Wenn die Seuche am Schläger klebt...

Hotdogs besiegen KollnauHotdogs besiegen Kollnau
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Skaterhockey-Bundesligist Hotdogs Bräunlingen hat das erste Relegationsspiel gegen den Zweitligisten Salt City Boars Lüneburg mit 3:4 (1:0, 0:1, 2:3) verloren und steht mit einem Bein in der 2. Bundesliga.

Die Hotdogs gingen die Partie mit den Salt City Boars Lüneburg überlegt und keinesfalls überhastet an. Nicht den ersten Fehler zu machen, hatte oberste Priorität. Und so vergingen einige Minuten, bis die Dogs sich erste gute Möglichkeiten erspielten und Gäste-Keeper Koenecke mit verheißungsvollen Herausforderungen konfrontierten. Die Salt City Boars sollten in der gesamten Partie sage und schreibe zehnmal das Sünderbänkchen drücken, zu selten gelang es den Gastgebern aber, daraus Kapital zu schlagen. In der 14. Minute war Andreas Bernstorff per Rebound zur Stelle und konnte den zunächst geklärten Distanzschuss von Vorlagengeber Martin Lange zur umjubelten 1:0-Führung verwerten. Die Boars, aufgrund ihrer destruktiven Spielweise sehr zurückhaltend und abwartend, gingen in der Folgezeit aber etwas größeres Risiko, um sich nun aus der bis dato deutlichen Umklammerung der Hausherren zu befreien und kamen dadurch zu guten Möglichkeiten, die jedoch sichere Beute von Bräunlingens ruhig und abgeklärt agierendem Goalie Dominik Müller waren. Mit 1:0 ging es in die erste Pause.

Im Mitteldrittel sollte die zu Spielbeginn klar herrschende Überlegenheit der Hotdogs wieder zurückkehren, ja sogar noch deutlicher werden. Zum einen aufgrund der technischen und läuferischen Überlegenheit gegenüber dem Zweitligisten, zum anderen aber auch durch dauerhafte Überzahlsituationen, die sich für Bräunlingen immerzu ergaben. Allerdings: Auch im zweiten Abschnitt konnte alles, was bislang zugunsten der Dogs gelaufen war, nicht in Zählbares umgesetzt werden. Minutenlang befeuerte man das Gästetor aus allen Lagen, doch trotz der eigentlich sehr gut und systematisch gespielten Power Plays waren die daraus resultierenden Torschüsse keine all zu großen Herausforderungen für Koenecke im Lüneburger Tor und schossen den Gäste-Torhüter mit jedem weiteren, vereitelten Versuch wohl eher so richtig heiß, als das er deshalb ermüdet wäre. Die Folge kam, wie sie im Skaterhockey all zu oft kommt: „Wenn du sie vorne nicht reinmachst, dann kassierst du sie irgendwann hinten...“, war das Motto zum 1:1-Ausgleich für die Gäste, als Gäste-Kapitän Carius in der 29. Minute nach einem gewonnenen Bully aus kurzer Distanz abzog und Müller erstmals am gestrigen Abend bezwingen konnte. Im weiteren Verlauf des Abschnitts ergaben sich noch gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, doch beide Schlussmänner waren auf dem Posten und hielten die Kästen dicht.

Im Schlussdrittel sollte es dann aber noch einige Male klingeln – aber auf beiden Seiten. Die Dogs hatten es 40 Minuten lang verschlafen, ihre klare Überlegenheit zu einer deutlichen Führung zu nutzen und wurden in den letzten 20 Minuten dafür eiskalt bestraft. Zunächst war es Bräunlingens stärkster Mann an diesem Abend, Philip Butkus, der durch sein 2:1 nach Zuspiel vom ebenfalls gut aufgelegten Michael Rosenstihl für seinen aufopferungsvollen Einsatz in den zwei Dritteln zuvor, belohnt wurde und wunderschön verwerten konnte. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand, vielmehr tauchte Bräunlingen in den darauffolgenden Minuten wiedereinmal total ab und lud den Gegner auf unerklärliche Art und Weise zu dessen bester Phase ein. Und der sagte Danke und war zur Stelle: Erst erkannte Fitzner in der 47. Minute das plötzliche Durcheinander im Bräunlinger Abwehrverbund gut und schloss nach einem Gerangel vor dem Bräunlinger Tor zum Ausgleich ab, kurz darauf war Fitzner in der 48. Minute erneut zur Stelle und verwertete einen Direktschuss unhaltbar zur erstmaligen Gästeführung – 2:3. Damit aber nicht genug, Bräunlingen war nun völlig von der Rolle und bekam in der 53. Minute gar auch noch das 2:4 durch Jeschke eingeschenkt, das Spiel war um 180 Grad auf den Kopf gestellt. Bräunlingen nahm eine Auszeit, um die Situation ein wenig zumindest zu entschärfen und kam kurz darauf in der 54. Minute durch den fleißigen und bemühten Martin Lange zum 3:4-Anschluss. Dabei blieb es aber, nach einer Gästeauszeit Sekunden vor dem Ende wollten die Hausherren den Ausgleich noch mit der Brechstange erzwingen, doch vergebens, Spiel eins geht an die Salt City Boars Lüneburg.


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