Alles Auswärts? Verrücktes Spiel 7 in Wien - Ivo Jan verstärkt Caps

Chabot und Chyzowski zu Boni nach WienChabot und Chyzowski zu Boni nach Wien
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Nein, hier liegt kein Tippfehler vor: Aber angesichts der Tatsache, dass im bisherigen Verlauf der sensationellen best-of-seven-Finalserie immer nur das Auswärtsspiel siegreich blieb, haben sich die Vienna Capitals dazu entschlossen, den morgigen Showdown wie ein Spiel in der Ferne zu organisieren.

Ganz Wien spricht heute nur über die Vienna Capitals – die gesamte Stadt steht im Banne des morgigen alles entscheidenden Finalspiels und einer an Spannung und Brisanz nicht zu überbietenden Finalserie in der Erste Bank Eishockey Liga. Die Caps haben mit dem gestrigen 5:1-Auswärtssieg beim KAC Selbstvertrauen für den Saisonhöhepunkt getankt, können mit einem Sieg morgen Historisches leisten und die Eishockey-Meistertrophäe nach 43 Jahren Abstinenz wieder in die Bundeshauptstadt zurück holen. Dementsprechend konzentriert und professionell bereitet sich daher die Mannschaft unter der Rigide von Trainer Jim Boni auf das morgige Spiel vor. Das Team hatte nach dem 3:3-Serienausgleich schnell den Wunsch geäußert, das morgige Spiel wie ein Auswärtsspiel zu organisieren.

Die Caps fragten beim KAC an, dieser entsprach der Bitte der Wiener, somit können Dieter Kalt, Darcy Werenka & Co. morgen in der Schultz-Halle in den Auswärtsdressen antreten, werden also nicht wie gewohnt in Schwarz, sondern in Gelb einlaufen. Der KAC reagierte aber auch auf diesen Wunsch – und wird seinerseits ebenfalls in den Auswärtsdressen spielen. Doch damit nicht genug: Die Vienna Capitals werden sämtliche Auswärts-Routinen übernehmen, werden – wie sonst bei Auftritten in der Fremde üblich – bereits zu Mittag beim Buffet Wilfinger in der Albert Schultz-Halle essen, werden in Trainingsanzügen zur Halle kommen – alles nur einige der Dinge, die sonst nur bei Auswärtsspielen üblich sind. Martin Satorina gibt das Motto für morgen aus: „Wir spielen wie auswärts üblich in Gelb, wir essen wie sonst bei Auswärtsspielen üblich bei Wilfinger – und wir gewinnen, wie in dieser Finalserie üblich, ein solches (Auswärts-)Spiel!“

In jedem Fall sind beide Teams für das große Finale bereit, Caps-Kapitän Dieter Kalt freut sich schon auf den großen Saisonhöhepunkt: „Wir sind bereit, haben nach dem Spiel am Sonntag das nötige Selbstvertrauen – wir werden Meister!“ Auch Stürmer Dave Chyzowski formuliert es ähnlich: „Ich bin stolz, ein Teil dieses Teams sein zu dürfen und in einem siebenten Finalspiel auflaufen zu dürfen – es fehlt nur noch ein Sieg!“

Die Vienna Capitals haben sich am Tag vor dem Showdown gegen Titelverteidiger KAC noch einmal verstärkt. Ihren letzten Tauschvorgang der Saison nützten die Wiener, um einen alten Bekannten nach Österreich zu holen: Ivo Jan. Ivo Jan ist den Österreichischen Eishockeyfans kein Unbekannter. Der Slowene spielte im vergangenen Jahr für die Graz 99ers und war damals sogar Top Scorer in der Bundesliga. Danach verschlug es den Top Stürmer in die DEL, wo er sich bei den Krefeld Pinguinen durchsetzte und erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte.

Mit Krefeld hatte Jan nichts im Play Off Kampf mitzusprechen und ging daher in die Heimat, wo er Olimpija Laibach für die Play Offs verstärkte. Ein gutes Zeichen für die Caps, denn mit seinem Team in Slowenien wurde Jan am vergangenen Wochenende Meister! Nun soll er das Kunststück schaffen und binnen weniger Tage seinen zweiten Titel holen.

Ivo Jan wird als Ersatz für den angeschlagenen Bob Wren geholt - und das lediglich für ein Spiel. Wren hatte sich im fünften Finale gegen den KAC eine Verletzung zugezogen und kann in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden. Die Vienna Capitals ermöglichen in Zusammenarbeit mit Premiere und der Magistratsdirektion 36-V für all jene Caps-Fans, die aufgrund der großen Kartennachfrage kein Ticket für den Meisterschafts-Showdown mehr bekommen haben, eine Live-Übertragung via Riesenleinwand neben der Albert Schultz-Halle.

Die Szenen von heute Nachmittag: Riesenansturm an den Kassen der Albert Schultz-Halle, die Nachfrage nach Finaltickets für das alles entscheidende Spiel war riesengroß. Sehr schnell haben die Caps, die Stadt Wien und Premiere reagiert und binnen zwei Stunden diese große Fan-Veranstaltung organisiert. Premiere-Kommunikationschef Stöckel betont: „Die gute Zusammenarbeit zwischen den drei beteiligten Parteien machte es möglich, ein in dieser Größenordnung noch nie dagewesenes Fan-Event in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen. Damit reagiert Premiere auf diese einzigartige und spannende Finalserie – ein kleines Geschenk an die tollen Eishockeyfans.“ Auch Caps-Manager Hans Schuller, der federführend an diesem Projekt beteiligt war, lobt die unbürokratische Zusammenarbeit: „Es ist wirklich toll, dass wir binnen so kurzer Zeit so etwas organisieren konnten. Neben der hervorragenden Zusammenarbeit mit Premiere möchte ich mich hier aber auch bei Obersenatsrat Bachl und Frau Diplomingenieur Brusbauer für ihre Unterstützung bedanken.“

Die Videowall (sie wird neben der Schultz-Halle aufgestellt werden) ist 40 m² groß und war zuletzt bei der Übertragung des Papst-Begräbnisses in Rom im Einsatz. Eigentlich war die Riesenleinwand bereits wieder auf dem Weg Richtung Deutschland, im letzten Moment konnte die Überstellung jedoch noch verhindert werden, derzeit ist der 17 Meter lange Truck mit der Videowall bereits nach Wien unterwegs. Damit bietet sich all jenen Fans, die nicht an eine der begehrten Karten gekommen sind, und die trotzdem den großen Meisterschafts-Showdown in Gesellschaft mit gleichgesinnten Fans verbringen wollen, die Gelegenheit, das Match doch noch „live“ mitzuerleben. Dank der Übertragung von Premiere (inklusive Vor- und Nachberichterstattung) verpassen die Wiener Eishockeyfans auch „außerhalb“ der Albert Schultz-Halle keine Sekunde von der spannenden Meisterschaftsentscheidung. (hockeyfans.at)


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