Bern kurz vor dem Einzug ins NLA-FinaleBlick in die Schweiz

Im zweiten Duell steht es nach vier Spielen 2:2. Zug gewann die beiden ersten Partien, Davos die Spiele drei und vier. Hier ist es noch längst nicht ausgemacht wer den Einzug ins Finale schafft.
Halbfinale:
SC Bern – HC Lugano 3:1 (2:4, 4:1, 4:1, 3:1)
Der Meister steht kurz vor dem Finaleinzug. Dabei hatte es mit einer schlimmen Panne angefangen. Die sich im Hochflug befindlichen Tessiner überrannten auch die Berner in dessen Halle vor 17.000 konsternierten Fans. Dabei hatte es gut ausgesehen für den SCB. Scherwey brachte den Favoriten bereits nach 35 Sekunden in Führung. Danach war Nervenstärke angesagt, denn Lugano stand sicher in der Defensive, wagte sich nicht raus. Erst kurz vor dem Ende des zweiten Drittels kam Schwung in die Partie, als Fazzini (37.) ausglich. Chiesa erhöhte in der 44. Minute auf 1:2 aber Untersander glich sofort aus. In der 53. Minute gelang Bürgler nach Traumpass von Zackrisson das 2:3 und als Gardner zwei Minuten vor Schluss gar auf 2:4 erhöhte, kannte der Frust beim SCB keine Grenzen mehr. Berns Trainer Jalonen nahm Keeper Genoni vom Eis für eine letzte Chance und mitten in dieser Phase leistete sich Moser einen bösen Bandencheck mit folgender Spieldauer. Damit war das erste Spiel gegessen.
Spiel zwei zeigte wieder den Meister in seiner alten Form. Schnelle Tore, dann starke Defensive und zum Schluss wieder der Killerinstinkt. Ruefenacht (9.) begann den Torreigen mit einem Powerplaytor, Bodenmann erhöhte in der 31. Minute. Dann keimte bei den Luganesi Hoffnung auf, als Hofmann nach tollem Querpass von Laperriere den Anschluss herstellte. Dieser Zustand hielt bis zur 54. Minute, dann ließ Gerber einen seiner gefürchteten Knaller von der blauen Linie los und es stand 1:3. Lugano nahm daraufhin seinen Keeper vom Eis aber das ging nach hinten los. Plüss (59.) markierte noch das 1:4.
In Spiel drei war Bern vor der Konterstärke des HCL gewarnt. Und da das eigene Powerplay perfekt funktionierte, stand es schnell 3:0. Alle drei Tore fielen in Überzahl. Verantwortlich waren dafür Blum (2.) und Ruefenacht (20. +34.). Der absolute Witz dann das 3:1. Ausgerechnet im Powerplay kassierte Bern durch einen Shorthander von Bertaggia das einzige Gegentor. Dafür krönte eine Viertelstunde später Ruefenacht seine exquisite Form mit seinem dritten Tor des Tages zum 4:1.
Übel für Lugano dann Spiel vier. Mit aller Macht wollte man den Serienausgleich, war hochüberlegen aber die Tore schoss der Gast. Gerber (36.) und Jobin (38.) waren erfolgreich. Fazzini (51.) gelang viel zu spät das 1:2 und als Luganos Trainer Ireland seinen Torwart Merzlikins vom Eis nahm, kassierte der HCL durch Ebbett (59.) das 1:3.
Jetzt sieht die Welt für den SC Bern sehr rosig aus. Am 30. März treffen sie zum fünften Mal in dieser Serie auf Lugano und das noch zuhause. Selbst wenn sie dieses Spiel verlieren sollten, hätten sie danach immer noch zwei Matchpucks.
EV Zug – HC Davos 2:2 (3:2, 5:2, 3:5, 2:3)
Eine superspannende Serie liefern sich die beiden Rivalen. Am Anfang schien es so, als wenn es Zug kurz machen würde obwohl das erste Heimspiel ein ziemlicher Kraftakt war. Dabei war der Sturm voluminös. Zwei Überzahltore von Diaz (5., 14.) brachten ein 2:0. Im zweiten Drittel startete Davos durch, ließ ganze zwei Schüsse auf das eigene Gehäuse zu und glich aus. Wieser (25.) und Vaskivuo (34.) waren die Torschützen der Graubündner. Damit ging es in eine längere Verlängerung, die jedoch vor dem ersten Ende entschieden war, als Immonen (77.) die 7.000 Fans mit seinem Siegtor beruhigte.
