Altmeister Jaromir Jagr (46): Bin eine Inspiration für ältere Menschen!Eishockey-Profi mit 50? Kein Problem!
Am Rande der Bande: Jaromir Jagr. (picture alliance/Michal Krumphanzl/CTK/dpa (2) )Die zweite Eishockey-Liga in Tschechien, die sogenannte Chance Liga, startete am Samstag in ihre neue Saison. Unter den 14 Teilnehmern ist die Mannschaft von Rytíři Kladno, deren Mehrheitseigner Jaromír Jágr ist. Der 46-jährige Weltstar will nach seiner Rückkehr aus Nordamerika, wo er 24 Jahre in der NHL spielte, nun im Trikot seines Vereins auflaufen. Ausnahmezustand. Fast täglich gibt es in den Medien des Landes ausführliche Berichte über den Eishockey-Gott, der mit seinem Klub nach fünf Jahren wieder in die höchste Spielklasse zurückkehren will. Noch aber müssen sich die Fans gedulden. Jagr plagen muskuläre Probleme. Statt auf dem Eis stand er am Samstag als Berater der Ritter beim 4:1-Sieg gegen Frýdek-Místek an der Bande. Half trotzdem.
„Nur, dass er mit uns in der Kabine sitzt und auf der Bank steht, ist irgendwie unwirklich“, schwärmt Petr Vampola, Weltmeister von 2010, trotzdem vom EIs-Idol. Allein die Anwesenheit verleiht Flügel. Und Jagr hat noch viel vor. Vielleicht steht er sogar noch mit 50 Jahren auf dem Eis. „Ich glaube nicht, dass das ein Problem darstellen würde. Aber dann muss ich auch noch gut genug sein“, sagte die Legende dem tschechischen Portal iROZHLAS.
Im Moment teilt er sein Engagement in Kladno zwischen Eis und Büro. Jagr: „Das ist furchtbar schwer. Ich habe keine Zeit, mich vorzubereiten und zu regenerieren.“ Dennoch, der Traum von der NHL lebt weiter. „Ich sage niemals nie. Die Chance ist eins zu einer Milliarde. Aber ich möchte die Tür nicht schließen“, erklärt der Altmeister. Er klärt auch darüber auf, wie es ist, mit Teamkollegen und Gegnern zu spielen, die seine Söhne sein könnten. „Es gibt zwei Seiten. Es ist schwer, 20-Jährigen hinterherzujagen. Das tut manchmal weh. Aber dafür kann ich ältere Menschen inspirieren, die ähnliche Probleme haben“, grinst Jagr. Der nur auf das Eis geht, wenn er komplett fit ist. „Wenn mir etwas weh tut, ist es ein Zeichen dafür, dass ich nicht genug trainiert habe“, sagt er selbstkritisch. Die Zeit wird kommen. Bald. Denn Jagr sieht einen weiteren Vorteil, die Schlittschuhe nicht an den Nagel zu hängen. Er scherzt: „Man kann als Spieler leichter das Gewicht halten. Mit voller Ausrüstung nimmt man ab. Das fällt im Eishockey viel leichter, als in anderen Sportarten. Wenn ich nicht mehr spiele, muss ich meine Ernährung umstellen. Und das will ich nicht. Denn ich esse sehr gerne Süßes.“ Na dann. Ans Aufhören denkt der Superstar offensichtlich wirklich nicht. Die Fans wird es freuen.