Vier Gegentore in eigenem Überzahlspiel

Das, was die Rostocker
Nasenbären in der 1. Skaterhockey-Bundesliga Nord am Sonnabend
ablieferten, war schlichtweg nicht ligatauglich. Selbst die 100
Zuschauer in der Sporthalle Bertha-von-Suttner-Ring riss bei der 2:11
(0:3, 2:6, 0:2)-Niederlage gegen den SHC Rockets Essen der
Geduldsfaden.
Dabei wurmte nicht so sehr die Niederlage, sondern viel
mehr die Art und Wiese, wie sich die Nasenbären von den Gästen
teilweise vorführen ließen. Besonders Keeper Felix Thomas
konnte einem leid tun. Er hielt reihenweise Schüsse der Rockets
und wurde dann immer wieder von seinen Vorderleuten bei Gegentoren im
Stich gelassen. Für ihn war es frustrierend, dass Essen sogar in
Unterzahl wie ein Messer durch weiche Butter durch die
Rostocks-Defensive marschierte und unbehelligt vollenden konnte. Und
dies in 60 Spielminuten gleich viermal. Im ersten Drittel spielten
sich die gastgebenden Nasenbären zunächst gute
Tormöglichkeiten heraus. Als sie in der sechsten und siebten
Minute die Kugel nicht im Essener Kasten unterbringen konnten,
reagierte Essen überfallartig und erzielte das 1:0 (7.). In der
13. Minute dann mitten im Rostocker Powerplay das 0:2 und kurz vor
dem Pausensignal das 0:3, als Felix Thomas den Ball einmal nicht
richtig zu fassen bekam.
Der zweiten
Spielabschnitt hatte noch nicht einmal richtig begonnen, schon
zappelte die Plastkugel zum 0:4 (21.) im Rostocker Netz. Jetzt
schienen die Nasenbären endlich aufzumachen, erzielten das 1:4
(24.) durch Tino Walter auf Vorlage von Jörn Rydin und nach dem
zwischenzeitlichen 1:5 (25.) von Essen dann durch Jörn Rydin das
2:5 (39.) nach einem langen Pass von Christian Herrmann. Dann war
aber Schluss. Essen legte innerhalb von sieben Minuten bis zur
Drittelpause noch weitere vier Tore nach und entschied die Partie.
Im letzten Drittel
passierte dann nicht mehr viel. Die Nasenbären waren stehend
K.o. und nicht mehr in der Lage, Gefahr auszustrahlen. Essen tat nur
noch das, was unbedingt nötig war und erzielte so zwei weitere
Treffer zum 11:2-Erfolg. Ernüchterung bei den Rostocker
Nasenbären, die eines ihrer schlechtesten Heimspiele
ablieferten. Personell spielten elf Rostocker gegen 13 Essener. Das
machte noch nicht so den Unterschied. Aber im Spiel am Ball, im
Umgang mit dem Schläger, im läuferischen Können, in
der Spielanlage und in der Treffsicherheit gab es zwischen dem
Tabellenvierten aus dem Ruhrgebiet und dem Elften, damit
Tabellenletzten von der Ostsee einen Unterschied wie Tag und Nacht.