CHL: Metallurg Magnitogorsk bezwingt tapfer kämpfende „Wiesel“
29 Teams aus 22 Ländern: So läuft die CHL-QualifikationIn der Gruppe A der Champions Hockey League gastierte am Mittwoch der finnische Meister Kärpät Oulu beim russischen Vertreter Metallurg Magnitogorsk. Der Favorit aus Russland gewann nahezu erwartungsgemäß, aber erst nach einem harten Stück Arbeit mit 3:1 (0:0; 1:0; 2:1) gegen Oulu und qualifizierte sich so bereits vorzeitig für das Halbfinale der CHL.
Die Nordmänner, für die es nach drei Niederlagen als Gruppenletzter nur noch darum ging sich mit Anstand aus der CHL zu verabschieden, gingen diese Partie dennoch sehr beherzt an. Vor allem physisch setzten sie den „Metallurgen“ hart zu, was denen gar nicht gefiel. Ein Offensivfeuerwerk, wie es Magnito vor kurzem gegen die Eisbären Berlin im ersten Drittel zündete, ließ Kärpät nicht zu. Selbst in zwei Unterzahlsituationen während der ersten zwanzig Spielminuten setzte sich das Team von Chefcoach Matti Alatalo wirksam zur Wehr. Petri Koivisto, der diesmal anstatt Tuomas Tarkki im Tor zum Einsatz kam, hielt seinen Kasten bis zur ersten Pause sauber. Die größeren Spielanteile und Mehrzahl an Chancen hatte dennoch Metallurg zu verzeichnen.
Den Bann der Torlosigkeit brachen die Gastgeber dann gleich zu Beginn des zweiten Drittels. Wladislaw Bulin (22.) brachte Metallurg mit 1:0 in Front. Im Anschluss hatte Kärpät in zwei Powerplays – zum Teil mit zwei Mann mehr auf dem Eis – seinerseits die Möglichkeit, zum Ausgleich zu gelangen. Doch Metallurg verteidigte sein Tor, das wieder von Ilja Proskurjakow gehütet wurde, so geschickt, dass die Gäste zwar den Puck schön hin und her bewegen konnten, aber kaum einmal in aussichtsreiche Schussposition kamen. Trotzdem hatte Kärpät in der Folge etwas mehr vom Spiel als noch im ersten Spielabschnitt, erarbeitete sich vor allem mehr Chancen. Ins Tor traf jedoch Metallurgs Jewgenij Birjukow (40.). 2:0 – das Team von Chefcoach Waleri Beloussow schien endgültig auf die Siegerstraße eingeschwenkt.
Weit gefehlt! Kärpät drehte gleich anfangs des Schlussabschnitts ordentlich auf. Und als Magnitos Jan Marek auf der Strafbank Platz nehmen wusste, fuhren die Finnen durch den Powerplaytreffer von Oskari Korpikari (42.) auch den verdienten Lohn ein. Nun wurde es noch mal spannend. Und in der 55. Spielminute jubelten die Finnen ein weiteres Mal, allerdings verfrüht. Kari Kuusela glaubte den Puck über die Torlinie bugsiert zu haben, der Videobeweis ergab indes leider anderes. Kärpät drückte weiter auf dem Ausgleich, entblößte dabei auch immer mehr seine Defensive. Und noch bevor der finnische Chefcoach über das Herausnehmen seines Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers nachdenken konnte, besorgte Tomas Rolinek (59.) den 3:1 Siegtreffer für Metallurg. Trotz der überaus couragierten und zugleich wohl besten Leistung Kärpäts bei all seinen Champions League Auftritten, gelang es den Finnen nicht, den Ausgang in Gruppe A weiter spannend zu halten. Metallurg Magnitogorsk ist nach diesem Sieg vorzeitig für die Teilnahme am CHL-Halbfinale qualifiziert. Das letzte Spiel am 3. Dezember in Berlin gegen die Eisbären kann Metallurg also ganz gelassen angehen. Für die Berliner heißt es dagegen, sich mit einer weiteren guten Leistung – und vielleicht sogar der Wiedergutmachung der Vorführung in Magnitogorsk – aus der CHL zu verabschieden. Das deutsche Eishockey würdig vertreten zu haben, kann dem deutschen Meister aber schon jetzt bescheinigt werden. (mac/ovk)