Wenn’s auf dem Spielfeld kracht: Erste Hilfe bei Hockey-UnfällenTipps & Tricks

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Unfälle sind leider keine Seltenheit, sei es durch Zusammenstöße mit anderen Spielern, Stürze oder den Umgang mit dem Schläger. Wichtig ist in jedem Fall, schnell und richtig zu handeln.

Im Fall eines Unfalls ist es entscheidend, rasch zu reagieren, die Situation richtig einzuschätzen und Erste Hilfe zu leisten. Wie das geht, zeigt der folgende Beitrag.

Erste Schritte nach einem Unfall

Egal, ob es sich um eine Platzwunde, eine Prellung oder gar einen Verdacht auf eine Fraktur handelt – die ersten Minuten nach einem Unfall sind entscheidend. Schnell eingreifen kann helfen, die Situation zu stabilisieren, bis professionelle Hilfe vor Ort ist.

Zu Beginn sollte die betroffene Person ruhiggestellt werden. Jede Bewegung könnte die Verletzung verschlimmern, insbesondere bei Verdacht auf eine Fraktur oder Kopfverletzung. Es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Wichtige Ausstattungen für die Erstversorgung

Ein Notfallrucksack ist unerlässlich, um im Ernstfall schnell und umfassend versorgen zu können. Er enthält unter anderem eine Vielzahl von medizinischen Instrumenten und Verbrauchsmaterialien, die bei der Erstversorgung von Verletzten helfen. Ein gut ausgestatteter Rucksack kann sowohl bei kleineren Verletzungen als auch in ernsteren Fällen hilfreich sein.

Ein gut gefüllter Rucksack könnte zum Beispiel ein Blutdruckmessgerät, ein Stethoskop und eine Diagnostikleuchte beinhalten. Diese Ausstattungen helfen dabei, den Zustand der verletzten Person genauer zu beurteilen und gegebenenfalls die Vitalzeichen zu überwachen.

Des Weiteren sind Einmalbeatmungsbeutelsets wie das AMBU Spur II, inklusive Maske und O2-Zuleitungsschlauch, für Atemwegsnotfälle unverzichtbar. Auch ein Blutzuckermessgerät und Sofortkühlkompressen sind oft nötig, um schnelle Erste Hilfe zu leisten.

Richtige Einschätzung der Verletzung

Die erste wichtige Aufgabe nach einem Unfall ist es, die Verletzung korrekt einzuschätzen. Dabei kommt es darauf an, wie schwer die Verletzung ist. In vielen Fällen sind die Symptome sofort erkennbar, aber nicht immer. Bei der Einschätzung spielen sowohl das Verhalten der betroffenen Person als auch die Art des Unfalls eine Rolle.

Bei Prellungen und Verstauchungen zeigt sich häufig sofort eine Schwellung, während bei Frakturen häufig eine Fehlstellung oder extreme Schmerzen auftreten. Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel können auf eine Gehirnerschütterung hinweisen und sollten immer ernst genommen werden. Auch Atemnot, starke Blutungen oder ein deutlicher Schockzustand erfordern sofortige Maßnahmen.

Sofortige Maßnahmen bei Verletzungen

Je nach Art der Verletzung sollten sofort entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

●       Blutungen: Bei offenen Wunden sollte zuerst die Blutung gestoppt werden. Ein Verband kann dabei helfen, den Blutverlust zu minimieren. Wird die Verletzung durch einen starken Schlag verursacht, kann es auch zu inneren Blutungen kommen, die nicht sofort sichtbar sind. In solchen Fällen ist es wichtig, die betroffene Person so ruhig wie möglich zu halten und auf professionelle Hilfe zu warten.

●       Frakturen: Wenn ein Verdacht auf eine Fraktur besteht, sollte die betroffene Stelle ruhiggestellt werden. Ein geeignetes Mittel zur Stabilisierung ist eine Schiene. Die Verwendung einer Schiene, wie der SPLINT Schiene, kann dabei helfen, die betroffene Gliedmaße zu immobilisieren und den Schmerz zu lindern.

