Wieder kein Pflichtspielsieg gegen Assenheim

Die Chiefs starteten bei sommerlichen Temperaturen mit vier Reihen ins Spiel und hatten sich dabei viel vorgenommen. Die Gäste störten den Spielfluss der Uedesheimer allerdings früh, was der Hellwig-Truppe wenig behagte. So schlichen sich zahlreiche kleine Fehler ein, die die Patriots mit einem Doppelschlag bestraften. Unger (9.) und May (10.) trafen binnen 23 Sekunden und es stand 0:2. Doch die Chiefs spulten ihr Programm weiter ab und Stephan Kreuzmann verkürzte auf 1:2 (16.). Das noch im ersten Drittel der Ausgleich fiel, hatten die Hausherren Max Rejhon zu verdanken, der in den 19. Minute zum 2:2 einnetzte.
Den Aufwind wollte man auch ins Mitteldrittel mitnehmen, aber der Schuss ging erst nach hinten los, und danach gelang auch wenig. Die Gäste brauchten nur 19 Sekunden um erneut in Führung zu gehen (2:3 / Kluin / 21.), danach machten sich die Uedesheimer das Spiel durch Strafzeiten und viele kleine Unachtsamkeiten selber schwer. Im Spiel nach vorne hatte man zudem Pech, Kapitän Marcel Mörsch scheiterte mehrfach an Latte und/oder Pfosten, hinten war der Arbeitstag von Keeper Olli Derigs nach den Gegentreffern Nummer 4 (Unger / 25.) und 5 (Patejdl / 26.) beendet. Malte Rütten kam für ihn ins Spiel, aber auch er konnte zunächst das 2:6 nicht verhindern. Erneut hatte May getroffen (32.). Tim Schmitz sorgte mit seinem Treffer zum 3:6 in der 36. Minute nochmal für Hoffnung. Die Pausenansprache von Wolfgang Hellwig schien dann gefruchtet zu haben. Er baute seine Reihen um, ließ nur noch zwei Angriffsformationen aufs Feld und seine Jungs legten einen formidablen Zwischenspurt hin. Die Patriots mussten ihrem hohen Tempo jetzt ein wenig Tribut zollen und sahen sich zudem einem Malte Rütten gegenüber, der alles menschenmögliche unternahm, um sein Tor sauber und seine Mannschaft im Spiel zu halten.
Robert Linke läutete die Aufholjagd ein (4:6 / 47.), Kreuzmann (51.) und Mike Höfgen (54.), der wie schon gegen Kaarst mit einer „Bombe“ erfolgreich war, glichen das Spiel aus. 6:6, noch knapp sieben Minuten zu spielen. Jetzt wollte man vielleicht zu viel, verließ sich über die Maßen auf Rütten, und vergaß dazu auch, dass der Gegner ja auch nicht freiwillig die Punkte in Uedesheim lassen wollte. Barta bestrafte die Uedesheimer Naivität mit der erneuten Führung für die Patriots (6:7 / 57.). In der kurzen Zeit, die nun noch blieb, musste man noch mehr Risiko nehmen. Am Schluss standen sogar fünf Feldspieler auf dem Platz, dafür war das Uedesheimer Tor leer. Und das Risiko wurde belohnt. Exakt neun Sekunden vor dem Ende stand Linke goldrichtig und bugsierte einen Abpraller am soliden Patriots-Keeper Dombrowsky vorbei zum Ausgleich in die Maschen (7:7 / 60.).
„Unter dem Strich ist das ein gerechtes Ergebnis. Sicher wollten wir mehr, aber so wie es gelaufen ist, sind wir mit dem Punkt auch zufrieden“, kommentierte Team-Manager Peter Lehmann nach der Partie. Damit haben die Chiefs zwar auch das 6. Spiel in Folge nicht verloren, haben sich aber vorerst den unrühmlichen Titel des Unentschiedenkönigs der Liga gesichert. Bereits zum 5. Mal in dieser Saison konnte man nur einen Zähler ergattern. Damit bleibt man zwar auf dem 6. Platz und weiter in Schlagdistanz von Bissendorf, allerdings hat man den direkten Vergleich mit den Rhein-Main Patrios verloren und kann von diesen noch eingeholt werden. Essen auf Rang 7 lauert mit zwei Zählern Rückstand ebenfalls noch. Krefeld belegt den ersten nicht-Play-Off-Platz, aber da müsste schon viel zusammen kommen, wenn die Seidenstädter den Chiefs bei sechs Punkten Rückstand, einem Spiel mehr und nur noch vier zu spielen Partien nochmal gefährlich werden sollten.
Nächste Woche, am 11. August, geht es für die Chiefs über den Rhein zu den ums sportliche Überleben kämpfenden Düsseldorf Rams, die fünf Spiele vor Saisonende überraschend auf einem Abstiegsplatz rangieren. Um 17 Uhr beginnt die Partie im Sportpark Niederheid.