Uedesheim Chiefs: Böcke enthörnt!

Die Uedesheim Chiefs haben den ersten Härtetest der Saison souverän
gemeistert und am Samstagabend bei den bisher noch ungeschlagenen
Düsseldorf Rams mit 5:0 (2:0/1:0/2:0) gewonnen. Vor 150 Zuschauern im
Sportpark Niederheid waren es die Hausherren, die nach ein paar Minuten
des gegenseitigen Beschnupperns das Heft in die Hand nahmen und Druck
auf das Uedesheimer Tor machten. Doch bereits in dieser frühen Phase
der Partie stand die Defensive der Chiefs sicher und auch Keeper Oliver
Derigs war schon in der Anfangsphase des Spiels ein sicherer Rückhalt.
Wie aus dem Nichts dann die Führung der Chiefs: Sebastian Klerings zog
einfach mal ab und sein Gewaltsschuss landete genau im Winkel des
Rams-Tores (11. Minute). Die Hausherren antworteten mit wütenden
Angriffen auf diesen Rückstand, und Oliver Derigs musste ein ums andere
Mal akrobatisch eingreifen, um seine Farben in Führung zu halten. In
der 16. Minute war es dann Routinier Ingo Caspary, der das 2:0 für die
Chiefs erzielte. In Höhe der Mittellinie erkämpfte sich Caspary die
Kugel, tanzte in altbewährter Manier drei Gegenspieler aus und ließ dem
Keeper der Rams bei seinem platzierten Schlenzer aus kurzer Distanz
keine Abwehrchance. Auch dieser Treffer schmeckte den Rams nicht, aber
bis zum Ende des ersten Drittels konnten sie nicht mehr viel vor dem
Uedesheimer Tor bewirken. Im Gegenteil: Bei einem Konter zielte
Chiefs-Kapitän Marcel Mörsch etwas zu genau und verpasste das 3:0 nur
um Zentimeter. Das zweite Drittel der hart aber zumeist fair geführten
Partie wurde dann immer wieder durch Strafzeiten gegen beide
Mannschaften geprägt und es ergaben sich Chancen auf beiden Seiten. Als
in der 26. Minute dann auf einmal nur noch zwei Uedesheimer Feldspieler
auf dem Parkett standen, fiel die Vorentscheidung. Nationalverteidiger
Patrick Komor fing einen Querpass des Ramser Überzahlblocks ab,
sprintete über das gesamte Feld und platzierte die Kugel genau zwischen
den Schonern des Ramser Keeper hindurch zum 3:0. Den Rest dieser und
auch alle weiteren Unterzahlsituationen meisterten die Chiefs
bravourös. Keeper Oliver Derigs stand weiter unter Dauerbeschuss und
war weiterhin der Fels in der Brandung. Einmal hatte er Glück, als ihm
der Pfosten half, aber ansonsten hatte er zu jedem Schuss die Richtige
Parade als Antwort parat. Aber die Verteidiger der Chiefs machten es
ihrem Keeper auch weitgehend einfach. Es wurden zumeist nur Fernschüsse
zugelassen, und auf diese hatte Derigs stets beste Sicht. Natürlich
hatten auch die Chiefs noch einige Gelegenheiten zum Ausbau der
Führung, aber es fehlte oft die letzte Präzision im Abschluss, so dass
es mit einem beruhigenden 3:0 in die zweite Drittelpause ging. Wer nun
gedacht hatte, dass die Rams im letzten Drittel noch mal alles
versuchen würden, die Niederlage noch abzuwenden, sah sich getäuscht.
Der ganz grosse Druck war nun raus, die Chiefs kontrollierten die
Partie nun nach belieben und hatten weiterhin mit vielen Konterchancen
die Möglichkeit, das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben. Und zwei
Mal klingelte es auch noch im Kasten der Hausherren: Marcel Handrich
krönte eine schöne Einzelleistung in der 50. Minute zum 4:0 und exakt
13 Sekunden vor dem Ende war es Sebastian Muhs, der einen Abpraller zum
5:0 über die Linie drückte (60.). „Ein Lob an meine Mannschaft“, war
Trainer Mario Gundlach nach der Partie besonders von seiner Defensive
begeistert. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir trainiert und uns
auch vorgenommen haben. Es war klar, dass die Rams gleich von Anfang an
Druck machen würden. Aber die ganz grossen Möglichkeiten hatten sie
nicht, da wurde wirklich gut verteidigt. Und nach dem 3:0 haben die
Partie dann sicher kontrolliert. Da hätten wir nur im Abschluss noch
etwas abgeklärter sein müssen.“ Ein Extralob erhielt natürlich auch
Keeper Oliver Derigs. „Es ist generell schon ungewöhnlich, im
Skaterhockey ‚zu null’ zu spielen. Aber wenn man das dann bei einem
bisher noch ungeschlagenen Gegner schafft, dann hat natürlich auch der
Torwart einen grossen Anteil daran“, so Gundlach nach der Partie. Neben
Derigs verdienten sich auch Sebastian Klerings und der Ex-Düsseldorfer
Sebastian Schreiber Bestnoten in diesem Spitzenspiel. Betrachtet man
nun die Tabelle der 1. Bundesliga Süd, stehen die Chiefs zwar nur auf
Platz 3, haben auch zwei Spiele weniger gespielt als der Spitzenreiter
aus Köln. Liest man die Tabelle nach Minuspunkten, sind die Chiefs
Spitzenreiter. Damit ist die Niederlage in Heilbronn erstmal wieder
ausgemerzt, man hat es nun wieder selbst in der Hand, auch nach
Pluspunkten ganz nach vorne zu kommen. Am kommenden Sonntag (15 Uhr)
empfangen die Chiefs mit den Freiburg Beasts (7. Platz, 4 Spiele, 1
Sieg, 3 Niederlagen) einen durchaus schlagbaren Gegner im
„ChiefsGarden“.