CHL: Eisbären bezwingen Kärpät nach Penaltyschießen
In einem ansprechenden, bis zur endgültigen Entscheidung wirklich spannenden Spiel der Champions Hockey League behaupteten sich die Eisbären Berlin bei Kärpät Oulu am Mittwochabend mit einem 3:2 Sieg (0:1; 1:0; 1:1; 1:0) nach Penaltyschießen auf internationaler Bühne.
Beide Teams trafen sich bei ihrer zweiten Begegnung auf sportlicher Augenhöhe. Mit hohem Tempo ging es vor gut 6000 Zuschauern in der Energia Arena in Oulu von Beginn an zur Sache. Ein spielerisches Übergewicht konnten dabei weder die „Wiesel“ aus dem hohen Norden Finnlands noch die Berliner Eisbären erreichen. Sowohl Kärpäts Torsteher Tuomas Tarkki als auch Rob Zepp aufseiten der Eisbären sahen sicher immer wieder aussichtsreichen Angriffen des Gegners ausgesetzt. Bezwungen war dann zuerst der Berliner Goalie, als Jonas Andersson nur zwanzig Sekunden vor der ersten Pausensirene die Hausherren ungehindert mit 1:0 in Führung bringen konnte. Psychologisch sicher ein ungünstiger Zeitpunkt. Zumal Führungen in den bisherigen Spielen der CHL-Gruppe A zugleich auch den Sieg bedeuteten, wie Eisbären-Chefcoach Don Jackson noch vor dem Spiel anmerkte. Der Plan, selbst möglichst frühzeitig in Führung zu gehen und so auf die Siegerstraße zu gelangen, war also dahin.
Beirren ließ sich Jacksons Mannschaft von diesem Rückschlag aber nicht und startete bestens motiviert in den Mittelabschnitt. Eine Reihe bester Einschussmöglichkeiten waren die Folge. Es war dann Verteidiger Deron Quint, der mit seinem Treffer zum 1:1 (23. Spielminute) den ersten Lohn für die Bemühungen der Eisbären einfuhr. Allerdings war es wiederum Goalie Zepp zu danken, dass es zur zweiten Pause beim ausgeglichenen Zwischenstand blieb. Denn bei einem Alleingang von Kärpäts Teemu Normio parierte er wiederholt glänzend.
Den Schlussabschnitt begannen die Eisbären enorm druckvoll, schon hier schien das Pendel in Richtung der Berliner auszuschlagen. Und spätestens nach Nathan Robinson erfolgreich zum 2:1 (43.) abgeschlossenen Solo, glaubten auch die etwa 120 mit ihrer Mannschaft an den Polarkreis gereisten Eisbärenfans an einen Sieg nach regulärer Spielzeit. Doch Kärpät schlug in Person von Juhamatti Aaltonen noch einmal zurück – 2:2 (48.). In der turbulenten Schlussphase hätten die Eisbären durch Deron Quint, Constantin Braun und Sven Felski doch noch den Sack zubinden können, doch Tarkki hielt zweimal hintereinander großartig und einmal sprang ihm Stürmer Justin Forrest bei, der Felskis Schuss blockte.
Zeit abgelaufen, das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen. Berlins Goalie Rob Zepp hielt dabei seinen Laden dicht. Der seit Wochen konstanteste Eisbär unterstrich mit seinem gesamten Auftritt seine äußerst positive Entwicklung zu einem zuverlässigen Rückhalt seiner Mannschaft. Und wer anderes als Sven Felski (Foto by City-Press) hätte im Shoot-out mit einem erneut schlafwandlerisch sicher verwandelten Penalty auch sonst für die Entscheidung zugunsten der Eisbären sorgen sollen! Selbst Chefcoach Don Jackson konnte sich da ein breites, zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. Zwar fiel der Sieg des deutschen Meisters denkbar knapp aus, verdient war er jedoch alle Mal. (mac/ovk)
Die Resultate der anderen Gruppen:
Gruppe B:
SC Bern – HV 71 Jönköping 7:5 (1:3; 3:0; 3:2)
Gruppe C:
HC Mountfield Ceske Budejovice – Salawat Julajew Ufa 0:3 (0:2; 0:1; 0:0)
Gruppe D:
Linköpings HC – HC Slavia Prag 4:5 (0:2; 3:1; 1:2)