Uedesheim verspielt Führung

Uedesheim verspielt FührungUedesheim verspielt Führung
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Bereits vor dem Spiel gab es für Coach Wolfgang Hellwig schlechte Nachrichten. Neben den Eishockeyspielern war auch Denis Nimako verhindert und Max Rejhon fiel kurzfristig – und wahrscheinlich auch langfristig – mit gesundheitlichen Problemen aus. So blieben Hellwig knapp drei Reihen, die auch von Beginn an seine Taktik gut umsetzten. Zwischen den Pfosten gab es ein Duell der letztjährigen Kollegen. Olli Derigs begann für die Chiefs, Marc Baumgarth für die Rheinos.

Die Gäste kamen anfangs besser rein in die Partie, auch begünstigt durch zwei Uedesheimer Strafzeiten. Die zweite nutzte Weisheit dann zur Führung (0:1 / 9.). Doch auch die Chiefs spielten heute gut mit einem Mann mehr, und Marcel Mörsch nutzte die erste sich bietende Gelegenheit zum Ausgleich (1:1 / 11.). Dieser Treffer gab den Chiefs noch mal so richtig Schwung. Defensiv ließ man wenig bis gar nichts zu. Die Gäste verzweifelten ein ums andere Mal mit dem Ball hinter ihrem eigenen Tor. Die Chiefs zeigten dagegen viel Geduld und ein paar schöne Spielzüge.  Robert Linke belohnte seine in neuen Trikots angetretene Mannschaft mit dem Führungstreffer (2:1 / 15.). Danach stand Baumgarth mehr im Fokus als ihm lieb sein konnte, hielt seine Mannschaft aber mit guten Paraden im Spiel. In doppelter Unterzahl war er kurz vor der ersten Drittelpause dann aber auch chancenlos, Linke traf zum zweiten Mal an diesem Sonntag (3:1 / 20.).

Auch im zweiten Drittel hatten die Chiefs das Spiel zunächst im Griff. Allerdings verpasste man es, sich auch durch Tore zu belohnen. Im Gegenteil. Kemmerling traf aus der Distanz zum 3:2 (25.). Doch noch hatten die Chiefs die passenden Antworten parat. Neuzugang Marco Hellwig setzte nur eine Minute später zu einem sensationellen Solo an und stellte den vielumjubelten alten Abstand wieder her (4:2 / 26.). Kurz darauf leisteten sich die Rheinos eine weitere Strafzeit und am Ende einer ganzen Serie von guten Einschussmöglichkeiten war es Tim Schmitz, der mit dem 5:2 die vermeintliche Vorentscheidung herbeiführte (30.).  Zu diesem Zeitpunkt hätten wohl nur die wenigsten der gut 100 anwesenden Zuschauer noch darauf gewettet, dass das Spiel noch mal kippen könnte, aber was danach passierte, wurde von vielen Anwesenden am Ende als „wie immer gegen Köln“ beschrieben. Die Chiefs kämpften weiter aufopferungsvoll, aber manchmal auch ein wenig über der Grenze und fanden sich in den letzten 25 Minuten ganze zwölf Minuten auf der Strafbank wieder. Zudem erleichterte eine gelbe Karte gegen Tim Schmitz die enge personelle Situation nicht unbedingt. Keeper Olli Derigs rückte nun mehr und mehr in den Fokus, spielte stark und hielt seine Farben zunächst im Rennen. Erneut war es Kemmerling, der ihn zum 5:3 überwinden konnte (38.).

Bedingt durch den kleinen Kader und die vielen Strafzeiten gingen die Chiefs im letzten Abschnitt sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch. Die kämpferische Abwehrschlacht zehrte an den Kräften und so konnte man nur ganz selten überhaupt mal für Entlastung sorgen. In der 48. Minute brachte Weisheit die Rheinos auf einen Treffer ran (5:4) und spätestens jetzt begann das große Zittern. Derigs gab weiter alles und hatte auch das Glück des Tüchtigen bei einem Latten- und einem Pfostentreffer der Gäste. Auf der anderen Seite konnte Bankewitz, der Baumgarth nach dem fünften Treffer im Kölner Kasten abgelöst hatte, einen Alleingang von Linke so grade noch auf der Linie retten und war auch bei einem scharfen Schuss von Sebastian Schreiber zur Stelle. Die Kölner feuerten nun aus allen Rohren und wurden in der 58. Minute belohnt. Weisheit traf zum 5:5. Doch damit hatten die Gäste noch nicht genug. Sie machten weiter Druck und als ein das Spielfeld verlassender Ball dem Uedesheimer Kapitän Marcel Mörsch exakt eine Minute vor Spielende als Spielverzögerung ausgelegt wurde, bekamen die Rheinos noch mal die Chance in Überzahl. Und diese nutzten sie nur 12 Sekunden später. Die drei Uedesheimer Verteidiger ließen Merkel unmittelbar vor Derigs zu viel Platz und der Routinier bedankte sich mit dem Siegtreffer (5:6 / 60.).

In den letzten Sekunden ging für die Chiefs nichts mehr nach vorne und die erste Niederlage war besiegelt. Natürlich war man enttäuscht über die Niederlage, aber besonders die erste halbe Stunde machte den Verantwortlichen Mut. „Ich bin stolz auf die Jungs“, so Coach Wolfgang Hellwig nach dem Spiel. „Die Kölner waren zur Hälfte mausetot. Das sie noch mal so zurückgekommen sind, lag nicht nur an uns.“ Besonders die letzten beiden Strafzeiten fand Hellwig hart. „Die muss man sicher nicht geben.“ Aber sein Blick geht auch nach vorne. „Die Jungs haben gesehen was sie erreichen können wenn sie diszipliniert sind und jeder für jeden rennt. So müssen wir in Lüdenscheid auftreten, dann können wir dort was holen.“ Am 3. März gastieren die Chiefs um 19.30 Uhr bei den Highlandern in Lüdenscheid.


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