Wieder zeigte sich Davos im zweiten Drittel stärker aber diesmal hatte Zug gut und glücklich vorgelegt. Klingberg ganze drei Sekunden vor der ersten Drittelpause und Holden (21.) kurz nach Drittelbeginn sorgten wieder für ein beruhigendes 2:0 für Zug. Zwar gelang du Bois (28.) der Anschluss aber das vierte Tor des Tages fiel diesmal auf Zuger Seite, als Immonen (28.) direkt im Anschluss an das Davoser Tor traf. Corvi (30.) machte es dann noch einmal spannend aber McIntyre (55., 60.) sorgte dann höchstpersönlich für zwei Tore der Gäste und dessen verdienten Auswärtssieg.
Das Glück der ersten beiden Spiele war diesmal Davos hold. Dabei hatte Zug wieder den besseren Start, führte zur Spielhälfte gar mit 3:1. Holden (2.) hatte für ein schnelles 1:0 gesorgt, McIntyre (23.) und Klingberg (28.) zwei Powerplays zum erfolgreichen Abschluss geführt. Das zwischenzeitliche 1:1 von Walser wurde als Schönheitsfehler gewertet. Nach dem 3:1 schien das Spiel entschieden, denn Davos leistete sich eine Strafzeit nach der anderen aber vielleicht war genau das Dilemma für Zug. Kein Erfolg mehr im Powerplay und dann machte Lindgren (39.) mit einem Shorthander sogar das 3:2. Der gleiche Spieler glich in der 53. Minute aus und als Wieser in Überzahl gar das 3:4 markierte, war Zug in Nöten. Corvi bestrafte gar den Mut von EVZ-Trainer Harold Kreis, seinen Keeper Stephan vom Eis zu nehmen, mit dem 3:5.
In Spiel vier zeigten sich die Davoser Lindgren und Corvi, die schon in Spiel Drei überragten wieder als die Playmaker. Zwar machte Fabian Schnyder (20.) das 0:1 aber Lindgren, zuerst wieder mit einem Shorthander und dann mit Übersicht drehte alleine die Begegnung. Zangger (39.) glich jedoch für Zug noch vor der zweiten Pause aus. Corvi (62.) beendete schließlich bereits nach 65 Sekunden in der Verlängerung die Partie und glich für Davos aus.
Noch hat Zug knapp die Nase vorn, denn bei dem bisherigen Gleichstand stehen noch maximal drei Spiele aus, davon zwei im Zuger Stadion. Aber Davos ist für seine Play-Off-Mentalität in der Schweiz berühmt und berüchtigt und wird sich auf keinen Fall bis zum Ende geschlagen geben.
Das letzte Viertelfinal-Duell:
Zürcher SC – HC Lugano 2:4 (4:3, 3:4, 1:0, 2:3, 1:2, 1:2)
HC Lugano – Zürcher SC 2:1 (2:0, 0:1, 0:0)
Der Spielverderber kommt aus dem Tessin. Die Sensation schlechthin, denn niemand glaubte, dass die Südschweizer dem Favoriten aus Zürich das Wasser reichen könnten. Aber die Arbeit des neuen Trainers Greg Ireland trug Früchte. Konzentriert gingen die HCL-Cracks das Spiel an und als Bürgler ein Powerplay zur 1:0-Führung nutzte, kannte der Jubel in der mit 7370 Fans ausverkauften Resega keine Grenzen und es kam noch verrückter für die Tifosi. Eine halbe Minute nach Wiederbeginn erhielt Vauclair in absolut totem Winkel die Scheibe und jagte sie in die Maschen, weil ZSC-Keeper Schlegel die Ecke nicht zumachte. Jetzt musste Zürich kommen, tat dies auch aber zu mehr als dem Anschluss durch Thoresen (23.) reichte es nicht