britischen Vertreter Cardiff Devils und setzte sich zunächst auf Platz eins.
Gruppe H
Der HC Lugano schlug sich wacker, verlor nur knapp und etwas unglücklich mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:1) beim tschechischen Topverein HC Pilsen. Ganz anders trat der Titelverteidiger JYP Jyväskylä im Duell beim slowakischen Meister aus Banska Bystrica auf. Lediglich im ersten Drittel mussten die Finnen aufpassen, danach zeigten sie sich überlegen und gewannen auch in dieser Höhe verdient mit 6:1 (2:1, 3:0, 1:0).