Armenien und der „Mini-Skandal“

Armenien hat für einen „Mini-Skandal“ zum Auftakt des WM-Jahres 2008 gesorgt. Moment! Armenien? Stimmt. Der frühere Sowjet-Staat gehört nun wirklich nicht zu den großen Eishockey-Nationen – deswegen geht es ja auch um das Qualifikationsturnier zur WM-Division III. Klarer ausgedrückt: Die Quali zur D-WM. Drei Teams trafen sich in Sarajevo: Gastgeber Bosnien-Herzegowina, Griechenland und eben jenes Armenien.
Gestern nun hat das Direktorium der IIHF, also des Eishockey-Weltverbandes, beschlossen, dass beide Spiele Armeniens mit 0:5 gewertet werden. Die Hintergründe klingen abenteuerlich. So haben die Armenier in vier Fällen verweigert, die Spielerpässe ihre Nationalspieler vorzulegen, bis das erste Spiel begonnen hatte. Was der Eishockey-Zwerg wohl zu verbergen hatte?
Am Ende stand Griechenland als Turniersieger fest und nimmt damit an der D-WM in Luxemburg vom 31. März bis zum 6. April teil. Die weiteren Teilnehmer sind Südafrika, Nordkorea, die Mongolei, die Türkei und Gastgeber Luxemburg. Griechenland hätte sich allerdings auch ohne die Wertungen qualifiziert, da die Hellenen ohnehin mit 8:5 gegen Armenien gewonnen hatten und auch Bosnien-Herzegowina beim 10:1 keine Chance ließen. Die Bosniaken rückten nun auf den bedeutungslosen zweiten Rang des Quali-Turniers vor – sie hatten mit 1:18 gegen Armenien verloren. Für Griechenland ist es ein großes Comeback. Denn neun Jahre lang gab es keine Eishalle mehr in dem Land. Nun steht wieder ein Stadion zur Verfügung – und prompt läuft’s.
Bei dem Turnier der drei nominell schlechtesten Eishockey-Nationen war auch ein Spieler dabei, der in Deutschland zum Schläger greift. Bosniens Nationalspieler Armin Arslanagic spielt in der baden-württembergischen Landesliga für den SV Salamander Kornwestheim. (the)