Skaterhockey Uedesheim: Den Düsseldorfer die Hörner gestutzt!
Chiefs unterliegen Angstgegner KölnDie Uedesheim Chiefs haben das Spitzenspiel der 1. Bundesliga Süd am
heutigen Sonntag mit 6:4 (0:1 / 4:0 / 2:3) gegen die Düsseldorf Rams
gewonnen und bleiben damit zwei Spieltage vor dem Ende der regulären
Saison weiter auf Platz 1 der Tabelle. Neben dem verletzten Bastian
Remer musste Trainer Mario Gundlach kurzfristig auch auf den
Ex-Düsseldorfer Wolly Schreiber verzichten, der das Spiel mit einem
Bänderriss nur von der Seitenlinie aus verfolgen konnte. Vor gut 200
Zuschauern begann eine intensive Partie mit Chancen auf beiden Seiten
und mit viel Hektik von Beginn an. Und zunächst waren es nur
Uedesheimer Akteure, die auf die Strafbank wanderten. Die erste
Strafzeit wurde ohne Gegentreffer überstanden, doch als die Chiefs
wieder komplett waren, nutzen die Rams eine kleine Unachtsamkeit vor
dem Tor der Chiefs. Sebastian Kühn konnte die Rams mit einer feinen
Einzelleistung in Führung bringen (8. Minute). Eine 2- und eine
5-minütige Strafzeit überstanden die tapfer kämpfenden Chiefs im
Anschluss ohne Gegentreffer, danach wanderte zum ersten Mal auch ein
Düsseldorfer Spieler auf die Strafbank. Doch die Chiefs waren noch
nicht so richtig zurück im Spiel, haderten mit den Unparteiischen und
mussten mit dem Rückstand in die erste Pause. In der Pause impfte
Gundlach seinen Jungs deutlich ein, dass sie sich von der Strafbank
fernzuhalten haben, denn in den kurzen Phasen des ersten Drittels, in
denen man mit gleicher Spieleranzahl spielte, hatte man die Rams sicher
im Griff. Die Spieler hielten sich an die Vorgabe, und auch das
Toreschiessen klappte im zweiten Abschnitt. Der Toptorjäger der Liga,
Marcel Handrich, konnte nach nur 16 gespielten Sekunden im
Mittelabschnitt den Ausgleich erzielen (21.). Nun waren die Chiefs
endlich drin in der Partie und Handrich legte in der 27. Minute einen
nach, die Chiefs waren erstmals in Führung. Ganze 30 Sekunden dauerte
es danach, bis das dritte Uedesheimer Tor auf der Anzeigetafel
aufleuchtete: Sebastian Klerings netzte akrobatisch zum 3:1 ein (28.).
Die Chiefs spielten nun wie entfesselt und der nächste Treffer von
Handrich zum 4:1 (31.) war zu viel für die Nerven der Gäste. Sie saßen
von nun an bis zum Ende des zweiten Drittels noch acht Minuten auf der
Strafbank ab und hatten keine Möglichkeit, zurück ins Spiel zu kommen.
Dennoch: Im Überzahlspiel der Chiefs war der Wurm drinn. Zu verspielt
und inkonsequent im Abschluss. So schaffte man es nicht, den Vorsprung
im zweiten Drittel weiter auszubauen.
Dafür ging das letzte Drittel so los wie der Mittelabschnitt, mit dem
kleinen Unterschied, dass Handrich dieses Mal nur 8 Sekunden bis zu
seinem nächsten Treffer und dem 5:1 für Uedesheim benötigte (41.). Und
erneut nur eine Minute später war Handrich wieder zur Stelle und
erzielte das sechste Tor der Chiefs (42.). Mit diesem Treffer war die
Partie scheinbar entschieden. Doch die Rams gaben sich keineswegs
geschlagen. Gegen es nun etwas ruhiger angehend lassende Uedesheimer
nutzten die Rams den verfügbaren Raum und kamen durch einen
Doppelschlag von Jerome Bonin (45. / 46.) wieder auf 6:3 heran.
Sebastian Kühn markierte in der 49. Minute das 6:4, und spätestens
jetzt waren die Chiefs wieder gefordert. Auf beiden Seiten wurde nun
leidenschaftlich gefightet, dementsprechend waren die Strafbänke nun
auch auf beiden Seiten stets gut gefüllt. Die Rams liefen verzweifelt
an und wollten den Anschlusstreffer, doch immer war ein Verteidiger
oder der heute starke Keeper Olli Derigs dazwischen. Vorne hatten die
Chiefs nun relativ leichtes Spiel und weitere Tore auf dem Schläger,
doch man ging einfach zu leichtsinnig mit den sich bietenden
Möglichkeiten um. Die endgültige Entscheidung in einer hektischen
Partie fiel dann gut zwei Minuten vor dem Ende, als erneut ein
Düsseldorfer Akteur auf die Strafbank musste und die Chiefs die Zeit
danach nur noch runter spielten. So blieb es am Ende beim knappen, aber
nicht unverdienten 6:4 Sieg für die Chiefs, die die Rams damit in der
Tabelle drei Punkte auf Distanz halten. Trainer Mario Gundlach erlebte
die Partie ebenfalls wie eine Achterbahnfahrt: „Das erste Drittel war
ziemlich zerfahren. Wir haben viele unnötige Strafzeiten kassiert. Aber
die Jungs haben super gekämpft und nur einen Gegentreffer zugelassen.
Bei gleicher Spieleranzahl haben wir die Sache gut im Griff gehabt,
aber das war ja im ersten Drittel nicht so oft der Fall.“ Der
Mittelabschnitt entlockte dem Trainer dagegen nur lobende Worte: „Das
war die Mannschaft, die ich kenne. Hinten bombensicher, vorne
spielstark und treffsicher. Besonders Marcel Handrich war heute erneut
eiskalt und hat die sich bietenden Chancen genutzt. Bei den wenigen
Bällen, die durchkamen, war auch Olli Derigs wieder eine Bank und hat
uns mehrfach den Hals gerettet.“ Der Einbruch im letzten Drittel ging
Gundlach dann aber doch wieder an die Nerven. „Wir machen das 5:1, dann
das 6:1, da ist der Drops eigentlich gelutscht. Doch wir haben die Rams
dann selber wieder stark gemacht und drei Gegentore zugelassen. Zum
Glück haben wir uns danach wieder entsprechend am Riemen gerissen und
das Ergebnis über die Zeit geschaukelt. Gut, das es gereicht hat.“ Das
am Ende aber nur die beiden Punkte zählen, weiß auch Gundlach: „Wir
wollten den Sieg, das haben wir geschafft. Damit sollten uns die Rams
nicht mehr gefährlich werden können. Die Vorrunden-Meisterschaft
entscheidet sich nun im nächsten Spiel in Köln. Wenn wir dort so
auftreten wie heute im zweiten Drittel, können wir uns alle über das
Heimrecht in den Play-Off’s freuen.“ Das besagte nächste Spiel in Köln
findet am 20.08. um 15 Uhr statt.