Spannendes Heim-Finale

Was war das für ein Heimspiel-Finale. Nach äußerst schnellem und intensiv geführten Spiel siegten die Rostocker Nasenbären glücklich, aber nicht unverdient, mit 9:6 (3:2, 4:3, 2:1) gegen den Tabellennachbarn in der Skaterhockey-Bundesliga, die Crash Eagles aus Kaarst.
Nachdem sich aus dem Kader der Nasenbären schon vor dem eigentlichen Beginn der Eishockey-Saisonvorbereitung schon reichlich „bedient“ wurde, brachten die Rostocker am gestrigen Abend gerade einmal noch acht Feldspieler aufs heimische Parkett. Da auch die Gäste, neben den bekannten Personalproblemen, kurzfristig auf weitere zwei ihrer Akteure verzichten mussten, stand man sich zumindest numerisch gleichwertig gegenüber.
Die Gästeführung durch Marco Hellwig egalisierte keine zwei Minuten später Kapitän Christian Herrmann. Die Hausherren bemüht, aber allzu oft blieben sie im geschickten Forechecking der Gäste hängen und hatten so ihre liebe Not mit den wieselflinken Kontern, die Felix Thomas ein ums andere Mal zu Glanztaten zwang. Umso erstaunlicher deshalb auch die 2:1-Führung der Hansestädter, als Neu-Nasenbär Robert Eichelbaum eine Art Befreiungsschlag Richtung Eagles-Tor abfeuerte, der von Christian Ciupkas Kelle noch den entscheidenden Impuls bekam, um den Weg vorbei am Kaarster Schlussmann zu finden. Gänzlich auf den Kopf gestellt wurde der Spielverlauf, als Alexander Thiels Schlagschuss erneut im Kasten der Gäste einschlug und die Nasenbären etwas überraschend mit zwei Toren Vorsprung in Front zogen. Den starken Eindruck der Gäste rettete dann eine knappe Minute vor Ende des Drittels Goalgetter Sascha Drehmann, der etwa von der Mittellinie abzog und auf 3:2 verkürzte, da dem Rostocker Schlussmann leicht die Sicht verstellt war.
Versprach der erste Abschnitt schon einiges an Spannung und Toren, setzten beide Teams im Mitteldrittel noch einen drauf. Zunächst schmorten die Hausherren zwar in Unterzahl, doch Christian Ciupka behauptete den Ball und schickte AlexanderThiel (22.) auf und davon, der im Nachfassen zum 4:2 vollstreckte. Dann folgte jedoch die stärkste Phase der Rheinländer; zunächst egalisierten Marco Hellweg (24.) und Tim Hauck (26.) innerhalb von nur zwei Minuten die Rostocker Führung und die Eagles übernahmen fortan das Zepter. Immer wieder kamen nun die Gäste zu Großchancen, quasi im Minutentakt, doch Nasenbären-Goalie Felix Thomas zeigte mit Glanzparaden und großem Einsatz erneut, warum er die unangefochtene Nummer 1 im Rostocker Tor und einer der Publikumslieblinge an der Warnow ist. Erst zu Mitte des Drittels konnten sich die Hausherren etwas aus der Umklammerung der Adler befreien. Mittels Doppelschlag schien den Adlern zunächst der Zahn gezogen. Erst netzte Routinier Frank Martin (31.) zum 5:4 ein, dann besorgte Christian Ciupka (32.) den sechsten Treffer der Mecklenburger. Das Spiel wogte nun hin und her und beide Teams begegnete sich wieder auf Augenhöhe. War Christian Ciupka zuvor schon mehrfach in aussichtsreicher Position an sich oder dem Schlussmann der Gäste gescheitert, klappte es in der 36. Spielminute dann erneut und er markierte das 7:4. Doch die Gäste waren noch nicht geschlagen und kämpften sich mit Marco Hellwigs dritten Treffer und dem insgesamt fünften Tor für die Gäste zurück in die Partie und blieben auch nach 2 Dritteln in Schlagdistanz.
Die gut 100 Zuschauer sahen dann auch eine bis in die Haarspitzen motivierte Gastmannschaft, als die Begegnung zum letzten Mal angepfiffen wurde. Eine 3:3-Situation nutzen sie dann auch um bis auf 7:6 heranzukommen – Tim Hauck profitierte erneut von der guten Vorarbeit seines Sturmpartners Marco Hellweg, der somit an allen Eagles-Treffern beteiligt war. Die Gäste drängten nun mächtig auf den Ausgleich, es schien, als würde die Nasenbären-Abwehr nun endgültig das Schwimmabzeichen machen wollte und erst Toni Walthers strammer Powerplay-Flachschuss zum 8:6 gab den Mannen von der Waterkant wieder etwas mehr Sicherheit zurück. Das nun wütende Anrennen der Gäste überstanden die Hausherren aber ebenso wie die Herausnahme des Torhüters zugunsten eines fünften Feldspielers. Glück dann auch beim letzten Treffer des Abends - ein Befreiungsschlag durch die Mitte, abgefälscht durch Martin Doerjers Knieschoner, trudelte zum vielumjubelten 9:6-Endstand ins Kaarster Tor.