Talfahrt geht weiter

Devils starten ins UnbekannteDevils starten ins Unbekannte
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Auch im dritten Spiel gab es nichts Zählbares für die SG Langenfeld Devils in der 2. Skaterhockey-Bundesliga. Die Teufel verloren ihr erstes Heimspiel trotz einer respektablen kämpferischen Leistung mit 9:10 (2:2, 3:3, 4:5) denkbar knapp gegen die Commanders Velbert.

In den ersten beiden Spielen gab es auswärts zwei herbe Klatschen für Langenfeld. Nach der überzeugenden Saisonvorbereitung hofften die Teufel noch, dass es sich dabei um Ausrutscher gehandelt hatte. Sie setzten alles auf ihr erstes Heimspiel gegen Velbert, die, wie Langenfeld, ebenfalls im letzten Jahr sportlich aus der 2. Liga abgestiegen waren. Auch Velbert bekam einen der freien Plätze angeboten, die sich durch den Verzicht der aufstiegsberechtigten Vereine ergeben haben. Es ging in diesem Spiel also nicht gegen einen der Favoriten der Liga, sondern vielmehr um einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Im ersten Drittel waren die Spielanteile etwa gleich verteilt. Langenfeld erzielte in Person von Markus Kruber das erste Tor der Partie in Unterzahl (3.), um direkt im Gegenzug den Ausgleich zu kassieren. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Velbert glänzte vor allem durch gute Einzelspieler, die mit ihrer läuferischen und technischen Stärke Langenfelds Keeper, Lutz Kaufmann, immer wieder forderten. Dieser wurde in der 14. Minute zum zweiten Mal überwunden, Velbert ging erstmals in Führung. Langenfeld kämpfte aufopferungsvoll für den Ausgleich, den Michael Kludig in der 19. Minute mit einem Schuss über große Distanz und etwas Glück erzielte.

Langenfeld hielt auch im zweiten Drittel das Tempo hoch. Trainer Lars Kehren integrierte hierfür die Juniorenspieler Marc-Andre Grefen, Felix Steboy und Timo Charwart und setzte insgesamt vier Reihen ein. Doch den engagierten Devils fehlte es etwas an Kreativität vor dem Abschluss, und in der Defensive schlichen sich vereinzelnd individuelle Fehler oder mangelnde Zuweisungen ein. Velbert spielte einen Tick cleverer und setzte dabei auf temporeiche Konter. Insgesamt war das Spiel weiter ausgeglichen und sehr spannend. Zunächst gingen die Gäste aus Velbert wieder in Führung (22.), ehe Tim Dorneth für den erneuten Ausgleich (22.) sorgte. Gegen Mitte des Drittels zog Velbert auf 5:3 davon, erst kurz vor Ablauf des 2. Abschnittes nutzten die Gastgeber zwei Überzahlsituationen durch Markus Kruber und Tim Dorneth um das Unentschieden wieder herzustellen.

Das 5:5 zu Beginn des letzten Drittels war bis dahin leistungsgerecht. Die Spannung war weiter auf Höchstniveau, denn nachdem Verbert abermals in der 44. Minute in Überzahl in Führung ging, glich Sebastian Schwickart (in Überzahl) postwendend aus. In den letzten 10 Minuten glitt den Devils das Spiel mehr und mehr aus den Händen. Die bekannte Abschlussschwäche führte zu Nervosität, Velbert behielt dabei einen kühlen Kopf. Zunächst trafen die Gäste erneut in Überzahl (51.), anschließend verwandelten sie einen Penalty (drei eigene Spieler im Torraum der Devils). Jost Henke erzielte in der 55. Minute den 7:8-Anschlusstreffer und brachte die Hoffnung zurück. Auch als Velbert direkt im Gegenzug auf 7:9 erhöhte ließen die Teufel die Köpfe nicht hängen. In der Schlussphase stieg die Spannung ins Unermessliche. Denn auch nach dem 7:10 (58.) stemmte sich Langenfeld gegen die drohende Niederlage. Ein weiteres Tor von Henke sowie der Anschluss in der 59. Minute durch Dorneth sollten jedoch die letzten Treffer für die Devils an diesem Tag bleiben. Die Auswechselung des Torhüters für einen fünften Feldspieler reichte nur für eben erwähntes Tor durch Dorneth.

Langenfeld bleibt nach dieser denkbar knappen Niederlage als einzig positive Erkenntnis, dass sie das Toreschießen nicht gänzlich verlernt haben. Auf der anderen Seite steht erneut eine hohe Anzahl von Gegentoren. So sieht es auch Lars Kehren, der mit seinem Team bereits nach drei Spielen mit dem Rücken zur Wand steht. „Letztlich stehen nach einer guten kämpferischen Leistung weiter null Punkte auf unserem Konto. Ich habe auch in diesem Spiel eine Steigerung gesehen, was die neun erzielten Tore verdeutlichen. Allerdings dürfen wir in einem Heimspiel gegen ein Team, das wie wir ebenfalls sportlich abgestiegen ist, keine zehn Tore bekommen. Ich sehe dringenden Handlungsbedarf. Wie genau dieser aussieht muss ich jedoch mit etwas Abstand zum heutigen Spiel analysieren“.

Viel Zeit zum handeln bleibt Kehren jedoch nicht, schon am nächsten Wochenende (25. April, 17:30 Uhr) steht das Rückspiel in Velbert an. Dann sollten die Devils endlich anfangen Punkte zu sammeln.