Verloren, aber nicht wie ein Absteiger gespielt
Den Ausfall einiger Leistungsträger wie Thimo und Bastian Dietrich sowie Christian Perlitz konnten die Crash Eagles Kaarst in letzter Minute noch mit den beiden Neuzugängen Jan Taube und Udo Schafranski kompensieren, die sich neben körperlicher Präsenz auf dem Feld auch schon in die Torschützentabelle eintrugen. Am Ende spielte der Skaterhockey-Bundesligist gut, musste sich den Uedesheim Chiefs aber mit 7:11 (3:4, 2:4, 2:3) geschlagen geben.
Jan Taube spielte schon als Jugendlicher in Kaarst, kannte außerdem Coach Jan Opial von Kindesbeinen an und folgte seinem Hilferuf gerne. Beide wollen auch noch einige Spiele für Kaarst bestreiten.
Uedesheim fing heute sehr druckvoll an. Schoss aus jeder Ecke und die Eagles Verteidiger blockierten zu spät ihre Angreifer. So stand es nach zwei Minuten schon 2:0. In der neunten Minute versenkte hingegen David Walczok in Überzahlsituation einen Knaller ins Tor von Oliver Derigs und Kaarst hatte neue Hoffnung geschöpft. Allerdings fiel der dritte Uedesheimer Treffer gleich eine Minute später, sodass der alte Abstand beibehalten wurde. Es kam noch heftiger. In der zwölften Minute erhöhte Robert Eefting auf 4:1. Kaarst ließ sich nach einer Auszeit des Trainergespanns Jan Opial und Bastian Dietrich neu einstimmen. Erfolgreich. Denn sie kamen in der 18. und 20. Minute auf 3:4 heran. England-Import Scott Clark konnte nach präziser Vorlage von Tim Hauck seinen ersten Treffer im Adler-Trikot verzeichnen. 50 Sekunden vor der ersten Pause brillierten die beiden Neuzugänge und Taube legte auf Schafranski auf, der den Ball nur kurz antippte und den Ball damit zwischen die Beine des Torhüters lupfte.
Zu Beginn des zweiten Drittels hatten sich die Eagles besser auf die Scharfschützen der Chiefs eingestellt. Dennoch konnten sie in der 25. Minute den nächsten Treffer zum 5:3 nicht vermeiden. Doch gleich setzten sie nach und kamen wieder auf 4:5 (26.) heran. Pascal Mackenstein netzte als letzter Mann ein. Dann folgten zehn dominante Minuten der Gastgeber, in denen sie dank auch einiger Kaarster Strafzeiten auf 8:4 davonziehen konnten. Den 5:8-Anschlusstreffer gelang Jan Taube 40 Sekunden vor der zweiten Pause
Das letzte Drittel begann rasant. Nach 24 Sekunden erhöhten die Gasgeber auf 9:5, und Kaarst legte 60 Sekunden später durch Udo Schafranski zum 6:9 nach. Allerdings folgte dann der unschöne Teil dieser Begegnung. Nachdem sich Chiefs-Kapitän und Nationalspieler Marcel Mörsch über eine nicht gegebene Strafzeit gegen einen Kaarster Spieler noch beschwerte, nahm er über das halbe Feld ungestüm Anlauf auf den ballführenden Pascal Mackenstein und erwischte ihn mit einem Check in den Nacken. Mackenstein blieb 30 Minuten lang bewegungslos liegen, ehe Sanitäter und Notarzt ihn ins Krankenhaus fuhren. Für diese Aktion gaben die Schiedsrichter eine Zwei-Minuten-Strafe, die sie auch später nicht in eine 5-Minuten-Strafe mit Verletzungsfolge umwandelten. Das passiert recht selten, dass ein Abtransport ins Krankenhaus nur mit zwei Minuten bestraft wird. Der Kaarster Spielfluss war nach Wiederbeginn etwas gelähmt und Kaarst konnte diese zwei Minuten nicht nutzen. Schneller fanden die Uedesheimer wieder ins Spiel und erhöhten in den Minuten 47. und 54. Minute auf 11:7, kurz unterbrochen von Tim Hauck, der in der 53. Minute zum zwischenzeitlichen 7:10 traf.
Schlimmer traf es den verletzten Pascal Mackenstein, bei dem eine schwere Gehirnerschütterung festgestellt wurde und eine zusätzliche Nacht im Krankenhaus verbringen darf.