Bern mischt die Play-offs in der NLA aufDavos liegt schon 0:2 hinten

Zunächst, vor dem Halbfinale, stand noch das letzte Gefecht zwischen den frankophonen Teams aus Genf und Fribourg auf dem Programm. Wie nicht anders zu erwarten war und von Hockeyweb auch vorausgesagt wurde, schaffte Servette Genf den Sprung unter die letzten Vier. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, ehe die Westschweizer weiter waren. In der ausverkauften Halle brachte Jim Slater Genf nach neun Minuten in Führung. Doch Fribourg war in der Lage, sofort zu kontern. 150 Sekunden nach dem Rückstand gelang Andrey Bykov der Ausgleich. Eventuell wäre es jetzt etwas anders gelaufen, hätte nicht, fast im Gegenzug, Juraj Simek für die erneute Führung von Genf gesorgt. In der Folgezeit standen sich zwei gleichstarke Teams gegenüber, wobei Fribourg doch merklich nach dem 1:3 nachließ, erzielt von Floran Douay in der 30. Minute. Am Ende stand sogar ein 4:1, so dass Genf letztendlich doch locker das Halbfinale erreichte.
Halbfinale:
HC Davos – SC Bern 0:2 (4:5, 1:2)
Das Sensationsteam der ersten Runde hat einen Riesenlauf. Der SC Bern beherrschte in den ersten vierzig Minuten den Titelverteidiger in dessen Stadion locker. Trotzdem bekamen die 16.000 Fans wirklich etwas geboten, vor allem im ersten Drittel. Zuerst beharkten sich Krueger und Blum (Bern) mit Schneeberger, Wieser und Forster (HCD), dann wanderten sogar die Berner Conacher und Blum fast zusammen auf die Bank. Aber auch ein 5:3-Überzahlspiel über fast 120 Sekunden brachte nicht den Ausgleich zum 1:1, nachdem bereits Derek Roy nach vier Minuten getroffen hatte. In der 23. Minute war es endlich soweit. Jörg Mauro glich aus. Der HCD nahm jedoch den Schwung nicht mit und musste in der 31. und 32. Minute gar einen Doppelschlag des SCB kassieren. Getroffen hatten Derek Roy und Pascal Berger. Wie man ein doppelzähliges Powerplay besser nutzt, demonstrierter die Berner in der 36. Minute. Thomas Ruefenacht markierte das 1:4. In der Kabine der Davoser muss es in der zweiten Pause recht laut geworden sein, denn das Team von Toptrainer del Curto kam mit einem riesen Schwung aus der Kabine. Und hatte Erfolg. Marc Wieser gelang gar in Unterzahl das 2:4 und schließlich schaffte, unter dem Jubel der HCD-Fans, Andres Ambühl in zwei Powerplay-Situationen den Ausgleich. Somit ging es in die Verlängerung, in der schließlich Bern den längeren Atem hatte. In der 67. Minute brachte Alain Berger in die heimischen Fans mit seinem Tor zum Schweigen.
Beim Rückspiel spielte Bern von Anfang sehr clever. Bewusst defensiv, immer um Kontrolle bemüht. Der Lohn war eine 2:0-Führung durch Eric Blum (9.) und Simon Moser (24.). Zwar konnte Davos noch den Anschluss herstellen, als Enzo Corvi (58.) traf, aber der Treffer kam zu spät. Während Bern sich einen komfortablen Vorsprung herausgespielt hat, muss Davos am 22.3. unbedingt gewinnen, will man nicht mit einem 0:3-Rückstand am 25. März in Bern antreten.
Servette Genf – HC Lugano 1:1 (0:5, 2:1)
Das hätten sich die Anhänger von Servette Genf nicht träumen lassen. Schon gar nicht nach dem starken und eindrucksvollen 4:1 gegen Fribourg, das den Sprung in das Halbfinale mit sich brachte. Die 7000 Fans waren geschockt, als der Schwede Linus Klasen bereits nach 57 Sekunden in der ersten Partie Lugano in Führung brachte. Der Rückstand brachte Genf komplett aus dem Rhythmus. Vier Strafen hintereinander für Lugano brachten Genf nicht den ersehnten Ausgleich und prompt schlug es hinten ein. Tony Martensson (15.) ließ nach einem Traumpass von Damien Brunner Genfs Keeper Robert Mayer keine Chance und erhöhte auf 0:2. Noch gab sich Genf nicht auf, aber man bekam das Gefühl, dass Servette noch drei Stunden für einen Treffer spielen könnte, ohne ein Tor zu erzielen. Das 0:3 passte dann auch genau zu diesem Eindruck. Genf stürmte, ließ in der Mitte kurz Linus Klasen aus den Augen und dieser stürmte auf Keeper Mayer zu und verlud ihn mit der Rückhand. Der Brüller dann das 0:4. Luganos Ulmer saß auf der Bank, Genf spielte Powerplay. Lugano spielte Icing und Genfs Keeper Mayer wollte die Scheibe im Spiel halten, nahm den Icing-Pass links von seinem Tor an, wollte die Scheibe nach vorne spielen und bediente ausgerechnet Luganos Julian Walker, der prompt das vierte Tor erzielte. Im Anschluss ging der Torwartschläger von Mayer kaputt, der das arme Arbeitsgerät voller Wut an seinen Pfosten knallte, dabei den Halt verlor und fast noch auf das Eis fiel. Das 0:5 fiel fast schon nicht auf, nur vielleicht die Tatsache, dass mit Giovanni Morini ein Torschütze zu verzeichnen war, den man sonst nicht an dieser Stelle erwähnt.
In Spiel zwei schien sich die überraschende Überlegenheit von Lugano aus Spiel 1 fortzusetzen. Allerdings hielt Genf diszipliniert dagegen, musste dann jedoch doch das 0:1 hinnehmen, wobei Tony Martensson (18.) ein 5:3-Überzahlspiel ausnutzen konnte. Das Mitteldrittel war ausgeglichen und als niemand mehr mit einem Tor rechnete, meldete sich Genf mit Hilfe von Tom Pyatt (39.) zurück, der auf engstem Raum drei Verteidiger austrickste und dann noch mit der Rückhand Luganos Keeper Elvis Merzlikins überwand. Mit dem 1:1 ging es zwanzig Minuten später in die Verlängerung. In dieser zeigte sich Servette etwas glücklicher und gewann verdient mit 2:1. Torschütze des entscheidenden Treffers war Eliot Antonietti. Durch den Auswärtssieg fand Servette Genf wieder zurück in die Serie. Ausgang nach diesem Serienstart komplett ungewiss.