Vier Punkte aus NRW entführt

Müde wirkten die Tuniberger zu Beginn des Spiels am Samstag in Langenfeld. War es die lange Anreise, oder war der Kopf noch nicht frei nach der knappen Niederlage gegen Atting und dem Aus im Pokal gegen Duisburg, man weiß es nicht. Sehr fahrig und unkonzentriert wirkte der HCM, die Devils aus Langenfeld schneller, bissiger und vor allem konzentrierter in den Zweikämpfen waren die klar spielbestimmende Mannschaft, so verwundert es auch nicht, dass es zur ersten Pause 1:0 für die Gastgeber stand. Im zweiten Drittel das gleiche Bild, und die nächsten beiden Treffer für die Devils. Es war dann Kapitän Simon Schmidt, der die Panther zurück in die Partie brachte. In Überzahl konnte er mit einem Gewaltschuss Goalie Koziol überwinden konnte. In der 38. Minute die Szene, die das Spiel zum Kippen brachte: Langenfeld in Überzahl, doch das Tor schoss Nikolas Linsenmaier für den HCM in Unterzahl, wohl der Knackpunkt. Mit 2:3 ging es in die letzte Pause, danach spielte eigentlich nur noch Merdingen. Eigengewächs Max Sauer traf mit seinem ersten Tor bei den ersten Herren zum 3:3. Merdingen jetzt klar besser eine Chance reihte sich an die nächste ehe erneut Linsenmaier zur ersten Führung traf. Es folgte eine knifflige Aktion: Ein langer Ball der Langenfelder, Markus Suttner wollte hin, doch da er zehn Meter, bevor er zum Ball kam, umgerissen wurde und die Pfeife der sehr guten Schiedsrichter stumm blieb, lief ein Langenfelder alleine auf Marco Schmidt im HCM-Gehäuse zu und verwandelte eiskalt zum 4:4. Kein Problem für Assistenz-Kapitän Kevin Bitsch, der in Überzahl den viel umjubelten Siegtreffer erzielte.
„Es war sehr mühsam zu Beginn, wir kamen irgendwie überhaupt nicht ins Spiel. Die Devils waren sehr stark, das Spiel hätte auch gut anders ausgehen können.“, ein erschöpfter aber glücklicher HCM-Verteidiger Thomas Reinhart.
Am Sonntag ging es gegen die wieder erstarkten Commanders aus Velbert. Das erste Drittel hatte drei Höhepunkte: Das 1:0 für Velbert, den Ausgleich für Merdingen und einen Stockendenstoß von Velberts Doden, den die sehr unglücklich wirkenden Schiedsrichter nicht gesehen hatten. Velbert spielte immer nah an der Grenze des erlaubten, der HCM versuchte spielerisch das ganze für sich zu entscheiden. Zweites Drittel: Die Führung der Commanders konnte Linsenmaier in feiner Einzelleistung wieder ausgleichen. Nach dem 3:2 für Velbert nahm Spielertrainer Thomas Rutkowski eine Auszeit und appellierte erneut an seine Spieler, sich nicht auf die Nickligkeiten einzulassen, sondern sich auf das zu konzentrieren, was die Panthers in dieser Saison stark macht: gepflegtes Passspiel. Es funktionierte, Kevin Bitsch besorgte mit einem Doppelschlag in der 36. und 37. Minute die Führung für Merdingen. Gleich nach Wiederbeginn schraubte Markus Suttner das Ergebnis auf 5:3 hoch. Der HCM jetzt Herr im Haus, doch anstatt das Spiel zu verwalten, der gleiche Fehler wie gegen Atting. Harakiri-Hockey nach vorne bewirkte einen Konter den Schmitz für Velbert zum Anschluss nutzte, also wieder zittern. In der 56. Minute schlugen sich die Commanders in Person von Carsten Günther dann selbst, einem Kopfstoß folgte die Spieldauerstrafe und Merdinger Überzahl bis zum Schluss die Rutkowski zum 6:4 Endstand nutzte.
„Ein hartes Wochenende, ich glaube, es gibt keinen Spieler, der nicht mit Schmerzen nach Hause fährt, doch für vier Punkte nimmt man einiges in Kauf. Das ist es auch, was zählt. Zwei Spiele, zwei Siege, das haben wir uns redlich verdient“, sagte Assistenz-Kapitän Kevin Bitsch.
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