●       Atemnot und Kopfverletzungen: Bei Verdacht auf eine Kopfverletzung oder Atemnot sollte der Verletzte in eine stabile Seitenlage gebracht werden, falls er bei Bewusstsein ist. Die Atemwege sollten unbedingt freigehalten werden, und im Notfall sollte ein Beatmungsbeutel wie der AMBU Spur II verwendet werden, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.

Professionelle Hilfe anfordern

Ein entscheidender Punkt bei der Unfallversorgung ist, dass so schnell wie möglich professionelle Hilfe angefordert wird. In vielen Fällen kann der schnelle Zugang zu einem Rettungsdienst den Unterschied machen. Die Rettungskräfte haben die nötige Ausrüstung und Fachkenntnis, um die verletzte Person schnell und effektiv zu versorgen.

Im Vorfeld eines Unfalls sollte sichergestellt werden, dass jeder Spieler und jedes Teammitglied mit den wichtigsten Notrufnummern und den nächstgelegenen Rettungsdiensten vertraut ist.

Umgang mit Schockzuständen

Nach einem Unfall kann die betroffene Person in einen Schockzustand geraten, der durch Symptome wie Blässe, Zittern, schnellen Puls und Übelkeit gekennzeichnet ist. Der Schock kann sowohl durch den Schmerz als auch durch die Angst vor einer schweren Verletzung ausgelöst werden.

Um einem Schock entgegenzuwirken, sollte die betroffene Person ruhig gehalten werden. Wärme und eine möglichst bequeme Position sind wichtig, um den Kreislauf zu stabilisieren. Ein Wärmekissen oder eine Decke kann helfen, die Körpertemperatur zu regulieren, während eine stabile Lagerung die Blutzirkulation unterstützt.

Psychologische Betreuung nach dem Unfall

Neben der physischen Versorgung ist es auch wichtig, psychologische Unterstützung anzubieten. Gerade bei schwereren Unfällen kann es zu Angst oder Panik kommen. Ein beruhigendes Gespräch und eine ruhige Atmosphäre können helfen, die betroffene Person zu stabilisieren und auf die weitere Behandlung vorzubereiten.

Gerade im Mannschaftssport, wie beim Hockey, ist es wichtig, dass alle Beteiligten ein gewisses Maß an Ersthilfe-Kenntnissen haben. So kann nicht nur die richtige medizinische Versorgung gewährleistet, sondern auch ein Gefühl der Sicherheit und Zusammenhalt innerhalb des Teams vermittelt werden.

Prävention von Verletzungen

Neben der Behandlung von Unfällen spielt auch die Prävention eine wichtige Rolle. Regelmäßige Schulungen zur richtigen Technik und das Tragen von Schutzausrüstung können dazu beitragen, das Risiko von Verletzungen zu minimieren. In vielen Fällen lässt sich durch präventive Maßnahmen der Schweregrad von Verletzungen verringern. Auch Halskrausen verpflichtend zu nutzen, wäre sinnvoll.

Das richtige Aufwärmen und Dehnen vor dem Spiel, sowie das Einhalten der Regeln zur Fairness und Sicherheit, können helfen, gefährliche Situationen auf dem Spielfeld zu vermeiden.

Fazit

Hockey-Unfälle sind leider Teil des Spiels. Doch mit der richtigen Vorbereitung und schnellen Reaktion lassen sich viele Unfälle gut bewältigen. Ein gut ausgestatteter Notfallrucksack, Kenntnisse in der Erste-Hilfe-Behandlung und die richtige Einschätzung der Verletzung sind unerlässlich, um im Ernstfall effektiv handeln zu können. Immer daran denken: Schnelles Handeln und professionelle Hilfe sind entscheidend für die sichere Rückkehr ins Spiel.


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